SG Freren - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1994/1995

0:8 (0:3)

Termin: 16.07.1994
Zuschauer: 2.200
Schiedsrichter: Husch (Meppen)
Tore: 0:1 Anthony Yeboah (10.), 0:2 Marek Penksa (17.), 0:3 Michael Anicic (43.), 0:4 Matthias Hagner (48.), 0:5 Dirk Wolf (53.), 0:6 Marek Penksa (55.), 0:7 Burhanettin Kaymak (60.), 0:8 Thomas Sobotzik (89.)

 

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SG Freren Eintracht Frankfurt
eingesetzt:
  • Manfred Vohs
  • Papenbrock
  • Lübken
  • Abeln
  • Teders
  • Kück
  • Middendorp
  • K. Thelen
  • P. Thelen
  • Mess, Feld
  • Herrmann
  • Krämer, Mey
  • Haff
  • Wiegmann
  • Börger
  • Meyer
  • Fübbeker
  • Kleene
  • Sander
  • Bekel
  • Markus Vohs
  • Landwehr

 


 

Wechsel

Trainer

  • Otto Rechtien

Trainer

 

 

2000 Emsländer sehen acht Tore und zwei Salti

Jupp Heynckes, der neue Cheftrainer der Frankfurter Eintracht, hat sich mit dem dritten Testspiel des Fußball-Bundesligisten im Herzlaker Trainingslager einen kompletten Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen seines 25köpfigen Kaders verschafft, zu dem die WM-Fahrer Köpke, Gaudino, Okocha sowie der noch verletzte Thomas Reis demnächst stoßen werden.

Beim 8:0-Sieg am Samstag vor 2000 Zuschauern beim emsländischen Bezirksligisten SG Freren kamen auch jene Spieler zum Einsatz. die nicht zu jenem 16 Mann starken Kreis zählen, mit dem Heynckes ab Mitte August Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Cup in Angriff nehmen will. Ohnehin hat Vizepräsident Bernd Hölzenbein schon anklingen lassen, daß in den nächsten Wochen und Monaten noch einige Spieler verkauft oder ausgeliehen werden.

Auch die zweite Eintracht-Garnitur trug zur Volksfeststimmung im herrlichen Waldstadion von Freren bei. Besonders begehrt bei den Mädchen waren die Autogramme von Matthias Becker und Michael Anicic. Letzterer erfreute die Zuschauer mit einigen spektakulären Seitfallrückziehern, auch wenn sie allesamt ihr Ziel verfehlten. Und Marek Penksa hatte wieder einmal Spaß daran, seine beiden Tore mit einem Salto zu garnieren. An Penksa machte Frankfurts Torhütertrainer Ramon Berndroth den Sinn eines Ausleihmanövers fest. „Das Jahr in Dresden hat ihm gutgetan. Er ist jetzt schon zwei Stufen weiterentwickelt als im Vorjahr." Erneut nicht geprüft wurde der künftige Köpke-Vertreter Oka Nikolov, der in zweieinhalb Spielen zu keiner einzigen Parade gezwungen wurde. Seine Bewährung wird wohl erst am nächsten Freitag beim Turnier in Winterthur (Schweiz) erfolgen. Neben Penksa trafen in Freren noch Anthony Yeboah. Hagner. Sobotzik. Wolf, Kaymak und Anicic. ('Frankfurter Neue Presse' vom 18.07.1994)

 

('Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung' vom 17.07.1994)

 

 

Sympathische Frankfurter": Bundesligaprofis zum Anfassen

Schöne Tore und zwei Penksa-Salti

Freren 0:8 gegen Eintracht - Thelens Toperlebnis gegen Ballzauberer Yeboah

0:8 verloren - und kein bißchen traurig! Eitel Sonnenschein herrschte bei der SG Freren am Samstagnachmittag. Die Niederlage des Bezirksligisten vor gut 2000 Zuschauern gegen den sechs Klassen höher spielenden Erstligisten Eintracht Frankfurt hielt sich in den von Trainer Otto Rechtien erhofften Grenzen. „Darauf haben wir jetzt 1175 Jahre gewartet", schmunzelte der Coach beim ersten Einsatz für seinen neuen Klub. Die Erwartungen erfüllte aber auch der Gast aus Hessen. Spielwitz übertünchte die bei schwülwarmer Witterung aufkommende Müdigkeit. Besonders freuten sich SG-Geschäftsführer Paul Wöste und Fußballobmann Reinhard Schröder, daß Eintracht-Trainer Jupp Heynckes nicht zuviel versprochen hatte. Als „Profis zum Anfassen" wollten sich die Gäste präsentieren. Und sie hielten Wort.

