Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1992/1993 - 20. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: Sa 06.03.1993 15:30
Zuschauer: 63.000
Schiedsrichter: Eugen Strigel (Horb)
Tore: 1:0 Lothar Matthäus (28.)

 

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Bayern München Eintracht Frankfurt

  • Raimond Aumann
  • Christian Ziege
  • Oliver Kreuzer
  • Thomas Helmer
  • Jorge de Amorim C. Jorginho
  • Olaf Thon
  • Waldemar Mazinho
  • Jan Wouters
  • Markus Schupp
  • Bruno Labbadia
  • Lothar Matthäus

 


 

Wechsel

  • Mehmet Scholl für Lothar Matthäus (62.)
  • Harald Cerny für Waldemar Mazinho (67.)

Wechsel

Trainer

Trainer

 

Anerkennung, aber keine Punkte

Das mit großer Spannung erwartete Spitzenspiel des Tabellenersten gegen den Zweiten hielt, was es versprach. 90 Minuten voller Tempo, Leidenschaft und technischer Klasse sorgten für beste Unterhaltung. Dass die Eintracht dabei den Kürzeren zog, ist schade. Dennoch bleibt das Rennen um den Titel weiterhin offen – die Entscheidung ist an diesem Wochenende noch nicht gefallen.

Während sich die Münchner durch den Sieg ein kleines Punktepolster im Titelrennen verschafft haben, steht Eintracht Frankfurt weiterhin dicht genug platziert hinter den Bayern, um den Druck hochzuhalten. So herrscht sowohl in München als auch in Frankfurt Einigkeit: Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic gibt sich kämpferisch: „Wir werden weiter angreifen, die Rolle des Verfolgers liegt uns.“ Bayern-Coach Erich Ribbeck hingegen mahnt zur Besonnenheit: „Ich werde meinen Spielern schon klarmachen, wie dieser Sieg einzuordnen ist.“

Zwar geriet der Rekordmeister in der zweiten Halbzeit stark unter Druck und musste hart arbeiten, um das 1:0 von Lothar Matthäus aus der 28. Minute über die Zeit zu bringen. Doch trotz einiger Wackler ließ sich letztlich feststellen: Bayern wankte, fiel aber nicht. Das entscheidende Tor war dabei durchaus bemerkenswert. Kritiker spotten oft, dass Lothar Matthäus seinen linken Fuß nur dafür habe, um zu wissen, was er mit dem zweiten Schuh machen soll. Doch dieses Mal bewies der gelernte Raumausstatter, dass auch dieser Fuß einiges kann: Nach einem kurzen Dribbling zog er aus der Distanz ab – und der Ball schlug unhaltbar im Kasten des Frankfurter Keepers Uli Stein ein.

Doch das Spiel war keineswegs einseitig. Beide Teams hatten genug Gelegenheiten, das Ergebnis zu verändern. Uwe Bein etwa traf mit einem sehenswerten Schuss nur den Außenpfosten. Nach der Halbzeit nahm die Partie an Dramatik zu: Frankfurt drängte auf den Ausgleich, während Bayern versuchte, mit Kontern alles klarzumachen.

Trainer Stepanovic wagte eine offensive Strategie und überraschte mit einer mutigen Aufstellung: Der erst 18-jährige Michael Anicic durfte für den angeschlagenen Anthony Yeboah von Beginn an ran. Auch Falkenmayer musste überraschend auf der Bank Platz nehmen, während Rahn startete. Anicic zeigte eine ansprechende Leistung, doch insgesamt blieb die Eintracht-Offensive zu harmlos. Nach einer Stunde reagierte Stepanovic und brachte mit Andersen für den blass gebliebenen Rahn eine zusätzliche Offensivkraft. Wenig später ersetzte der technisch beschlagene Brasilianer da Silva in seinem ersten Bundesligaspiel den enttäuschenden Okocha.

So wurde die Schlussphase zum offenen Schlagabtausch. Ziege vergab eine Großchance kläglich, während Uwe Bein gleich zweimal an Aumann scheiterte. Auch Anicic und Andersen sorgten für brenzlige Situationen, konnten aber keine Treffer erzielen. Auf der anderen Seite parierte Stein dreimal spektakulär gegen Labbadia, der sich ansonsten in den Kopfballduellen mit Zchadadse durchgängig als zweiter Sieger sah.

Doch all das reichte nicht. Frankfurt kämpfte mit aller Kraft, biss sich aber immer wieder an der Bayern-Defensive fest. Trotz der lobenden Worte für die couragierte Leistung blieb die bittere Erkenntnis: Die Punkte gingen nach München.

 

 

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