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Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1992/1993 - 12. Spieltag
4:1 (1:1)
Termin: So 01.11.1992 18:00
Zuschauer: 33.000
Schiedsrichter: Hans-Jürgen Weber (Essen)
Tore: 0:1 Jens Nowotny (10., Eigentor), 1:1 Sergej Kirjakow (29.), 2:1 Rainer Krieg (61.), 3:1 Manfred Bender (68.), 4:1 Manfred Bender (90., Foulelfmeter)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Wenn schon verlieren, dann deutlich Bislang war die Eintracht in dieser Ligasaison ungeschlagen, aber in Karlsruhe änderte sich das und das in unerwartet deutlicher Manier. Mit 1:4 unterlagen die Hessen im Wildparkstadion dem heimischen KSC und rutschten dadurch in der Bundesliga-Tabelle vom zweiten auf den vierten Platz ab. Während die Frankfurter enttäuscht und frustriert den Platz verließen, feierten die Karlsruher ausgelassen. Schon vor dem Anpfiff gab es bei der Eintracht Unruhe. Trainer Dragoslav Stepanovic hatte der Bild-Zeitung ein Interview gegeben, in dem er die Behauptung einiger Spieler, sie seien nach den letzten anstrengenden Wochen erschöpft, als „Feigheit“ bezeichnete. Diese Worte sorgten für Verstimmung in der Mannschaft, sodass sich die Spieler noch am Morgen des Spieltags zu einer internen Besprechung trafen. Als Folge dieser Spannungen setzte Stepanovic überraschend Kruse zunächst auf die Bank, da er ihn als Wortführer der kritischen Stimmen ausgemacht hatte. Der Mittelfeldspieler kommentierte dies diplomatisch: „Es sind keine sportlichen Gründe, die mich zum Einwechselspieler machen.“ Trotz der internen Querelen begann Frankfurt energisch und hatte bereits in der Anfangsphase gute Offensivaktionen. Besonders der junge Thomas Reis, der erst sein zweites Bundesligaspiel bestritt, zeigte im Mittelfeld eine engagierte Leistung. Auch Anthony Yeboah, der mit einigen technischen Finessen glänzte, sorgte für Gefahr. In der 10. Minute zahlte sich der frühe Druck aus: Nach einem Freistoß von Bommer köpfte Reis den Ball an die Latte, Yeboah setzte nach und bedrängte Nowotny, der unglücklich ins eigene Netz traf – 1:0 für Frankfurt. Nach der frühen Führung geriet die Eintracht jedoch zunehmend unter Druck. Die Karlsruher gewannen mehr Spielanteile, während die Defensive der Gäste unsicher wirkte. Besonders Roth leistete sich einige Fehlpässe, und Bindewald hatte große Probleme mit dem wendigen Kirjakow. Folgerichtig fiel nach knapp 30 Minuten der Ausgleich: Ein langer Pass von Bender landete bei Krieg, der den Ball quer in den Strafraum legte. Dort stand Kirjakow genau richtig und verwandelte aus wenigen Metern sicher zum 1:1. Frankfurt verlor in dieser Phase die Kontrolle im Mittelfeld, insbesondere Penksa konnte sich nicht entscheidend behaupten. Auf der anderen Seite versuchten es Yeboah und Okocha mit Distanzschüssen, doch ohne Erfolg. Auch nach dem Seitenwechsel fand Frankfurt keinen richtigen Zugriff. Während Binz in der Defensive als Stabilisator herausragte, fehlte es insgesamt an Struktur im Spiel der Gäste. Karlsruhe spielte dagegen mit viel Selbstvertrauen weiter und wurde in der 61. Minute belohnt. Nach einer umstrittenen Szene, in der ein mögliches Foulspiel des KSC nicht geahndet wurde, landete der Ball bei Schütterle, der auf Krieg durchsteckte. Dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und schob aus kurzer Distanz zum 2:1 ein. Nur sieben Minuten später folgte das nächste Tor: Der überragende Bender verwandelte einen direkten Freistoß aus etwa 20 Metern platziert zum 3:1. Die Hessen versuchten zwar, in der Schlussphase noch einmal Druck aufzubauen, doch an der stabilen KSC-Defensive bissen sie sich die Zähne aus. Stattdessen setzte Karlsruhe in der letzten Spielminute noch einen drauf: Nach einem Foul von Klein an Carl zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, und erneut trat Bender an. Souverän verwandelte er zum 4:1-Endstand. Fast wäre die Niederlage für die Eintracht noch deutlicher ausgefallen. In der 71. Minute rettete Torhüter Stein glänzend gegen Krieg, wenig später klatschte ein weiterer Schuss des Karlsruhers an den Pfosten. Am Ende verließen die Frankfurter mit gesenkten Köpfen den Platz. Zwar hatten sie kämpferisch alles gegeben, doch es fehlte an Kreativität im Mittelfeld und klaren spielerischen Lösungen. Die erste Saisonniederlage fiel deutlich aus – und offenbarte einige Schwächen, die es in den kommenden Spielen zu korrigieren gilt.
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