1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1994/1995 - 2. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Di 23.08.1994 20:15
Zuschauer: 37.000
Schiedsrichter: Hans-Joachim Osmers (Bremen)
Tore: 0:1 Anthony Yeboah (79.), 1:1 Stefan Kuntz (82., Foulelfmeter)

 

>> Spielbericht <<

1. FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt

  • Gerald Ehrmann
  • Axel Roos
  • Wolfgang Funkel
  • Miroslav Kadlec
  • Michael Lusch
  • Roger Lutz
  • Stefan Kuntz
  • Martin Wagner
  • Olaf Marschall
  • Pavel Kuka
  • Ciriaco Sforza

 


 

Wechsel

  • Thomas Hengen für Wolfgang Funkel (47.)
  • Dirk Anders für Olaf Marschall (77.)

Wechsel

Trainer

Trainer

 

 

Verdienter Punkt auf dem Betze

Nach dem torlosen Remis gegen Köln am Samstag erkämpften sich die Hessen am Dienstagabend vor 37.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion ein verdientes 1:1 beim 1. FC Kaiserslautern. Yeboah brachte die Eintracht in der 78. Minute in Führung, doch nur vier Minuten später glich Kuntz per Elfmeter aus. Während Frankfurt sich damit den am Wochenende verlorenen Punkt zurückholte, dürfte Kaiserslautern nach dem 1:0-Auftaktsieg in Leverkusen mehr erwartet haben. Bei der Eintracht überzeugten in der Defensive Binz und Zchadadse, die gemeinsam mit der Viererkette den gefährlichen Lauterer Angriff um Kuntz, Marschall und Kuka konsequent ausbremsten. Im Mittelfeld zog Falkenmayer unermüdlich die Fäden, während Furtok im Angriff eine deutliche Leistungssteigerung zeigte.

Während sich die Fanlager beider Seiten mit Gesängen bekriegten, waren sie sich bei einem Punkt einig: Jubel brach immer dann aus, wenn auf der Anzeigetafel das Bayern-Rückstand aus Freiburg aufleuchtete. Doch ansonsten bot das Spiel nur wenig Anlass zur Freude. Kaiserslautern spielte bis zur Pause überraschend verkrampft und zusammenhanglos – ein Zeichen, dass Heimspiele nicht mehr automatisch ein Vorteil sind.

Oder lag es an der Eintracht? Die Frankfurter agierten defensiv diszipliniert, ihre Abwehr stand kompakt und erstickte die Angriffe der Hausherren im Keim. Besonders auffällig: Mehrfach nahmen sich Kuntz, Marschall und Kuka gegenseitig aus dem Spiel, anstatt für Gefahr zu sorgen. Die Frankfurter hingegen agierten ruhig und suchten immer wieder selbst den Weg nach vorne.

Im Mittelfeld zeigte sich Gaudino erholter als noch gegen Köln, Falkenmayer agierte lauf- und spielstark. So erspielten sich die Gäste auch die ersten Chancen: In der 22. Minute scheiterte Gaudino nach Vorlage von Falkenmayer an Ehrmann, kurz darauf parierte der Lauterer Schlussmann auch einen Distanzschuss von Legat. Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte hatte Yeboah, der eine Kombination über Falkenmayer und Gaudino beinahe erfolgreich abschloss. Kaiserslautern hingegen kam nur durch Kuka (18.) und Kuntz (21.) gefährlich vor das Tor.

Beide Kapitäne – Yeboah und Kuntz – hatten es schwer gegen die konzentrierte Abwehrarbeit ihrer Gegenspieler. Sie waren vor dem Spiel als Torschützenkönige der vergangenen Saison geehrt worden, doch ihre Durchschlagskraft blieb zunächst begrenzt. Eintracht-Stürmer Furtok zeigte sich hingegen spielfreudig, hatte aber mit Funkel einen körperlich überlegenen, aber unbeweglichen Gegenspieler, der zur Pause ausgewechselt wurde.

Nach der Halbzeit wurde Kaiserslautern aktiver. Die beste Chance vergab Kadlec in der 58. Minute, als er einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte setzte. Wenig später traf auch Kuka die Querlatte, doch Köpke war mit den Fingerspitzen noch am Ball.

Dann folgte die Frankfurter Führung: Nach einer Ecke von Furtok nahm Falkenmayer Maß, sein strammer Schuss zwang Ehrmann zu einer unsauber geklärten Abwehr – und Yeboah stand goldrichtig, um den Abpraller über die Linie zu drücken (78.). Die Freude währte nur kurz. In der 82. Minute entschied Schiedsrichter Osmers auf Elfmeter, nachdem Wagner nach einem Luftduell im Strafraum spektakulär zu Boden ging. Kuntz ließ sich die Chance nicht entgehen und glich aus.

Für Frankfurt war das Unentschieden ein respektables Ergebnis, für Kaiserslautern dagegen eine Enttäuschung. Während die Eintracht mit stabiler Defensive und cleverem Umschaltspiel überzeugte, blieb bei den Gastgebern vieles Stückwerk. Nach zwei Spielen steht die Eintracht nun mit zwei Punkten da – kein Traumstart, aber ein solider Grundstein für die weitere Saison.

 

 

>> Spieldaten <<





© text, artwork & code by fg