Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

Bundesliga 1993/1994 - 3. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: Sa 21.08.1993 15:30
Zuschauer: 32.000
Schiedsrichter: Hans-Jürgen Weber (Essen)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (16.)

 

 

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Eintracht Frankfurt 1. FC Kaiserslautern

 


  • Gerald Ehrmann
  • Torsten Lieberknecht
  • Wolfgang Funkel
  • Miroslav Kadlec
  • Marco Haber
  • Oliver Schäfer
  • Stefan Kuntz
  • Martin Wagner
  • Thomas Ritter
  • Uwe Fuchs
  • Ciriaco Sforza

 

Wechsel

Wechsel

  • Michael Lusch für Marco Haber (46.)
  • Bjarne Goldbaek für Torsten Lieberknecht (60.)

Trainer

Trainer

Yeboah, Sforza
Yeboah und Sforza

 

 

Yeboah entscheidet das Spitzenspiel

Schön war’s. Im sonnenüberfluteten Frankfurter Waldstadion lieferten sich zwei Mannschaften ein mitreißendes Duell, das all jene an ihrer Entscheidung zweifeln ließ, die den Badesee dem Spielbesuch vorgezogen hatten. Das zum Spitzenspiel erklärte Südwest-Derby hielt, was es versprach: Temporeicher Fußball, mutige Offensive und Spannung bis zum Schluss. Auch Friedel Rausch, einst UEFA-Pokal-Siegertrainer der Adlerträger und nun in Diensten der Lauterer, fand lobende Worte: „Das war Werbung für den Fußball!“ Besonders bemerkenswert: Die Qualität der Partie litt keineswegs darunter, dass letztlich nur ein einziges Tor fiel.

Dieses eine Tor in der 16. Minute machte den Unterschied deutlich – zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern, zwischen Sieg und Niederlage, und vor allem zwischen den Stürmern Yeboah und Fuchs. In dieser 16. Minute setzte Kuntz seinen Sturmkollegen Fuchs in Szene, doch der Lauterer Angreifer kam freistehend 30 Meter vor dem Tor nicht richtig in Fahrt und wurde von der Eintracht-Abwehr problemlos gestoppt. Der Ball landete bei Binz, der ihn an Bein weiterleitete – und dann ging alles blitzschnell. Bein erkannte Yeboahs Laufweg, spielte den perfekten Pass, und der Ghanaer zog unwiderstehlich davon. Seine Bewacher Funkel und Kadlec hatten keine Chance, und als Torwart Ehrmann herausstürmte, lupfte Yeboah den Ball elegant über ihn hinweg ins Netz. „Ein Traumtor“, schwärmte Trainer Klaus Toppmöller, „ein Treffer, den nur einer von zehn Stürmern macht – und Yeboah ist dieser eine.“ Selbst Lauterns Coach Rausch sprach ehrfurchtsvoll vom „besten Stürmer Europas“.

Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl niemand der 32.000 Zuschauer gedacht, dass bereits die Entscheidung gefallen war. Beide Teams hatten mit vollem Einsatz begonnen, suchten immer wieder den Weg nach vorne und kreierten zahlreiche Chancen. Gerade in den ersten 20 Minuten sorgten die spielstarken Lauterer – angetrieben von Sforza und Wagner – immer wieder für Gefahr. Chancen für Haber (2.), Wagner (7.), Sforza (9.) und Fuchs (13., 16.) ließen die Fans der „Roten Teufel“ bereits jubeln, doch ein Treffer wollte nicht fallen. Zudem haderten die Pfälzer mit Schiedsrichter Weber, der ihnen aus ihrer Sicht zwei Elfmeter verweigerte.

Insgesamt ging der Frankfurter Sieg dennoch in Ordnung, weil die Eintracht die individuell stärkeren Spieler hatte. Neben dem überragenden Yeboah, der noch häufiger hätte angespielt werden können, ragte auch Libero Manfred Binz heraus, der hinten viele Fehler ausbügelte, sich aber auch immer wieder in das Offensivspiel einschaltete. Zchadadse hatte nach anfänglichen Problemen mit Fuchs den gegnerischen Stürmer im Griff, während Falkenmayer, Gaudino und Roth mit enormem Laufpensum überzeugten. Zwar bewies Kaiserslautern, dass die Mannschaft in dieser Saison um die internationalen Plätze mitspielen kann. Doch die Schwächen im Abschluss machten sich bemerkbar: Lusch (55.), Kuntz (73.) und Fuchs (82.) vergaben gute Möglichkeiten. Die besseren Chancen hatten aber zweifelsfrei die Gastgeber: Yeboah (21., 45., 63.), Bein (41.), Binz (58.) und Zchadadse (70.) hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können.

Nach dem Schlusspfiff zog Toppmöller zufrieden an seiner Zigarette und dann Bilanz: „Mit 5:1 Punkten aus den ersten drei Spielen kann man mehr als zufrieden sein.“ Wunschlos glücklich sei er – schließlich habe man gesehen, welches Potenzial in seiner Mannschaft stecke.

 

 

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