Eintracht Frankfurt - Dynamo Dresden

Bundesliga 1992/1993 - 1. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: Sa 15.08.1992 15:30
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Jürgen Wippermann (Bonn)
Tore: 0:1 Dirk Zander (19.), 1:1 Manfred Binz (60.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Dynamo Dresden

 


  • René Müller
  • Sven Kmetsch
  • Matthias Maucksch
  • Uwe Jähnig
  • Ralf Hauptmann
  • Hans-Uwe Pilz
  • Dirk Zander
  • Thomas Rath
  • Nils Schmäler
  • Miroslav Stevic
  • Andreas Wagenhaus

 

Wechsel

Wechsel

  • Mario Kern für Nils Schmäler (69.)

Trainer

Trainer

  • Klaus Sammer

 

 

Eintracht verpasst perfekten Saisonstart

Die Hoffnungen der Eintracht-Fans auf einen erfolgreichen Saisonauftakt wurden enttäuscht. Gegen Abstiegskandidat Dynamo Dresden reichte es für die Frankfurter nur zu einem 1:1, ein Ergebnis, das für einen Titelanwärter eindeutig zu wenig ist. Trainer Dragoslav Stepanovic sah dennoch positive Aspekte: „Mit unserem Spiel bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Ergebnis.“

Wie schon in der vergangenen Spielzeit offenbarte die Eintracht ihre größte Schwäche: Sie fand kein Mittel gegen einen tief stehenden Gegner. Die meisten Angriffe liefen durch die Mitte , wo die Sachsen mit einer massiven Abwehrmauer alle Lücken schlossen. Über die Flügel kam Frankfurt zu selten – dabei zeigte sich Dynamo gerade hier verwundbar, wenn Wolf, Bommer oder Weber doch einmal flanken konnten.

Auch defensiv zeigten sich Schwachpunkte. Schon in der 19. Minute nutzte Dresdens Zander die Konfusion im Fünfmeterraum nach einem Eckball von Pilz und brachte die Gäste in Führung. Niemand griff ein, bis Zander schließlich unbedrängt einschießen konnte. Abwehrchef Manni Binz offenbarte auch fortan Unsicherheiten in der Defensive, während er sich im Spielaufbau druckvoller zeigte. Bindewald und Roth leisteten sich einige Querschläger – trotz nur geringer Bedrängnis durch die Dresdner Offensive.

Kurz vor der Pause hätte die Eintracht so fast den zweiten Gegentreffer kassiert. Nach katastrophalen Fehlern erst von Uwe Bindewald, dann von Ralf Falkenmayer, stürmte Hans-Uwe Pilz mutterseelenallein auf das Frankfurter Tor zu und versuchte, den Ball mit einem raffinierten Lupfer über Torhüter Uli Stein hinweg im Netz zu versenken. Doch Stein reagierte blitzschnell, riss die Faust in die Höhe und lenkte den Ball spektakulär zur Ecke. „Da hat uns Stein das Spiel gerettet“, musste Stepanovic nach dem Studium der Fernsehbilder anerkennen.

Rudi Bommer, mit 34 Jahren nach vier Jahren Bundesliga-Abstinenz zurück in der höchsten Spielklasse, überzeugte mit großem Laufpensum und war stets anspielbar. Auch Youngster Dirk Wolf deutete sein Potenzial an. „Ich will diese Saison meinen Durchbruch schaffen“, erklärte er selbstbewusst. Bei einer der besten Frankfurter Chancen scheiterte er in der 30. Minute mit einem kraftvollen Schuss aus spitzem Winkel an Dresdens Keeper Müller – nach einem traumhaften Pass von Uwe Bein. Der Spielmacher hatte nur wenige Glanzmomente, doch wenn, dann wurde es gefährlich.

Axel Kruse, als zweite Sturmspitze aufgeboten, beschäftigte Gegenspieler Schmäler unermüdlich, blieb aber ohne klare Torchance. Tony Yeboah hingegen war mehrfach nah dran: Sein spektakulärer Fallrückzieher (6.) strich knapp vorbei, in der 28. Minute wurde er elfmeterreif gefoult, doch der Pfiff blieb aus. Nach der Pause verpasste er erneut nur knapp das Tor, als sein Schuss nach Beins Lupfer hauchdünn am Pfosten vorbeiging (56.).

Den verdienten Ausgleich bereitete Yeboah schließlich selbst vor: Nach einer Ecke von Bein gewann er das Kopfballduell gegen Zander und legte für den aufgerückten Binz auf, der den Ball mit voller Wucht aus fünf Metern ins Netz hämmerte (59.).

Danach erhöhte Frankfurt den Druck. Die eingewechselten Penksa und Schmitt sorgten für zusätzliche Offensivimpulse. In der 85. Minute hatte Penksa die große Chance zum Siegtreffer, doch sein Fallrückzieher klatschte nur an den Außenpfosten. So blieb es beim enttäuschenden 1:1.

Jörg Berger, Trainer des nächsten Eintracht-Gegners 1. FC Köln, analysierte treffend: „Bein ist ohne Möller doppelt gefordert, man merkt ihm an, dass er keine Entlastung hat. Wenn man ihn aus dem Spiel nimmt, wie Zander es tat, gerät der gesamte Frankfurter Spielfluss ins Stocken.“

 

 

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