SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 1993/1994 - 3. Runde

5:3 n.V. (3:3, 1:1)

Termin: 11.09.1993
Zuschauer: 14.500
Schiedsrichter: Hermann Albrecht (Kaufbeuren)
Tore: 1:0 Altin Rraklli (19.), 2:0 Oliver Freund (48.), 2:1 Uwe Bein (52.), 3:1 Martin Braun (55.), 3:2 Jan Furtok (82.), 3:3 Jan Furtok (87.), 4:3 Oliver Freund (99.), 5:3 Altin Rraklli (102.)

 

 

>> Spielbericht <<

SC Freiburg Eintracht Frankfurt

  • Jörg Schmadtke
  • Maximilian Heidenreich
  • Ralf Kohl
  • Thomas Vogel
  • Martin Braun
  • Damir Buric
  • Rodolfo Cardoso
  • Jens Todt
  • Thomas Seeliger
  • Oliver Freund
  • Altin Rraklli

 


 

Wechsel

  • René Linderer für Damir Buric (29.)
  • Martin Käfer für Thomas Vogel (91.)

Wechsel

Trainer

  • Volker Finke

Trainer

 

 

Pokalaus im Breisgau

Mit einem 5:3-Sieg nach Verlängerung hat der SC Freiburg Eintracht Frankfurt aus dem DFB-Pokal geworfen und damit nur 70 Stunden nach der 0:3-Niederlage in der Bundesliga prompt Revanche genommen. „Es war ein tolles Pokalspiel“, resümierte SGE-Trainer Klaus Toppmöller – wenn auch mit bitterem Beigeschmack.

Freiburgs Trainer Volker Finke hatte aus der Liga-Niederlage seine Lehren gezogen und überraschte mit einer taktisch disziplinierten Aufstellung: eine defensive Grundordnung mit Rraklli als einziger Spitze, ein überfülltes Mittelfeld und eine kompromisslose Abwehr mit den starken Manndeckern Vogel und Kohl sowie Libero Maximilian Heidenreich. Das Konzept ging auf. Die Gastgeber überließen der Eintracht den Ballbesitz, setzten aber auf gefährliche Konter – auch wenn Finke nach dem Spiel beteuerte, dies sei nicht so geplant gewesen.

Die Freiburger Führung nach knapp 20 Minuten passte perfekt ins Bild. Nach einem Patzer von Binz schnappte sich Rraklli den Ball und traf zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt hätte Frankfurt allerdings selbst schon führen können: Yeboah und Weber scheiterten zuvor jeweils am Aluminium. Auch nach dem Rückstand dominierte die Eintracht, wurde aber nur selten torgefährlich. Freiburg verteidigte den knappen Vorsprung mit viel Einsatz – und ein wenig Glück, wie sich kurz vor der Pause zeigte, als ein Schuss von Furtok erneut nur das Torgestänge traf.

Nach der Halbzeit nahm das Spiel an Intensität zu. Freund erhöhte nach einer Ecke auf 2:0 - und dieser Treffer entfachte ein wildes Hin und Her. Die Eintracht, in der ersten Hälfte eher ein wenig phlegmatisch und fast schon überheblich unterwegs, drehte nun auf. „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen“, monierte Uwe Bein, der erst die Latte traf und wenig später per Flachschuss den Anschlusstreffer erzielte. Doch Freiburg konterte eiskalt: Schon wenige Minuten später stellte Braun das Ergebnis auf 3:1 und damit den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Toppmöller war sichtlich genervt, wie er nach dem Spiel betonte: „Ich habe immer wieder vor den Standards gewarnt.“ Wie recht er mit diesem Hinweis hatte, zeigte sich im folgenden Spielverlauf. Der sah zunächst die Eintracht obenauf, als Furtok mit zwei Toren in der 82. und 87. Minute den Ausgleich herstellte, der bis zum Abpfiff der 90 Minuten Bestand hatte. Doch in der nun notwendig gewordenen Verlängerung zeigten sich die Schwächen der SGE bei Standards erneut, denn in der 99. Minute kassierte die anfällige Frankfurter Abwehr in der Verlängerung das 4:3 durch Freund im Anschluss an eine Ecke. Mit dem 5:3 nur drei Minuten Später machte Rraklli den Deckel dann endgültig drauf.


„Das war einfach dumm“, stellte Toppmöller nach der Partie frustriert fest. Präsident Matthias Ohms vermutete, dass die Spieler in Gedanken bereits beim anstehenden Europapokalspiel in Moskau waren. Der früh verletzte Rudi Bommer sah es anders: „Wir sind kalt erwischt worden.“ Libero Manfred Binz, dem einige Fehler unterliefen, nahm es gelassen: „Das passiert halt.“ Bitter für ihn: In der Verlängerung hatte er die große Chance zur Führung, traf den Ball aber nicht richtig.

Dass der DFB-Pokal offenbar bei beiden Teams nicht den ganz großen Stellenwert genießt machte Freiburgs Coach Volker Finke hinterher deutlich: „Wir hätten lieber in einem Punktspiel gewonnen." Aber ein Sieg gegen Frankfurt, „das Beste, was die Bundesliga derzeit zu bieten hat", sei zwar nicht für das Punktekonto, aber zumindest für das Selbstvertrauen seiner Mannschaft nicht schlecht.

 

 

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