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Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart |
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Bundesliga 1992/1993 - 9. Spieltag
4:0 (1:0)
Termin: So 04.10.1992 20:00
Zuschauer: 28.000
Schiedsrichter: Aron Schmidhuber (Ottobrunn)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (33.), 2:0 Anthony Yeboah (61.), 3:0 Axel Kruse (64.), 4:0 Stefan Studer (80.)
Eintracht Frankfurt | VfB Stuttgart |
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Die Chancen konsequent genutzt Durch einen überzeugenden 4:0-Sieg über den amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart kletterte Eintracht Frankfurt auf den zweiten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter Bayern München. Vor 25.000 Zuschauern im Waldstadion erwies sich der Erfolg als verdient, da die Eintracht ihre Chancen konsequent nutzte. Die Stuttgarter, die zu Beginn das Spielgeschehen bestimmten, konnten ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen und mussten sich letztlich deutlich geschlagen geben. Für eine Überraschung sorgte Dragoslav Stepanovic, der Uwe Bein, der sich nach fast vierwöchiger Verletzungspause und einer Teilzeitbeschäftigung gegen Lodz wieder fit fühlte, zunächst auf der Bank ließ – offenbar eine Vorsichtsmaßnahme. Dafür setzte der Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic setzte auf Risiko und vertraute im Mittelfeld auf die Jugend. Gegen den VfB ließ er von Beginn an vier junge Talente auflaufen: Augustine Okocha (19), Marek Penksa (19), Ralf Weber (23) und Dirk Wolf (20). Diese vier gaben der Frankfurter Schaltzentrale ein völlig neues Gesicht im Vergleich zur Vorsaison, als noch erfahrene Spieler wie Gründel, Möller, Bein und Falkenmayer das Mittelfeld geprägt hatten. Doch nicht nur diese Personalentscheidungen führten dazu, dass Stuttgart die Anfangsphase dominierte und zunächst deutlich gefährlicher agierte. Die Gäste unterbanden die Frankfurter Angriffe bereits im Mittelfeld und suchten ihrerseits konsequent den Weg nach vorn. Während Stürmer Walter als einzige Spitze agierte und von Roth eng bewacht wurde, ließ sich Gaudino klug ins Mittelfeld zurückfallen, um das Spiel zu lenken. Besonders das zentrale Mittelfeld der Schwaben, mit Kögl und Frontzeck auf der linken sowie Buck und Strunz im Zentrum, setzte Akzente. Vor den Augen von Bundestrainer Berti Vogts, der mit Pfiffen empfangen wurde, kontrollierte Stuttgart so die erste halbe Stunde. Bis zur 27. Minute erarbeiteten sich die Gäste mehrere gefährliche Möglichkeiten: Walter traf nach einer Vorlage von Kögl nur das Außennetz, Buchwalds Kopfball nach einer Kögl-Ecke wurde von Torhüter Stein entschärft, Gaudino verzog freistehend, und Stein musste nach einem Dribbling von Kögl eingreifen. Frankfurt hingegen kam bis dahin nur zu einer nennenswerten Gelegenheit: Nach einem Pass von Okocha kam Yeboah zum Schuss, setzte aber den Ball knapp am Pfosten vorbei. Auf den Tribünen wurden bereits erste „Uwe, Uwe“-Rufe laut – die Zuschauer forderten die Einwechslung von Bein, der sich bereits aufwärmte. Doch dann drehte sich das Spielgeschehen: In der 33. Minute köpfte Yeboah nach einem Freistoß von Weber zur überraschenden Führung ein – einen Wimpernschlag schneller als sein Gegenspieler Buchwald. Die Eintracht gewann dadurch an Selbstvertrauen, drängte Stuttgart bis zur Pause in die Defensive und hätte beinahe nachlegen können, als ein abgefälschter Schuss von Wolf nur knapp das Ziel verfehlte. Nach der Halbzeitpause wechselte Stepanovic schließlich den von den Zuschauern geforderten Bein für Okocha ein, während Stuttgart mit Knup für Gaudino eine zweite Sturmspitze ins Spiel brachte. Die Partie gestaltete sich nun ausgeglichener, beide Teams neutralisierten sich weitgehend, und hochkarätige Chancen blieben zunächst aus. In der Defensive überzeugten sowohl Libero Binz auf Frankfurter als auch Dubajic auf Stuttgarter Seite. Doch in der 61. Minute nahm das Spiel erneut Fahrt auf: Nach einem Flankenlauf von Weber nutzte Yeboah eine Unsicherheit in der Stuttgarter Hintermannschaft und köpfte aus sieben Metern über den herausstürzenden Immel hinweg zum 2:0 ein. Nur wenige Augenblicke später legte Frankfurt nach: Yeboah klärte einen Angriff des VfB mit einem langen Schlag, der bei Bein landete. Dieser spielte sofort Kruse an, der seinen Gegenspieler Schäfer stehen ließ und eiskalt zum 3:0 abschloss. Frankfurt spielte nun selbstbewusst auf, während Stuttgart nur noch auf Ergebniskosmetik hoffte – jedoch ohne Erfolg. In der 80. Minute setzte Studer mit einem sehenswerten Distanzschuss aus 25 Metern den Schlusspunkt zum 4:0-Endstand.
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