Geduldig gaben die Frankfurter ein Autogramm nach dem anderen. Insbesondere Heynckes selbst und natürlich Stürmerstar Antony Yeboah schrieben und schrieben und schrieben... „Der Yeboah hat dabei ja mehr geschwitzt als beim Spiel", schmunzelte ein Anhänger. Da karteten die Emsländer nicht nach, weil gestandene Profis wie etwa Manfred Binz, Ralf Falkenmayer oder Jan Furtok gar nicht zum Einsatz kamen. „Sie waren alle da. Und alle sehr geduldig", zeigte Wöste Verständnis für den Heynckes-Wunsch, jungen Spielern eine Chance zu geben. „Und die haben etwas gezeigt; etliche wie Uwe Bindewald, Rudi Bommer, Dietmar Roth oder Michael Anicic verfügen auch über Bundesligaerfahrung", stellte der aus Bilbao gekommene ehemalige Coach von Borussia Mönchengladbach und Bayern München, Heynckes, fest. Mit Bindewald, Dirk Wolf sowie Anicic benannte der frühere Nationalspieler auch die Akteure, die ihm bei „dieser willkommenen Abwechslung auf der wunderschönen Anlage in Freren" genau so positiv aufgefallen waren wie die Gastfreundschaft der Emsländer.

Eigentlich war das Ergebnis Nebensache. Doch so ganz wollte Rechtien das Resultat bei diesem Höhepunkt anläßlich des 1175jährigen Ortsbestehens doch nicht außen vor lassen. „Wir wollen nicht zu klar verlieren." Am Ende unterlag der Bezirksligist so deutlich wie einen Tag zuvor Regionalligist VfB Oldenburg. „Nur schade, daß uns kein Tor gelungen ist", meinte Rechtien, der dafür ein Faß Bier ausgesetzt hatte. Doch ein Treffer für den Gastgeber, der Handwerk gegen Spielkunst setzte, das wäre wohl zuviel des guten gewesen. Nach etlichen Wechseln - insgesamt kamen 24 Frerener zum Einsatz - verloren die Emsländer Harmonie und Spielfluß. In den zweiten 45 Minuten tauchten sie überhaupt nicht mehr vor dem Eintracht-Tor auf. Im ersten Durchgang ließen nach Kontern über Patrick Thelen und Daniel Mess sowie einem Schuß von Ludger Feld die Fans hoffen.

Ansonsten war die Frerener Abwehr gefordert. Torwart Manfred Vohs parierte Schüsse von Thorsten Flick (14.), Ye boah (35., 44.) und Eintracht-Neuzugang Thorsten Legat (39.). Libero Wolfgang Teders stopfte die Lücken, Frank Lübken ging gegen Jungstar Anicic engagiert zur Sache, aber im Blickpunktstand Klaus Thelen, der Gegenspieler des ghanaischen Ballzauberers Yeboah. „Klaus hat seine Sache gut gemacht", befand Rechtien. „Yeboah hat nicht soviel getan, wie ich erwartet hatte. Aber alle Aktionen hatten Hand und Fuß", strahlte der 21jährige. „Tunneln" konnte der Defensivakteur Yeboah selbstverständlich nicht. Daß der Publikumsliebling aus Afrika Thelen kurz vor der Pause das Leder durch die Beine spitzelte, störte den Emsländer nicht; ebensowenig wie der Treffer Yeboahs zum 1:0. Thelens Fazit nach 45minütigem Duell gegen den Goalgetter: „Ein Topergebnis." Trotz tapferer Gegenwehr blieb Freren ohne Chance. Clever, eiskalt, aber mit Herz spielten die Gäste das Leder nach vorn. Bis zur Pause „klingelte" es aber nur dreimal bei der SG. Dabei vergaben die Frankfurter allerdings eine Reihe von Möglichkeiten. „Trotz des harten Trainings haben wir über weite Strecken prima gespielt", stellte Heynckes fest. Gelegentlich allerdings wirkte seine Elf zu verspielt. Sonst wäre ein deutlicherer Erfolg drin gewesen. Aber zwei Fallrückzieher von Anicic, zwei Pfostenschüsse und mit Übersicht herausgespielte Tore entschädigten die Zuschauer. Sehenswert auch die Salti, mit denen der 20jährige Marek Penksa, der von Dresden an den Main zurückkehrte, seine beiden Tore krönte.

Ein Debakel drohte den Frerenern unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Jeder Schuß ein Tor, hieß die Frankfurter Devise. Innerhalb von 13 Minuten legten sie vier Tore zu. Dann schaltete der Erstligist einen Gang zurück und demonstrierte, daß Fußball nicht nur Arbeit ist...

Die Organisatoren bereuten ihre Entscheidung zur Verpflichtung der Frankfurter jedenfalls nicht. „Eine tolle Kulisse, ein gutes Spiel und ein äußerst sympathischer Gegner", strahlte Wöste, wohl wissend, daß die Emsländer auch „finanziell gut über die Runden gekommen sind". Ihr Mut wurde belohnt... ('Lingener Tagespost')


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