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SC Freiburg - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1993/1994 - 24. Spieltag
1:3 (1:2)
Termin: So 06.03.1994 18:00
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Michael Malbranc (Hamburg)
Tore: 0:1 Anthony Yeboah (17.), 1:1 Alexander Borodjuk (27.), 1:2 Anthony Yeboah (36.), 1:3 Maurizio Gaudino (86.)
SC Freiburg | Eintracht Frankfurt |
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Wie in besseren Zeiten Nach einer langen Durststrecke mit acht sieglosen Spielen hat Eintracht Frankfurt mit einem 3:1-Erfolg beim SC Freiburg ein Lebenszeichen gesetzt. Dieser Sieg am 14. Spieltag der Bundesliga kam für viele überraschend, hatten die Hessen doch zuletzt auch international gegen Austria Salzburg nicht überzeugen können. Doch im ausverkauften Dreisamstadion mit 15.000 Zuschauern präsentierte sich die Mannschaft wie zu ihren besten Zeiten. Besonders Uwe Bein, der die Eintracht mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen wird, und Anthony Yeboah erinnerten mit ihrer Spielfreude an jene Wochen, in denen die Riederwälder die Liga scheinbar klar dominierten. Trainer Klaus Toppmöller sorgte bereits vor dem Anpfiff für eine Überraschung, als er Gaudino zunächst auf die Bank setzte. „Er steckt leistungsmäßig momentan in einem Loch“, begründete Toppmöller seine Entscheidung. Gaudino selbst zeigte sich erstaunt, da er noch beim Abschlusstraining in der ersten Elf gestanden hatte. Doch trotz seiner Enttäuschung wünschte er der Mannschaft viel Erfolg – und diese legte direkt schwungvoll los. Nach 17 Minuten zeigten Bein und Yeboah, warum sie gemeinsam so wertvoll für die Eintracht sind. Bein, nach einer Erkältung gerade erst genesen, bewies seine außergewöhnliche Spielintelligenz. Er bediente Yeboah mit einem präzisen Zuspiel in den freien Raum, sodass der Ghanaer nur noch tun musste, was er am liebsten tut: den Ball ins Tor schießen. Erstmals seit dem 6. November lag Frankfurt nun in einem Spiel wieder in Führung. Dieses Erfolgserlebnis schien die Mannschaft zu beflügeln – mit einer Ausnahme: Zchadadse. In der 26. Minute ließ er seinen Gegenspieler Borodjuk aus den Augen, und der frühere Schalker nutzte die Unachtsamkeit eiskalt zum 1:1-Ausgleich. Doch die Eintracht ließ sich nicht beirren. Wieder war es das Duo Bein und Yeboah, das für die erneute Führung sorgte. Der Mittelfeldstratege eroberte am eigenen Strafraum den Ball und schlug ihn in hohem Bogen nach vorne. Was zunächst nach einem Befreiungsschlag aussah, entpuppte sich als genialer Pass. Yeboah erkannte die Situation blitzschnell, nahm seinem Gegenspieler Vogel im Sprint auf 20 Metern vier Meter ab, umkurvte anschließend auch noch Freiburgs Libero Maximilian Heidenreich und verwandelte eiskalt zur erneuten Frankfurter Führung. Der Wert von Bein und Yeboah hatte sich damit wieder schlagartig erhöht, und Vizepräsident Bernd Hölzenbein sah sich im Nachhinein zu seiner Wertschätzung, in dieser Woche in puncto Uwe Bein geäußert, vollauf bestätigt: „Der Mann ist so viel Wert, das begreift keiner." Vor allem an diesem Tag die Freiburger nicht, die zwar munter mitspielten, aber den spielerisch endlich einmal überzeugenden Frankfurtern nur ihr Herz und einen großen Kampf entgegenzusetzen hatten. Nach der Pause verstärkte Freiburg den Druck und kam zu mehreren guten Möglichkeiten, doch Uli Stein im Frankfurter Tor bewahrte seine Mannschaft mit starken Paraden vor dem erneuten Ausgleich. Auf der anderen Seite nutzte die Eintracht ihre Chancen effizienter – und Gaudino, eine Viertelstunde vor dem Abpfiff für Uwe Bein eingewechselt, konnte noch sein persönliches Erfolgserlebnis feiern, als er in der 86. Minute die Unordnung in der Freiburger Abwehr eiskalt ausnutzte und mit dem 3:1 den Schlusspunkt setzte Mit diesem Sieg beendet die Eintracht ihre Negativserie und schiebt sich in der Tabelle auf den dritten Platz, nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München. Der Erfolg könnte sich als Wendepunkt erweisen, der den Hessen neue Perspektiven im Titelkampf eröffnet.
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