Eintracht Frankfurt - Bayern München

Finale Fuji-Cup 1994/1995

4:5 n.E. (0:0)

Termin: 04.08.1994 in Koblenz
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Dardenne (Mechernich)
Elfmeterschießen: Scheuer hält gegen Yeboah, 0:1 Sutter, 1:1 Okocha. 1:2 Valencia, 2:2 Legat, 2:3 Hamann, 3:3 Binz, 3:4 Matthäus, 4:4 Komljenovic, 4:5

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayern München

  • Köpke
  • Bindewald
  • Binz
  • Zchadadse
  • Weber
  • Komljenovic
  • Dickhaut
  • Gaudino
  • Legat
  • Furtok
  • Yeboah

 


  • Kahn
  • Matthäus
  • Kreuzer
  • Helmer
  • Sternkopf
  • Nerlinger
  • Scholl
  • Schupp
  • Ziege
  • Papin
  • Sutter

 

Wechsel

  • Flick für Gaudino (46.)
  • Okocha für Furtok (68.)

Wechsel

  • Scheuer für Kahn (46.)
  • Babel für Kreuzer (46.)
  • Hamann für Scholl (61.)
  • Valencia für Papin (68.)

Trainer

Trainer

  • Giovanni Trapattoni

 

 

Taktisches Geplänkel

Die Spannung hatten sie sich bis zuletzt bewahrt. Ein Elfmeterschießen mußte die Entscheidung bringen: Der Deutsche Meister FC Bayern München sicherte sich nach 1987 und 1988 zum dritten Mal den Fuji-Cup, nachdem sie am Ende das Strafstoßfestival gegen Eintracht Frankfurt 5:4 gewinnen konnten. Nach regulärer Spielzeit war nach einem mäßigen Kick gegen Bayern München kein Tor gefallen.

Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen. Der französische Stürmerstar in Diensten der Bayern, Jean-Pierre Papin, hatte bereits nach knapp hundert Sekunden den ersten Schuß auf das Tor von Andreas Köpke gezirkelt. Das Leder flog allerdings über die Latte. „JPP" mühte sich eine gute Stunde lang — Uwe Bindewald, oder aber Kachaber Tsahadadse waren stets den berühmten Tick schneller.

Die Vierer-Abwehrreihe der Eintracht, in der auch wieder Manfred Binz und Ralf Weber zu finden waren, war stets Herr der Lage. Gefahr drohte — wenn überhaupt — aus der zweiten Reihe. Das mußte auch Bayern-Libero Lothar Matthäus erkannt haben, der nach knapp einer halben Stunde erstmals in Richtung Eintracht-Strafraum marschierte und Köpke mit einem Schuß aus 20 Metern sein ganzes Können abverlangte. Ansonsten aber verlebte der Nationaltorhüter einen recht geruhsamen Abend.

Das galt freilich auch für seinen Kollegen Oliver Kahn, der lediglich einmal eingreifen mußte, als Jan Furtok unerwartet der Ball vor die Füße gesprungen war. Nach 45 Minuten war Kahns Dienst an diesem Abend jedoch beendet. Eine Vorsichtsmaßnahme des italienischen Meistertrainers Giovanni Trapattoni, der um die Rückenbeschwerden seines Keepers weiß. Eine Untersuchung am Vortag bei einem Spezialisten in Berlin hatte wenig Aufschluß gebracht. Kahn müsse wohl mit den Schmerzen leben, lautete die Diagnose der Professoren.

Ebenfalls nur eine Halbzeit mußte Maurizio Gaudino mittun, der nach seiner Rückkehr aus den USA und einer leichten Oberschenkelblessur erstmals wieder das Eintracht-Trikot überstreifte. Entscheidende Impulse vermochte jedoch auch er dem Frankfurter nicht zu geben. Von der zuletzt so hoch gelobte Spielkunst der Eintracht war gegen den Deutschen Meister wenig, eigentlich gar nichts zu sehen.

Daran änderte auch der Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Publikumsliebling Augustine Okocha wenig. Seine filigrane Ballbehandlung war sehenswert, großen Nutzen konnte die Eintracht daraus aber auch nicht ziehen. Zwar verstärkten die Frankfurter ihre Angriffsbemühungen in der Schlußphase, bis auf einen Distanzschuß des eingewechselten Youngsters Thorsten Flick und einer Direktabnahme von Mirko Dickhaut kam dabei nicht viel rüber, zumal Torjäger Anthony Yeboah sich nicht ein einziges Mal von seinem Schatten Thomas Helmer lösen konnte. Am Ende sollte er schließlich zur tragischen Figur werden, war er es doch, der als Erster und Letzter seinen Elfmeter nicht unterbringen konnte.


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