Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Halbfinale Fuji-Cup 1994/1995

1:0 (1:0)

Termin: 01.08.1994 in Münster
Zuschauer: 14.500
Schiedsrichter: Weber (Essen)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (21.)

 

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Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund

  • Köpke
  • Bindewald
  • Zchadadse
  • Binz
  • Weber
  • Komljenovic
  • Dickhaut
  • Falkenmayer
  • Legat
  • Yeboah
  • Furtok

 


  • Klos
  • Julio Cesar
  • Tretschok
  • Schmidt
  • Kree
  • Franck
  • Reuter
  • Zorc
  • Freund
  • Chapuisat
  • Riedle

 

Wechsel

  • Bommer für Dickhaut (56.)
  • Roth für Falkenmayer (77.)
  • Penksa für Furtok (86.)

Wechsel

  • Tanko für Riedle (53.)
  • Kurz für Kree (66.)
  • Arnold für Franck (75.)

Trainer

Trainer

  • Ottmar Hitzfeld

 

 

Akrobat Yeboah

Das schönste in diesem Spiel bei dieser lauen Sommernacht hatten Vater und Sohn Schmitt verpaßt. Der Filius hatte sich im Preußen-Stadion zu Münster verlaufen und wartete sehnsüchtig auf den Papa, der freilich erst mittels Lautsprecher vom Verschwinden seines Sohnes in Kenntnis gesetzt werden mußte. Und just, als Herr Schmitt seinen Tribünenplatz verließ, hatte sich Anthony Yeboah in der Hälfte der Dortmunder die Kugel geholt, auf Dickhaut gepaßt, der wiederum sofort den in den freien Raum sprintenden Furtok anspielte. Dessen Flanke wuchtete Yeboah, quer in der Luft liegend, akrobatisch ins Tor. Es war dies nach 21 Minuten das 1:0, und es entschied auch diese erste Begegnung um den Fuji-Cup zwischen der Frankfurter Eintracht und Borussia Dortmund. Die Eintracht trifft nun am Donnerstag im Finale in Koblenz auf den Sieger der Partie Bayern München gegen den VfB Stuttgart. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, uns gut bewegt und viel gearbeitet", fand hernach auch Eintracht-Trainer Jupp Heynckes zu recht lobende Worte.

Der Sieg der erneut sehr diszipliniert agierenden Eintracht war hochverdient. Denn was diese Frankfurter Mannschaft gegen eine — allerdings wegen des Fehlens von Möller, Sammer, Povlsen, Reinhardt, Zelic und Ricken — arg ersatzgeschwächte Borussia bot, war nicht von schlechten Eltern. Die Eintracht, die auf den leicht angeschlagenen Gaudino verzichtete, hatte ein klares Übergewicht im Mittelfeld, ließ die Dortmunder überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und unterband Angriffsversuche des Gegners schon im frühestmöglichen Stadium. Was sonst noch vor das Frankfurter Tor kam, wurde entweder eine Beute von Nationaltorhüter Köpke, der allerdings erstmals nach 43 Minuten nach einem Schuß von Franck ernsthaft geprüft wurde, oder vom sehr starken Binz abgefangen.

Auch im Mittelfeld harmonierte die Eintracht, Bindewald und Falkenmayer absolvierten ein großes Laufpensum, Komljenovic und Dickhaut mühten sich abwechselnd um den Spielaufbau, Binz schaltete sich immer wieder in den Angriff ein, und vom Dortmunder Reuter war wegen des starken Duos Legat/Weber so gut wie nichts zu sehen. Die Eintracht hatte die Partie eine Stunde klar im Griff. Allein die Chancenauswertung — Yeboah, Legat, Furtok — ließ zu wünschen übrig.

Und weil die Frankfurter den Sack nicht zubanden, bekamen die Dortmunder Oberwasser und manche Chance. Chapuisat (59.) und Zorc (60.) hätten gut und gerne den Ausgleich markieren können, doch jeweils war Köpke reaktionsschnell zur Stelle. Jetzt schaltete sich auch der bärenstarke Brasilianer Julio Cesar in den Angriff ein und sorgte so für ein optisches Übergewicht. Doch das meiste blieb Stückwert. Ideenlos wurden Flanken hoch hereingeschlagen, Dortmunder Kombinationsspiel war nicht vorhanden, und so bleiben Vater und Sohn Schmitt nur diese Hoffnung: Vielleicht hat ja jemand das Tor aufgezeichnet. (Frankfurter Rundschau)


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