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Eintracht Frankfurt - Werder Bremen |
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Bundesliga 1993/1994 - 2. Spieltag
2:2 (1:1)
Termin: Sa 14.08.1993 15:30
Zuschauer: 43.000
Schiedsrichter: Karl-Josef Assenmacher (Hürth)
Tore: 0:1 Dietmar Beiersdorfer (12.), 1:1 Anthony Yeboah (22.), 1:2 Marco Bode (54.), 2:2 Jan Furtok (70.)
Eintracht Frankfurt | Werder Bremen |
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Hitzeschlacht Ob Spieler, Trainer oder Zuschauer – am Ende herrschte weitgehend Zufriedenheit. Bremens Meistertrainer Otto Rehhagel und Eintracht-Präsident Matthias Ohms waren mit Spiel und Ergebnis ebenso einverstanden wie Werder-Regisseur Andreas Herzog und Frankfurts Routinier Bommer. Auch die Fans gingen mit durchaus zufriedenen Gesichtern nach Hause. Aber trotz eines mitreißenden Spiels wirkten alle Beteiligten deutlich mitgenommen. Denn die subtropischen Temperaturen machten den Akteuren auf dem Platz ebenso zu schaffen wie den Anhängern auf den Rängen. Kein Wunder also, dass mit fortschreitender Spielzeit die Kräfte schwanden und die Qualität der Partie litt. Dennoch blieb sie bis zum Schlusspfiff spannend, da sich beide Teams gute Chancen erspielten. Werder war nach dem 1:2 einem dritten Tor näher als die Eintracht dem Ausgleich – doch in der 89. Minute hätten die Frankfurter das Spiel sogar noch drehen können. Letztlich war das 2:2 ein gerechtes Ergebnis. Begonnen hatte das Toreschießen mit einem Lapsus von Torwart Stein. Nach einem Freistoß von Herzog ließ er in der 12. Minute einen eher harmlosen Kopfball von Beiersdorfer ins Netz rutschen. Dieses frühe Gegentor brachte der Eintracht früh die Rolle des Hinterherlaufenden ein. Die Hessen zeigten jedoch eine starke Reaktion und waren bereits zehn Minuten später wieder im Spiel: Yeboah nutzte eine Unsicherheit von Werders Keeper Oliver Reck, der beim Herauslaufen zögerte, und schob den Ball nach Vorarbeit von Falkenmayer und Gaudino ins leere Tor. Bis zur Halbzeitpause blieb es ein ausgeglichenes Duell mit Möglichkeiten auf beiden Seiten – die besten für Frankfurt hatte Gaudino bei zwei spektakulären Vorstößen. Doch ein weiterer Treffer blieb aus. Auch nach dem Seitenwechsel erwischte Werder den besseren Start und brachte die Eintracht erneut in Rückstand. In der 54. Minute wurde Bode von Votava mustergültig bedient und stand völlig frei vor Stein. Anders als in der vergangenen Saison, als er oft an solchen Gelegenheiten scheiterte, blieb er diesmal eiskalt und traf zum 1:2. Bremen hätte die Führung sogar ausbauen können: Zunächst vergab Bode nach einem Herzog-Freistoß, dann verpasste Rufer nach einem Solo von Wolter die Vorentscheidung. Doch die Frankfurter bewiesen Kampfgeist und blieben im Spiel. In der 70. Minute gelang ihnen erneut der Ausgleich – wenn auch unter umstrittenen Umständen. Nach einer von Binz und Yeboah verlängerten Ecke beförderte Furtok den Ball über die Linie, wobei sein Einsatz nicht ganz regelkonform wirkte. Der Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen. Kurz vor Schluss hätte Zchadadse das Spiel sogar noch zugunsten der Eintracht entscheiden können, doch sein Abschluss nach einem durch Reck abgeklatschten Ball nach Schuss von Furtok war zu unpräzise. So blieb es beim leistungsgerechten Remis. Werder konnte mit dem Punktgewinn beim Titelkonkurrenten gut leben, während die Eintracht stolz darauf war, gegen den amtierenden Meister zweimal einen Rückstand aufgeholt zu haben. „Mehr konnten wir heute nicht für unser Image tun“, betonte Neuzugang Gaudino zufrieden. Trainer Klaus Toppmöller sprach nach der Partie von der „tollen Moral“ seiner Mannschaft. Während nach dem Sieg in Mönchengladbach vor allem das spielerische Element gelobt wurde, bewies die Eintracht diesmal vor allem Kampfgeist. Auffällig war, dass die als „große Vier“ gepriesenen Yeboah, Furtok, Bein und Gaudino in der Offensive nur punktuell von Binz unterstützt wurden. Von Weber, Bommer und dessen späterem Ersatz Komljenovic kamen kaum kreative Impulse. Falkenmayer übernahm unterdessen als Ersatz-Libero eine eher defensive Rolle. Dadurch wirkten die Angriffe der Eintracht oft einfallslos und wiederholten sich in ihrer Struktur. Nun richtet sich der Blick auf das nächste Topspiel: Am kommenden Samstag empfängt die Eintracht im Waldstadion den neuen Tabellenführer Kaiserslautern. Für diese Partie hat Uwe Bein vor allem einen Wunsch: „Es sollte nicht wieder so heiß sein. Bei so einem Wetter geht man lieber ins Schwimmbad.“
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