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Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen |
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DFB Pokal 1992/1993 - Halbfinale
0:3 (0:1)
Termin: 30.03.1993
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Manfred Harder (Lüneburg)
Tore: 0:1 Andreas Thom (6.), 0:2 Ulf Kirsten (72.), 0:3 Andreas Thom (75.)
Eintracht Frankfurt | Bayer Leverkusen |
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Stark gespielt, klar verloren Trotz einer leidenschaftlichen Vorstellung musste sich Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal-Halbfinale Bayer Leverkusen mit 0:3 geschlagen geben. Das Ergebnis spiegelt jedoch kaum den tatsächlichen Spielverlauf wider – die Gäste waren ein überaus glücklicher Sieger. Zwar zeigten sie in entscheidenden Momenten ihre spielerische Klasse, doch letztlich führte eine eher destruktive Taktik sowie eine beeindruckende Effizienz zum Erfolg. Ein frühes Tor, eine starke Chancenverwertung und eine Rote Karte für Eintracht-Verteidiger Bindewald erwiesen sich als Schlüsselfaktoren. Bis zu diesem Platzverweis dominierten die Frankfurter das Geschehen, doch in Unterzahl gerieten sie endgültig auf die Verliererstraße. Bereits nach sechs Minuten wurden die taktischen Pläne der Eintracht durchkreuzt. Ein missglückter Pass von Libero Binz im gegnerischen Halbfeld leitete das 0:1 ein. Bindewald versuchte zu retten, kam aber zu spät und verpasste den Ball. Stattdessen reagierte Kirsten blitzschnell, setzte sich durch und legte perfekt für Thom auf, der aus spitzem Winkel eiskalt abschloss. Trotz dieses frühen Rückschlags blieb die Eintracht tonangebend. Mit aggressivem Pressing und ideenreichem Offensivspiel drängte sie auf den Ausgleich. Das Mittelfeld zeigte eine starke Leistung, doch beste Chancen blieben ungenutzt. In der 12. Minute konnte Schmitt eine Vorlage von Binz nicht verwerten, sein Schuss wurde von Torwart Vollborn nur abgeklatscht, doch Thom blockte im letzten Moment den Schuss von Bein. Zwei Minuten später lenkte Vollborn einen Kopfball von Falkenmayer nach einer Flanke von Bein mit den Fingerspitzen gerade noch um den Pfosten. In der 21. Minute hätte Schmitt nach einer Ecke von Bein beinahe per Kopf getroffen, doch Kree klärte auf der Linie. Bis zur Pause vergaben zudem Schmitt, Komljenovic und Kruse in aussichtsreichen Situationen. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel hektischer und noch intensiver. Die Eintracht setzte ihren Sturmlauf fort, doch in der 54. Minute folgte der nächste bittere Moment: Bindewald verlor im Mittelfeld den Ball, Kirsten startete durch und wurde von Bindewald von hinten gefoult – die logische Konsequenz war die Rote Karte. Die Frankfurter Fans protestierten lautstark, doch die Entscheidung war regelkonform. Trotz Unterzahl kämpfte die Eintracht weiter. Kruse scheiterte nach Vorarbeit von Komljenovic, und Zchadadse setzte einen Kopfball knapp über die Latte. Die Leverkusener, die bislang kaum gefährlich waren, kamen in der 58. Minute zur ersten großen Chance nach ihrem Führungstor: Hapal fand eine Lücke in der Abwehr, bediente Kirsten, doch dieser hob den Ball nicht nur über den herauseilenden Stein, sondern auch über das Tor. In der 61. Minute glaubten die Eintracht-Fans bereits an den verdienten Ausgleich. Schmitt traf per Kopf nach Vorarbeit von Kruse und Bein, doch der Treffer wurde wegen einer klaren Abseitsstellung nicht anerkannt. Dann folgte der entscheidende Doppelschlag der Gäste. In der 72. Minute erhöhte Kirsten mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz auf 2:0, nachdem Fischer eine Ecke von Hapal per Kopf verlängert hatte. Nur drei Minuten später unterlief Torwart Stein ein folgenschwerer Fehler: Bei einem Dribbling vor dem eigenen Strafraum verlor er ohne Not den Ball an Kirsten, der direkt für Thom auflegte – dieser traf ins leere Tor, Bommer konnte nicht mehr retten. Sichtlich enttäuscht kommentierte Trainer Stepanovic die Niederlage: „Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat alles gegeben." Während einige Eintracht-Spieler nach dem Spiel den Schiedsrichter kritisierten – Torwart Stein sprach wütend vom „zwölften Mann der Leverkusener“ –, zeigte sich Leverkusens Trainer Saftig als glücklicher Sieger. Doch auch er gab zu: „Heute hatten wir das nötige Quäntchen Glück.“ Abgang Stepanovic, Auftritt Heese
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