|
TSV Heusenstamm - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Freundschaftsspiel 1993/1994
0:13 (0:5)
Termin: 29.01.1994
Zuschauer: 950
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Bein (18., Fouelfmeter), 0:2 Furtok (30.), 0:3 Mihajlovic (34.), 0:4 Furtok (38.), 0:5 Weber (40.), 0:6 Bein (47.), 0:7 Falkenmayer (48.), 0:8 Furtok (56.), 0:9 Mihajlovic (59.), 0:10 Furtok (64.), 0:11 Falkenmayer (72.), 0:12
Ernst (82.), 0:13 Trbojevic (87.)
TSV Heusenstamm | Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer |
Trainer
|
Die Stars spielen in Heusenstamm, nicht in Dortmund Wer am Samstag die Mehrzahl der Stammspieler von Eintracht Frankfurt im Spiel begutachten will, muß sich nicht auf den Weg zum (ohnehin ausverkauften) Hallenmasters nach Dortmund machen. Er muß auch nicht vor den Fernseher setzen, um Bilder aus Dortmund zu empfangen. Er muß ganz einfach am Samstag um 14 Uhr in Heusenstamm am Sportplatz „Alte Linde“ stehen, wo sich die heimische Turn- und Sportvereinigung in einem Privatspiel mit dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga mißt. In seiner Ankündigung dieses Heusenstammer Großereignisses hat der Vorstand des Bezirksligaklubs mit Stolz und auch mit Recht darauf hingewiesen, daß die Eintracht nicht mit ihrer Reserve antreten werde. Uwe Bein, Maurizio Gaudino, Kachaber Zchadadse, Ralf Weber, Ralf Falkenmayer, Mirko Dickhaut, Uwe Bindewald und Jan Furtok - immerhin acht Spieler, die sich zur Stammbesetzung zählen dürfen, werden in Heusenstamm mit von der Partie sein. In Dortmund wird sich zur gleichen Zeit eine verstärkte Jugend- und Amateurauswahl der Eintracht darum bemühen, ins Halbfinale des Mastersturniers einzuziehen und neben der Antrittsprämie von 50.000 Mark und dem Fernsehhonorar (bis zu 150.000 Mark) auch noch um die Siegprämie von 75.000 Mark zu spielen. Trainer Toppmöller läßt in der Westfalenhalle Talente wie Matthias Becker, Matthias Hagner und Thomas Sobotzik Erfahrung in erstklassiger Umgebung sammeln. „Die Vorgabe haben wir mit der Qualifikation für Dortmund erfüllt“, sagt Toppmöller. Den Verzicht auf Uwe Bein und Maurizio Gaudino, die bei den Qualifikationsturnieren meist dabei waren, begründet er mit „Angst vor Verletzungen“. Er habe „so ein komisches Gefühl, daß sich am Samstag in der Halle jemand verletzt“, verriet Toppmöller. Zumindest Bein und Gaudino sollen das nicht sein. Bei Gaudino kommt hinzu, daß der Mittelfeldspieler seit seiner anstrengenden Amerikareise mit der Nationalmannschaft noch nicht wieder richtig auf die Beine gekommen ist. Toppmöller will Gaudino nun ganz behutsam wieder an die Klasse heranführen, die den früheren Stuttgarter in der Bundesligavorrunde zu einem der wichtigsten Frankfurter Spieler werden ließ. Dortmund würde da nur stören. In Heusenstamm werben die Organisatoren des Privatspiels noch mit einem anderen prominenten Namen, dies allerdings aus gutem Grund nur in einer Fußnote. Denn daß „der Arzt kurzfristig entscheiden“ werde, „ob Anthony Yeboah spielt“, daß also der Frankfurter Starstürmer ausgerechnet in Heusenstamm seinen ersten Auftritt nach langer Verletzungspause haben könnte, ist ausgeschlossen. Auch am Donnerstag hat Yeboah am Riederwald nicht im Kreis der Mannschaft trainiert, sondern mit Assistenztrainer Karl-Heinz Körbel auf dem Sportplatz nebenan. Man hat sich den Ball über 10, 20 Meter hin- und hergeschossen. Mehr will man Yeboahs Knie noch nicht zumuten. (FAZ vom 28.01.1994)
Mihajlovic und Furtok treffen wieder Karl-Heinz Körbel hatte allen Grund zu strahlen. „Wir", sagte der Co-Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, „wir haben wieder Alternativen". Während Cheftrainer Klaus Toppmöller mit seinen Hallenspezialisten in Dortmund beim Masters gegen die Bande kickte, testete Körbel am Samstag den Rest beim Bezirksligisten TSV Heusenstamm. 13:0 (5:0) hieß es am Ende — ein klares Ergebnis, das aber nicht nur statistischen Wert hatte. Am Samstagabend nämlich, da hatte Körbel die freudige Aufgabe seinen Chef davon in Kenntnis zu setzen, daß er künftig wieder die Rekonvaleszenten Dirk Wolf und Radmilo Mihajlovic in seine Planungen mitaufnehmen könne, denn beide hätten „sehr gute Ansätze gezeigt". Eigentlich wurde die Bezeichnung „Restmannschaft" dem von Körbel betreuten Team nicht gerecht. Bis auf Uli Stein, Manfred Binz, Rudi Bommer und Augustine Okocha waren alle Eintracht-Spieler mit von der Partie und — das verwunderte sogar Karl-Heinz Körbel — hatten viel Spaß dabei. Der Spielfreude eines Maurizio Gaudino, dem präzisen Anspielen von Uwe Bein oder aber die Vorstöße auf der linken Seite eines Ralf Weber hatten es die beiden Sturmspitzen Jan Furtok und Radmilo Mihajlovic zu verdanken, daß sie beinahe die Hälfte aller Treffer auf ihr Konto buchen durften. Allen voran bewies Furtok Treffsicherheit. Viermal war er erfolgreich, zweimal hatte auch Mihajlovic Grund zum Jubeln. Allerdings war gerade ihm die fehlende Spielpraxis noch deutlich anzumerken. Dennoch: „Er ist wieder mit dabei — und nur das ist für's erste wichtig", sagte Körbel. Die weiteren Treffer verteilten sich auf Uwe Bein (2), Ralf Falkenmayer (2), Ralf Weber, Ersatztorsteher Thomas Ernst, der die letzte Viertelstunde mitstürmen durfte, und den A-Jugendlichen Drazen Trbojevic. (Frankfurter Rundschau vom 31.01.1994)
|