FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1994/1995

0:0

Termin: 09.08.1994
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Dörr (Frankfurt)
Tore: ./.

 

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FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Ernst
  • Lasser
  • Conrad
  • Kowalewski
  • Lense
  • Rasiejewski
  • Sandt
  • Walz
  • Figas
  • Simmes
  • Baich

 


  • Köpke
  • Bindewald
  • Binz
  • Zchadadse
  • Weber
  • Komljenovic
  • Dickhaut
  • Falkenmayer
  • Legat
  • Furtok
  • Yeboah

 

Wechsel

  • Kapetanovic für Simmes (46.)
  • Kellermann für Ernst (46.)
  • Kaiser für Lense (66.)
  • Duric für Rasiejewski (66.)

Wechsel

  • Gaudino für Bindewald (46.)
  • Okocha für Furtok (46.)
  • Roth für Komljenovic (77.)

Trainer

  • Klaus Gerster

Trainer

 

 

Wenig Einsatz, kaum Kreatives

Wer Fan des FSV Frankfurt ist, kann in diesen Tagen zu verbilligten Preisen sein Outfit aufbessern. Der Preis für die schwarz-blaue Seidenkrawatte ist von 100 auf 75 Mark gesenkt worden. Wer für den Zweitliga-Aufsteiger Fußball spielt, macht offenbar gern Abstriche — in der Hoffnung auf größeren Gewinn. Die Bornheimer Mannschaft, die nach elf Jahren Abstinenz wieder im Profigeschäft startet, verzichtet in der bevorstehenden Saison auf jedwede Punktprämie.

Erhält der FSV indes die Klasse, schüttet der Verein ganz generös eine Nichtabstiegsprämie in Höhe von 900.000 Mark aus. Geht es am Ende des Abenteuers Zweite Liga ab in die Regionalliga gibt es keine müde Mark. Trainer-Manager Klaus Gerster, ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag und wohl auch deshalb die Ruhe selbst, hat die Seinen gelehrt, was Risikobereitschaft ist.

Die ließen die Bornheimer am Dienstagabend auf dem Sportplatz unterdessen nicht erkennen. Gegen den benachbarten Erstligisten Eintracht Frankfurt war der FSV mehr auf Begrenzung des Schadens aus. 0:16, wie vor drei Jahren beim Abschiedsspiel von Uwe Weigert, wollten sie nicht wieder verlieren. Arn Ende hatten die „kleinen" Frankfurter den „großen" Frankfurtern ein beachtliches 0:0 abgetrotzt. Das machte Klaus Gerster zufrieden: „Wir haben kämpferisch alles gegeben." Bester Beweis: Nach 90 Minuten bekam sein Team kaum mehr einen Fuß vor den anderen.

Eintracht-Coach Jupp Heynckes war mit seiner Eintracht gar nicht zufrieden. Natürlich waren die Riederwälder optisch überlegen, und sie hatten auch die besseren Möglichkeiten. Aber ganz gleich, wer es auch immer versuchte, sie vergaben alle miteinander, zuweilen sogar in aussichtsreicher Position. Zudem trafen Furtok den Pfosten und Legat die Latte. Yeboah, Binz, Gaudino, Dickhaut und Okocha probierten auch, einige mehrmals. Aber sie schossen neben das Tor oder scheiterten an den FSV-Torhütern Ernst und Kellermann.

Das alles und noch mehr machte Heynckes ärgerlich. „Ich glaube nicht, daß man sich das erlauben darf. Eine Mannschaft wie unsere muß so ein Spiel auch gegen einen Gegner gewinnen, der mit Mann und Maus verteidigt." Mehr noch hatte er ausgemacht: „Eine lasche Einstellung, die sich erst nach der Prise etwas legte."

Die zahlreichen Trainer der Eintracht hatten eines errechnet: 80 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit müßten die Spieler jetzt nach vier Wochen Training erreicht haben. Sie müßten heraus sein ans dem Leistungsloch der Vorbereitung Doch wenn das 80 Prozent gewesen sein sollen, dann wird es bei 100 Prozent nicht viel mehr, und das könnte beängstigend werden für eine Mannschaft, die immerhin in vier Wochen um den Europapokal spielen will.

Vier Tage vor dem DFB-Pokalspiel in Göttingen mangelte es der Eintracht an geistiger Frische und, schlimmer noch, an der rechten Profi-Einstellung. Sie ließen es halt laufen und verärgerten die 5000 Zuschauer auf den Rängen. Viel Einsatz, noch mehr Disziplin, doch der Rest, das Kreative, scheint irgendwo zwischen Kopf und Fuß verkümmert. Jetzt bekommt Trainer Jupp Heynckes zum ersten Mal richtig zu tun. (Frankfurter Rundschau)


 

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