Eintracht Frankfurt - SV Waldhof Mannheim

Saison 1991/1992 - Freundschaftsspiel

5:1 (2:0)

Termin: 01.02.1992
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Brückner (Darmstadt)
Tore:1:0 Lothar Sippel (26.), 2:0 Manfred Binz (31.), 3:0 Edgar Schmitt (63.), 4:0 Michael Klein (73.), 4:1 Lust (82.), 5:1 Edgar Schmitt (83.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SV Waldhof Mannheim

 


  • Laukkanen
  • Norbert Nachtweih
  • Dickgießer
  • Schindler
  • Schnalke
  • Lust
  • Strerath
  • Dais
  • Yildiz
  • Hecking
  • Wolf

 

Wechsel

Wechsel

  • Dittmer für Dickgießer (61.)
  • Hofmann für Hecking (61.)

Trainer

Trainer

 

Falkenmayer als Antreiber

Mühelos kam Frankfurt auch ohne die verletzten Bein und Möller zu einem Kantersieg gegen den Erstligaanwärter. Unterstützt von Binz und Sippel trieb Ralf Falkenmayer das Spiel nach vorne. Die eingewechselten Gründel und Schmitt waren nach dem Wechsel die auffälligsten Akteure auf dem Platz. Enttäuschend verlief lediglich der Auftritt von Anthony Yeboah. ('Kicker' vom 03.02.1992)

 


Nachtweih gegen Kruse

 

 


 

 

Ohne Andreas Möller und Uwe Bein fehlte der Eintracht "Salz und Pfeffer"

"Wertloses" Spiel gibt Stepanovic dennoch Fingerzeige

Frankfurt schlägt Mannheim 5:1 (2:0) / Ersatzspieler spielen sich in den Vordergrund / Gespräche mit Sippel und Yeboah

Welchen Wert haben Vorbereitungsspiele? Dragoslav Stepanovic (seit kurzem), vollbärtiger Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt, hält vom Kick ohne Wettkampfbedingungen allzuviel nicht. „Großen Wert hat das nicht", sagt der Mann, der ohnehin der Auffassung ist, allein im Training müsse sich der Spieler täglich neu bewähren. „Die Mannschaft wird nicht in der Vorbereitungszeit geformt." Allenfalls nach drei, eher erst nach fünf Spielen unter Druck, wenn es um „Punkte und Prämien geht", könne man definitiv sagen, wo die Mannschaft stehe. Deshalb auch fällt es ihm jetzt, fünf Tage vor dem Wiederanpfiff der Bundesliga mit dem Frankfurter Gastspiel beim VfL Bochum, so schwer, konkret einzuschätzen, ob die Eintracht schon mit dem erforderlichen Rüstzeug für die kommenden Aufgaben auf dem Weg zu Meisterehren ausgestattet ist.

Wenig Aufschlußreiches förderte da auch das eher schlappe Testspiel gegen den Zweitligisten SV Waldhof Mannheim zu Tage, daß die Frankfurter vor 700 Zuschauern — darunter 400 Zahlende — standesgemäß mit 5:1 (2:0) gewannen; Schmitt (63./83.), Sippel (26.), Binz (31.) und Klein (74.) sowie Lust (82.) erzielten die Tore. Es war dies aber ein Muster ohne Wert, denn mit Andreas Möller und Uwe Bein, die es im Oberschenkel bzw. an den Adduktoren zwickte, standen die beiden Verantwortlichen fürs Kreative wegen leichterer Blessuren nicht zur Verfügung. „Ohne Möller und Bein fehlen bei uns Salz und Pfeffer", sagte Stepanovic.

Zudem war Anthony Yeboah erst am Freitag abend aus Ghana vom Afrika-Cup nach Frankfurt zurückgekehrt und hinterließ in den zweiten 45 Minuten einen „sehr, sehr müden Eindruck". Ob der Ghanaer, den Manager Klaus Gerster in dieser Woche zwecks Vertragsverhandlungen zum Gespräch bitten will, in den noch verbleibenden Tagen bis zum Freitag die notwendige Frische tanken kann, steht derzeit noch dahin. Axel Kruse und Edgar Schmitt, die schon während des Trainingslagers in Gran Canaria auf sich aufmerksam machen konnten, zählten gegen Mannheim dagegen zu den wenigen Aktivposten. Kruse („der ist immer mit Vorsicht zu genießen") wühlte, ackerte und bereitete das 2:0 durch Binz per Hackentrick filigran vor, Schmitt erzielte seinerseits zwei Tore und zeigte nach Auffassung Stepanovics „erstmals diese Spritzigkeit, die ich von ihm sehen will. Er hat Ansprüche angemeldet." Auch Heinz Gründel, der mit „Herrn Stepanovic" in der Vergangenheit manchen Strauß ausgefochten hat, zeigte auf dem Rasen, daß er nicht gewillt ist, seinen Platz kampflos zu räumen.

Dieses Engagement will Stepanovic sehen. Und alles Störende möglichst von der Mannschaft fernhalten. Daß der Hick-Hack um Andreas Möller möglicherweise die Konzentration der Mannschaft störe, glaubt der Coach nicht: „Wenn einer sagt, die Atmosphäre sei wegen der unklaren Vertragsverhältnisse gestört, dann lach' ich mich kaputt. Im Fußball gibt es Millionen Ausreden, die zählen bei mir nicht. Wir haben uns etwas vorgenommen, das ziehen wir durch."

Im Streit um die Vereins-Zugehörigkeit des Nationalspielers gibt es keine neuen Aspekte, nachdem sich Vertreter von Eintracht Frankfurt und Atalanta Bergamo bis zum 31. Januar erwartungsgemäß nicht einigen konnten. Am heutigen Montag will Bergamos Rechtsvertreter Bernd Schäfer III, wie angekündigt, gegen Manager Klaus Gerster Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen „Vollmachtsmißbrauch" stellen. Gerster selbst sieht der Sache gelassen entgegen. „Das ist schließlich sein Porto." Unabhängig davon hat der Manager am Samstag vormittag mit Lothar Sippel über eine Vertragsverlängerung gesprochen. „Wir haben unsere Vorstellungen, was Gehalt und Laufzeit angeht, dargelegt. Sippel kann sich jetzt Gedanken machen."

Am heutigen Montag tritt der Bundesligist erneut im Waldstadion (18.30 Uhr) zum Null-Tarif gegen den Süd-Zweitligisten SV Darmstadt 98 an. Wieder ein Spiel ohne Wert? Stepanovic hat doch noch etwas Positives entdeckt: „Die sollen ihre Spielfreude wiederfinden." ('Frankfurter Rundschau' vom 02.02.1992)

 

>> Spieldaten <<





© text, artwork & code by fg