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Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach |
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Bundesliga 1993/1994 - 18. Spieltag
0:3 (0:2)
Termin: Sa 27.11.1993 15:30
Zuschauer: 21.500
Schiedsrichter: Hans-Joachim Osmers (Bremen)
Tore: 0:1 Martin Dahlin (15.), 0:2 Martin Dahlin (39.), 0:3 Martin Max (60.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Mönchengladbach |
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0:3, 0:3, 0:3 0:3 gegen den HSV, 0:3 gegen den 1. FC Köln, und nun ein 0:3 im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Gewiss wünschen sich Fans der Frankfurter Eintracht nach dieser Niederlagenserie ohne eigenes Tor eine andere Art von Konstanz. Entsprechend reagierte Trainer Klaus Toppmöller erst fassungs- und dann schonungslos: „Wir sind im Moment eben nur Mittelmaß in der Bundesliga.“ Dabei begann die Partie für die Eintracht zunächst hoffnungsvoll. In den ersten zehn Minuten fanden die Frankfurter gut ins Spiel und erspielten sich zwei Möglichkeiten: Jan Furtok und Jay-Jay Okocha kamen in aussichtsreichen Positionen zu Abschlüssen, doch ihre Versuche verfehlten das Tor. Da hofften die Eintracht-Fans, dass ihre Mannschaft die spielerische Krise der letzten Wochen abgeschüttelt hat. Doch diese Hoffnung währte nicht lange. Nach einer Viertelstunde folgte der erste Rückschlag. Mönchengladbachs Stürmer Martin Dahlin nutzte eine Unsicherheit in der Frankfurter Abwehr und köpfte den Ball zum 0:1 ins Netz. Von diesem Moment an übernahmen die Gäste zunehmend die Kontrolle. Die Frankfurter mit ihrem behäbigen Spielaufbau fanden kaum noch Mittel, um in die gegnerische Hälfte vorzustoßen. Stattdessen wurden sie Opfer des schnellen und präzisen Konterfußballs der Gladbacher, die immer wieder gefährlich vor dem Tor von Uli Stein auftauchten. Die Überlegenheit der Gäste zeigte sich nicht nur im Tempo, sondern auch im Zweikampfverhalten. Während die Borussia aggressiv und entschlossen auftrat, wirkten die Frankfurter Spieler zögerlich und körperlich unterlegen. Kaum ein Zweikampf wurde gewonnen, fast jede Offensivaktion verpuffte im Ansatz. Besonders im Mittelfeld bekamen die Kreativspieler der Eintracht keinen Zugriff: Weder Uwe Bein noch Maurizio Gaudino konnten entscheidende Impulse setzen. Furtok im Sturmzentrum war auf sich allein gestellt und bekam kaum verwertbare Bälle. In der 39. Minute dann die nächste kalte Dusche: Zchadadse vertändelte den Ball, die Gladbacher bedienten sich und erneut war es Dahlin, der aus 16 Metern zum 0:2 traf. Keeper Uli Stein machte dabei keine gute Figur, denn der Ball rutschte ihm unglücklich zwischen den Händen hindurch. Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild kaum. Mönchengladbach blieb die dominierende Mannschaft und nutzte die weiterhin große Verunsicherung der Frankfurter eiskalt aus. In der 60. Minute fiel schließlich das 0:3 durch Martin Max. Wieder war es ein einfacher, schnörkelloser Angriff der Gäste, dem die Eintracht nichts entgegensetzen konnte. Nun verließ ein stattlicher Teil der ohnehin nur 21.500 Zuschauer das Stadion – frustriert, enttäuscht und ohne Hoffnung auf eine Wende. Diejenigen, die noch ausharrten, sahen eine Frankfurter Mannschaft, die mit dem Rückstand haderte, aber nicht die nötige Kraft hatte, noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Trainer Klaus Toppmöller nahm nach der Partie kein Blatt vor den Mund. Besonders die Leistung seiner Führungsspieler kritisierte er deutlich: „Bein und Gaudino sind prädestiniert, das Heft in die Hand zu nehmen, aber es gelang ihnen nicht. Furtok ist nur noch ein Schatten seiner selbst.“ Doch nicht nur die offensiven Leistungsträger enttäuschten, auch die Defensive offenbarte große Schwächen. Zchadadse hatte gegen Dahlin keine Chance, Roth reagierte wie etwa beim Tor von Max oftmals zu langsam, Bommer wirkte verunsichert. Die einzige halbwegs erfreuliche Nachricht für die Eintracht-Fans kam nicht aus dem eigenen Stadion, sondern von der Anzeigetafel, wenn ein Tor der Freiburger gegen die Bayern vermeldet wurde. Doch auf solcherart Schützenhilfe sollte sich Frankfurt nicht verlassen. Vielleicht hilft es, wenn der Druck der Tabellenführung wegfällt. Reicht es für die Adlerträger am nächsten Spieltag bei Werder Bremen nicht mindestens zu einem Punkt, ist dies auf jeden Fall soweit.
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