Dynamo Dresden - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1993/1994 - 26. Spieltag

0:4 (0:1)

Termin: Sa 19.03.1994 15:30
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Markus Weber (Bergkamen)
Tore: 0:1 Matthias Becker (29.), 0:2 Maurizio Gaudino (63.), 0:3 Anthony Yeboah (66.), 0:4 Ralf Falkenmayer (87.)

 

 

>> Spielbericht <<

Dynamo Dresden Eintracht Frankfurt

  • Stanislaw Tschertschessow
  • Thomas Rath
  • Peter Nowak
  • Matthias Maucksch
  • Detlef Schößler
  • Uwe Jähnig
  • Olaf Marschall
  • Sven Kmetsch
  • Miroslav Stevic
  • Henri Fuchs
  • Hans-Uwe Pilz

 


 

Wechsel

Wechsel

Trainer

  • Siegfried Held

Trainer

 

 

Debütant Becker überzeugt

Nach dem enttäuschenden Europapokal-Aus gegen Salzburg hat Eintracht Frankfurt in der Bundesliga ein starkes Lebenszeichen gesendet. Mit dem überzeugenden 4:0-Auswärtssieg bei Dynamo Dresden bewies das Team von Klaus Toppmöller, dass es auch ohne seine spielerischen Künstler erfolgreich sein kann. Statt „Fußball 2000“ stand diesmal solides Handwerk im Mittelpunkt. „Wir haben im Kampf Mann gegen Mann von der Eintracht eine Lektion erhalten“, sagte Dynamo-Trainer Siegfried Held.

Die Eintracht musste in Dresden auf wichtige Leistungsträger verzichten: Spielmacher Uwe Bein war aufgrund seiner fünften Gelben Karte im Spiel gegen Leverkusen gesperrt, Manfred Binz wurde aus disziplinarischen Gründen in Frankfurt gelassen, und sowohl Ralf Weber als auch Rudi Bommer fehlten verletzungsbedingt. So war Toppmöller gezwungen, eine ungewohnte Elf auf den Platz zu schicken. Mit dem 19-jährigen Debütanten Matthias Becker und dem 20-jährigen Thomas Reis standen zwei Nachwuchsspieler in der Startformation. Und schon bald wurden die personellen Alternativen noch spärlicher: Bereits nach acht Minuten musste Thomas Doll ausgewechselt werden. Der für 700.000 Mark von Lazio Rom ausgeliehene Ex-Nationalspieler, der seit Wochen mit Achillessehnenproblemen spielte und diese mit Spritzen betäuben ließ, erlitt einen Achillessehnenriss am gesunden Bein. Damit ist sein Ausfall bis Saisonende besiegelt. Für ihn kam der polnische Nationalspieler Jan Furtok ins Spiel.

Dresden nutzte die anfängliche Unordnung der Eintracht und übernahm die Initiative. Trainer Siegfried Held hatte seine Mannschaft angewiesen, mit schnellen Kombinationen die Frankfurter Abwehr auszuspielen. Doch die Hessen hielten mit Kampfgeist dagegen. Besonders der junge Matthias Becker sorgte immer wieder für Entlastung und kam zu ersten gefährlichen Abschlüssen.

In der 29. Minute belohnte er sich dann für seine starke Leistung: Nach einer Flanke von Furtok setzte Becker seinen Kopfball platziert in den Winkel – 1:0 für die Eintracht. Kurz darauf sorgte der Youngster erneut für Aufsehen, als er mit einem Dribbling a la Okocha die gesamte Dresdner Abwehr narrte, jedoch nicht einnetzen konnte.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Eintracht stabil. In der 52. Minute verhinderte Becker mit einem starken Einsatz gegen den einschussbereiten Nowak eine große Torchance für Dresden und holte sich dafür ein Lob von Torhüter Uli Stein ab. Die besseren Möglichkeiten zum Torerfolg hatte allerdings die Eintracht. Zunächst scheiterte Furtok zweimal aus kurzer Distanz an Dynamo-Torhüter Tschertschessow, dann machte es Gaudino besser: Sein Schuss aus 18 Metern landete zum 0:2 im Torwinkel.

Nur drei Minuten später fiel die endgültige Entscheidung. Nach einem Flankenlauf von Becker ließ Gaudino den Ball für Anthony Yeboah durch, der kurz zögerte, um dann sicher zum 3:0 einzuschieben. Die Dresdner hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen. In der 78. Minute setzte Ralf Falkenmayer mit einem direkt verwandelten Freistoß den Schlusspunkt zum 4:0.

Ob Toppmöller weiterhin auf die hungrigen Nachwuchskräfte setzt oder zu den bewährten Kräften zurückkehrt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Zumindest in einem Fall schein dies gesichert, denn Trainer Klaus Toppmöller lobte insbesondere Beckers Leistung: „So wie Becker heute gespielt hat, bleibt er in der Mannschaft.“ Gleichzeitig kündigte er an, dass Uwe Bein und Ralf Weber am kommenden Wochenende gegen den VfB Stuttgart wieder zur Verfügung stehen werden. Auch Manfred Binz könnte ins Team zurückkehren – allerdings nur, wenn er sich für sein Verhalten entschuldigt. „Er hat meine Autorität untergraben. Er hat mir unterstellt, andere würden die Mannschaft aufstellen“, sagte der Trainer zur Entscheidung, Binz aus dem Aufgebot zu nehmen.

 

 

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