![]() |
Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1993/1994 - 22. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: Sa 19.02.1994 15:30
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Jürgen Jansen (Essen)
Tore: 1:0 Sergej Kirjakow (5.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Eintracht Frankfurt taumelt Nach sieben sieglosen Spielen in Folge hat sich Eintracht Frankfurt nun auch tabellarisch von der Spitze verabschiedet. Die 0:1-Niederlage beim Karlsruher SC am 22. Spieltag markiert den vorläufigen Tiefpunkt der Krise. Mit nur zwei Punkten aus den letzten sieben Begegnungen rutschte der einstige Herbstmeister auf den vierten Platz ab und ist von der Meisterschaft so weit entfernt wie nie zuvor in dieser Saison. Die Partie im Wildparkstadion begann für die Eintracht denkbar schlecht: Bereits in der 5. Minute vertändelte Uwe Bindewald nach einem ungenauen Querpass von Zchadadse den Ball am eigenen Strafraum. Karlsruhes Kirjakow schaltete blitzschnell und nutzte das Geschenk zum 1:0. „Ein saublödes Tor“, ärgerte sich Eintracht-Coach Klaus Toppmöller, dessen taktisches Konzept damit früh über den Haufen geworfen wurde. Auf dem hart gefrorenen Boden entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, in dem sich das Geschehen meist zwischen den Strafräumen abspielte. Frankfurt tat sich schwer, Chancen zu erspielen. Die Ausfälle von Uwe Bein (verletzt) und Maurizio Gaudino (nach der fünften Gelben Karte gesperrt) machten sich schmerzlich bemerkbar. Neuzugang Thomas Doll konnte das kreative Loch im Mittelfeld nicht füllen. Erst mit der Einwechslung von Jay-Jay Okocha kurz nach der Halbzeitpause kam etwas mehr Dynamik ins Frankfurter Spiel. Die Frankfurter Angriffsbemühungen blieben insgesamt harmlos. Jan Furtok gegen Dirk Schuster und Anthony Yeboah gegen Slaven Bilic hatten kaum gewonnene Zweikämpfe zu verzeichnen, und auch Thomas Doll fand gegen Jens Nowotny kein Durchkommen. Auf der linke Seite blieb Ralf Weber annähernd wirkungslos – er schlug im gesamten Spiel nur eine gefährliche Flanke. Karlsruhe nutzte den frühen Treffer clever aus und verteidigte kompakt. Frankfurt kam nur zu wenigen echten Torchancen. Die beste Gelegenheit hatte Manfred Binz mit einem strammen Schuss, den KSC-Keeper Oliver Kahn in der 30. Minute mit Mühe entschärfte. Doch das blieb eine Ausnahme – insgesamt war der KSC dem zweiten Tor näher als die Eintracht dem Ausgleich. Ein Kopfball von Dirk Schuster aus zwei Metern hätte die Badener frühzeitig auf die Siegerstraße bringen können, doch Uli Stein zeigte eine starke Parade. Trainer Toppmöller sprach nach dem Spiel von einem „Rückschlag“, sieht aber weiter „große Chancen, vorne dabei zu sein“. Auch Vizepräsident Bernd Hölzenbein hält unbeirrt an seinem Meisterschaftstraum fest: „Ich sehe unsere Mannschaft immer noch als kommenden Meister.“ Die Spieler hingegen äußerten sich zurückhaltender. Dietmar Roth forderte, sich nun nur noch auf das nächste Spiel zu konzentrieren – nach dem Motto der „Eichhörnchentaktik“. „Wir haben uns an unsere Spitzenposition gewöhnt“, meinte Verteidiger Slobodan Komljenovic, „aber ohne die Patzer der Konkurrenz würden wir wer weiß wo stehen.“ Hoffnung auf Besserung? Der Blick auf die Tabelle lässt zumindest Zweifel aufkommen. Dabei sollte ein Team mit Spielern wie Stein, Binz, Weber, Gaudino, Doll, Okocha, Bein, Furtok, Mihajlovic und Yeboah eigentlich in der Lage sein, um den Titel mitzuspielen. Doch die Realität sieht anders aus: Nach einem komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung in der Hinrunde droht Frankfurt nun sogar, den internationalen Wettbewerb zu verpassen.
|