Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 1992/1993 - Viertelfinale

3:5 n. E (1:1, 0:1)

Termin: 02.12.1992
Zuschauer: 29.000
Schiedsrichter: Bernd Heynemann (Magdeburg)
Tore: 0:1 Anthony Yeboah (40.), 1:1 Schmarow (50.)
Elfmeterschießen: 0:1 Uwe Bein , 1:1 Burkhard Reich, 1:2 Rudi Bommer , 2:2 Gunther Metz, 2:3 Manfred Binz, Michael Wittwer verschießt, 2:4 Jay Jay Okocha, 3:4 Eberhard Carl, 3:5 Uli Stein

 

>> Spielbericht <<

Karlsruher SC Eintracht Frankfurt

  • Oliver Kahn
  • Jens Nowotny
  • Gunther Metz
  • Burkhard Reich
  • Rainer Schütterle
  • Valerij Schmarow
  • Wolfgang Rolff
  • Manfred Bender
  • Michael Wittwer
  • Rainer Krieg
  • Sergej Kirjakow

 


 

Wechsel

  • Peter Neustädter für Rainer Schütterle (66.)
  • Eberhard Carl für Rainer Krieg (98.)

Wechsel

Trainer

  • Winfried Schäfer

Trainer

 

Sieg im Pokalkrimi

Nach einem nervenaufreibenden Pokalspiel setzte sich Eintracht Frankfurt im Elfmeterschießen mit 5:3 gegen den Karlsruher SC durch. Nach 120 Minuten hatte es im Wildparkstadion 1:1 gestanden, sodass die Entscheidung vom Punkt fallen musste. Dank eines entscheidenden Treffers von Torwart Uli Stein im letzten Versuch löste die Mannschaft von Trainer Dragoslav Stepanovic das Ticket für das DFB-Pokal-Halbfinale. Ende März werden die Frankfurter vor heimischem Publikum auf Bayer Leverkusen treffen.

Zehn mehr oder weniger hochkarätige Möglichkeiten bereits in der ersten Viertelstunde boten den Zuschauern ein Spektakel, das allein schon das Eintrittsgeld wert war. Der Schlagabtausch begann früh: Schmitt köpfte über das Tor (2.), KSC-Keeper Oliver Kahn parierte gegen Yeboah (3.), Kirjakow verpasste auf der Gegenseite zweimal nur knapp (7.), Kahn entschärfte Chancen sowohl von Komljenovic als auch von Binz (8.), Kirjakow schoss ans Außennetz (8.), Schmitt scheiterte an Kahn (9.), ein Schuss von Kirjakow strich knapp am Pfosten vorbei (11.).

Beide Mannschaften gingen mit vollem Risiko zu Werke – die neue Regelung im DFB-Pokal, keine Wiederholungsspiele mehr durchzuführen, hatte dem Wettbewerb offensichtlich gutgetan. Ohne taktische Zwänge spielten sowohl die Frankfurter als auch die Karlsruher konsequent nach vorne. Eintracht-Trainer Stepanovic verzichtete dabei auf den zuletzt glücklosen Axel Kruse, für den Komljenovic in die Startelf rückte. Bommer ging mit einer Knöchelverletzung ins Spiel.

Im Mittelfeld überzeugte Frankfurt mit klugem Kombinationsspiel, angetrieben von Bein, Komljenovic, Bommer und Okocha. Doch in der Offensive tat sich die Eintracht trotz der Führung schwer: Schmitt und Yeboah, letzterer abgesehen von seinem Treffer eher blass, fanden gegen die stabile KSC-Abwehr nur selten die entscheidenden Lücken. Gleichzeitig offenbarten die Frankfurter hin und wieder defensive Schwächen, wenn Karlsruhe mit Nachdruck nach vorne spielte.

Die spielerische Überlegenheit der Eintracht war erkennbar, doch der KSC hielt mit viel Kampfgeist dagegen. Der verdiente Führungstreffer fiel in der 40. Minute – und war ein kleines Kunstwerk. Jay-Jay Okocha spielte Uwe Bein flach an, der elegant aus dem Fußgelenk direkt zu Yeboah weiterleitete. Die Karlsruher Abwehr wurde völlig überrascht, sodass Yeboah ungestört ins Tor einschieben konnte.

Wie zu erwarten war, erhöhte der KSC nach dem Seitenwechsel den Druck – und dies zahlte sich schneller aus, als die Frankfurter gehofft hatten. Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff segelte eine Bogenlampe von Schmarow über den verdutzten Eintracht-Keeper Stein hinweg zum verdienten Ausgleich ins Tor.

An der Spielintensität änderte sich dadurch jedoch wenig, die Partie blieb umkämpft, aber fair. Zwar wurden nicht mehr zu häufig Torchancen herausgespielt, doch das Geschehen wogte weiterhin hin und her. So musste Stein wieder einmal gegen den wendigen Kirjakow, der Bindewald ein ums andere Mal vor Probleme stellte, klären, dann hatten die Frankfurter Pech, als Schmitt nach einer Flanke von Komljenovic per Volley nur die Unterkante der Latte traf und Bein wenig später an Kahn scheiterte. Ersichtlich war jedoch, dass das intensive Spiel bei beiden Mannschaft die Kraftreserven deutlich in Anspruch nahm und sie an Durchschlagskraft verloren.

Da keine der beiden Mannschaften in der Verlängerung einen Torerfolg verzeichnen konnte, musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Dort behielt Eintracht Frankfurt die Nerven. Bein, Bommer, Binz und Okocha verwandelten sicher, während der KSC einen Fehlversuch verzeichnen musste: Wittwer setzte seinen Elfmeter an den Pfosten. Den entscheidenden Schuss übernahm schließlich Torwart Uli Stein, der eiskalt verwandelte und damit den Frankfurter Sieg perfekt machte. Mit diesem hart erkämpften Erfolg steht Frankfurt nun im Halbfinale und kann weiter vom Pokal-Finale träumen.

 

 

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