Dynamo Moskau - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 1993/1994 - 1.Runde, Hinspiel

0:6 (0:3)

Termin: 14.09.1993
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Beschin (Italien)
Tore: 0:1 Maurizio Gaudino (8.), 0:2 Ralf Weber (25.), 0:3 Jan Furtok (44.), 0:4 Uwe Bein (47.), 0:5 Jay Jay Okocha (80.), 0:6 Anthony Yeboah (88.)

 

 

>> Spielbericht <<

Dynamo Moskau Eintracht Frankfurt

  • Smetanin
  • Tschernischow
  • Kowtun
  • Selesow
  • Smertin
  • Tetradse
  • Rybakow
  • Dobrowolski
  • Kalitwinzew
  • Tschernischew
  • Tedejew

 


 

Wechsel

  • Nekrasow für Rybakow (46. )

Wechsel

Trainer

  • Waleri Gassajew

Trainer

 

 

Die Eintracht demontiert Dynamo Moskau

Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Eintracht Frankfurt einen Riesenschritt in Richtung zweite Runde des UEFA-Pokals gemacht. Der Bundesliga-Tabellenführer deklassierte Dynamo Moskau im Hinspiel mit 6:0 und zeigte dabei eine Machtdemonstration auf russischem Boden. Vor nur 14.000 Zuschauern war die Eintracht von Beginn an klar überlegen und entschied die Partie frühzeitig zu ihren Gunsten.

Statt der üblichen Matchvorbereitung setzte Trainer Klaus Toppmöller auf eine kulturelle Einstimmung: Am Vormittag spazierte das Team über den Roten Platz, besichtigte das Lenin-Mausoleum und ließ das Stadiontraining ausfallen. Die ungewöhnliche Maßnahme schadete nicht – im Gegenteil, die Eintracht präsentierte sich in Bestform.

Obwohl die Moskauer in den ersten Minuten mit viel Tempo begannen und bereits in der 3. Minute durch Tedejew eine Chance hatten, übernahm Frankfurt schnell das Kommando. Mit jedem gewonnenen Zweikampf leitete die Eintracht sofort gefährliche Angriffe ein. Bereits in der 8. Minute fiel das 1:0: Maurizio Gaudino vollendete aus 18 Metern mit seinem „schwachen“ linken Fuß eiskalt nach einem Konter.

Die Gastgeber erleichterten Frankfurt das Spiel mit einer äußerst riskanten Taktik. Nach eigenen Offensivaktionen blieben oft drei bis vier Moskauer Spieler vorne stehen, während das Mittelfeld zu langsam nach hinten umschaltete. Die Frankfurter nutzten diese Lücken konsequent aus. Nachdem Furtok zwei vielversprechende Gelegenheiten ungenutzt ließ, bereitete er den Boden für das 2:0: Der Pole erzwang einen Eckball, den Bein in der 25. Minute mustergültig in den Strafraum brachte. Ralf Weber stieg hoch und köpfte wuchtig zum 2:0 ein.

Dynamo hatte der spielerischen Klasse von Gaudino und Bein nichts entgegenzusetzen. Einzige nennenswerte Aktion der Russen war ein Distanzschuss von Tedejew nach einer halben Stunde, den Torhüter Uli Stein spektakulär parierte. Kurz vor der Pause setzte die Eintracht noch einen drauf: Ein weiterer Eckball von Bein landete bei Jan Furtok, der locker zum 3:0 einschob.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur zwei Minuten, bis Uwe Bein selbst zuschlug: Nach einem Pass von Furtok erhöhte der Spielmacher auf 4:0. Spätestens jetzt war die Partie endgültig entschieden. Frankfurt schaltete in den Verwaltungsmodus, doch das hielt die Gäste nicht davon ab, weiterhin mit sehenswerten Kombinationen für Unterhaltung zu sorgen.

Trainer Toppmöller nutzte die Gelegenheit, um Schlüsselspieler zu schonen und brachte in der 63. Minute Jay-Jay Okocha für Bein. Doch auch ohne ihren Regisseur blieb die Eintracht dominant. Okocha zeigte einige Kabinettstückchen und erzielte in der 78. Minute mit einem schönen Sololauf das 5:0. Den Schlusspunkt setzte schließlich Anthony Yeboah kurz vor dem Abpfiff mit einem satten Schuss zum 6:0.

Während die Frankfurter ausgelassen feierten, verließen die Moskauer Zuschauer enttäuscht das Stadion. Für Dynamo Moskau war die Niederlage eine Katastrophe. Unmittelbar nach Spielende erklärte Trainer Gassajew seinen sofortigen Rücktritt: „Nach einem solchen Spiel bleibt einem Trainer nichts anderes übrig“, begründete er seine Entscheidung.

Für Eintracht Frankfurt war es ein perfekter Abend. Mit dieser Leistung und dem komfortablen Vorsprung kann die Toppmöller-Elf das Rückspiel entspannt angehen – der Einzug in die nächste Runde ist wohl nur noch Formsache.

 

 

 

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