Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock |
Bundesliga 1991/1992 - 19. Spieltag
2:0 (0:0)
Termin: Sa 23.11.1991 15:30
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Lothar Löwer (Unna)
Tore: 1:0 Ralf Weber (46.), 2:0 Anthony Yeboah (48.)
Eintracht Frankfurt | Hansa Rostock |
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Bei Heimspielen besonders schwer 23:13 Punkte und 41:22 Tore, fünf Heimsiege, vier Auswärtserfolge und rauschende Fußballfeste, nur ein Heimsieg fehlt der Frankfurter Eintracht zum Abschluss der Hinrunde noch zur Herbstmeisterschaft. Doch Uli Stein, der Kapitän, mahnt und das bereits seit einiger Zeit: „Wir alle müssen uns die Ernsthaftigkeit unserer Situation bewusst machen.“ Stein hat neben der Niederlage am letzten Spieltag in Bremen vor allen Dingen die Heimpleiten im Auge, als die Eintracht im DFB-Pokal gegen den KSC und im UEFA-Cup gegen den AA Gent ausschied sowie gegen Leverkusen im Waldstadion versäumte, die Werkself auf 5 und den Verfolger VfB Stuttgart auf vier Punkte zu distanzieren: „Wenn man viermal 0:1 verliert, dann muss das Ursachen haben, da kann irgendetwas nicht stimmen.“ Die Zeit für „klare Worte“ sei gekommen, sagt Stein, der diese wie immer auch parat hat: „Wir haben uns wieder einmal selbst geschlagen. Wir müssen das spielen, was uns so stark gemacht hat - nach vorn. Aber das läuft nicht mehr, und da muss man die Verantwortlichen verantwortlich machen.“ Also Bein, Möller, Andersen und Yeboah. „Jetzt haben wir zwei Jahre hintereinander am Ende aufgerechnet wo wir die Punkte verschenkt haben. Wenn wir das wieder wollen, müssen wir nur so weitermachen. Man muss das ganz realistisch sehen. Wenn wir so weiterspielen, müssen wir uns neue Ziele setzen. Den Titel können wir dann vergessen. Es wird höchste Zeit, dass hier mal der Ernst der Lage erkannt wird. Bei uns schweben zu viele auf Wolke sieben, ich höre nur noch vom Fußball 2000. Die anderen Konkurrenten haben auch 14 Minuspunkte, da ist sogar der UEFA-Cup in Gefahr.“ Gehör findet Stein nicht, weder im Umfeld noch bei den Mitspielern oder den Verantwortlichen im Verein. „Doch im Kreise derer, die den Frankfurter Fußball spielen und repräsentieren, steht unter dem Strich der Analyse von Möller über Bein zu Gerster und Hölzenbein die gleiche Sorglosigkeit: ´Nur keine Panik, es ist doch überhaupt nichts geschehen. ` (..) Wäre, hätte, wenn - darauf reduziert sich das Vokabular am Stammtisch“, schreibt Harald Stenger in der Frankfurter Rundschau. „Vielleicht“, sagt Stein nach der Niederlage in Bremen, „vielleicht haben wir heute die Meisterschaft verspielt und keiner hat es gemerkt.“ Bis auf Stein. Und die anderen können sich damit trösten, dass es ja auch noch andere Dinge, die diskutiert werden müssen. Beispielsweise ob der Eintracht, die Andersen, Kruse, Schmitt, Sippel und Yeboah im Kader hat, nicht wieder ein Talent vor der Haustür durch die Lappen gegangen ist. Bemerkt und verpflichtet hat in diesen Tagen nämlich der KSC das Sturmtalent Rainer Krieg, der bisher das Trikot des hessischen Landesligisten SV Bernbach getragen hat. Aufmerksam macht auch der ehemalige Eintracht-Spieler Stefan Lottermann als Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Vertragsfußballer (VdV), in der bereits 75 Prozent der rund 800 deutschen Profis als Mitglieder registriert sind: Lottermann fordert vor der Jahreshauptversammlung der VDV am 2. Dezember, dass künftig die Spieler über einen Sozialfonds direkt an den wachsenden TV-Einnahmen der Klubs beteiligt werden sollen. Ebenfalls Ansprüche stellt VfB-Trainer Christoph Daum, der den Kubaner Enrique Zimmermann verklagt. Zimmermann hat in der Hauptversammlung des 1. FC Köln behauptet, Daum habe im Frühjahr 1990 am Transfer des Argentiniers Dario Decoud mitverdient und ihn (Zimmermann) zum Schweigen verpflichtet. Nun sehen sich die Herren vor Gericht (wieder). Um Spielerverpflichtungen allgemeiner Art geht es am Samstag bei der Beiratssitzung des DFB. Dort wird die vom Liga-Ausschuss beantragte Erhöhung des Ausländerkontingents beschlossen. Ab der Spielzeit 1992/93 können drei ausländische Spieler gleichzeitig eingesetzt werden. Die UEFA, die mit der Europäischen Gemeinschaft im Hinblick auf die Öffnung des europäischen Binnenmarktes zum 1.1.1993 eine entsprechende Übereinkunft getroffen hat, hat darüber hinaus auch zwei naturalisierte „Ausländer“ vorgesehen, die fünf Jahre im jeweiligen Land spielen, davon drei Jahre in Jugendmannschaften. Beim DFB gibt es aber bereits eine Regelung durchgesetzt ohne Begrenzung für sogenannte „Fußball-Deutsche“. „In diesen Zeiten der Grenzöffnung bin ich nicht nur für drei, sondern für noch mehr Fremdspieler“, will HSV-Trainer Gerd-Volker Schock den Beschluss als Zeichen gegen die wachsende Fremdenfeindlichkeit in den Stadien gewertet sehen, während Bayer Leverkusens Manager Calmund findet: „Drei Ausländer sind genug, denn der eigene Nachwuchs muss sich im Profi-Bereich integrieren.“ Neben dumpfen Parolen hohler Köpfe ist aber auch Gewalt in den Stadien ein Thema. Unter dem Motto „Wir sind die Fans“ haben die Nationalspieler und Bundestrainer Berti Vogts vier Werbespots erstellt. „Wir sind nicht so blauäugig zu glauben, dass es keine Gewalt mehr gibt wenn die Spots ausgestrahlt werden“, räumt DFB-Pressechef Wolfgang Niersbach ein: „Die Spots sollen das Wir-Gefühl der Fans verstärken und klar machen: Ein Fan ist kein Randalierer. 99 Prozent der Fans sind friedlich.“ Gelassen ist auch Eintrachts Spielmacher Bein, den die Nichtnominierung für die Europameisterschafts-Qualifikations-Partie der DFB-Auswahl am Mittwoch in Brüssel dennoch getroffen haben dürfte. „Es tut weh, Spieler wie Andreas Thom, Uwe Bein und Stefan Kuntz aus dem Aufgebot streichen zu müssen“, meinte DFB-Trainer Vogts, der dafür den Lauterer Uwe Scherr nominierte. Beim 1:0-Sieg waren mit Binz und Möller aber auch zwei Eintrachtspieler dabei, denen die Auswärtsauftritte nach Ansicht des Vizepräsidenten Bernd Hölzenbein leichter fallen. „Wir tun uns halt bei Heimspielen besonders schwer“, meint jedenfalls Hölzenbein. Ob die destruktive Taktik eingeschüchterter Gegner oder eigene Unzulänglichkeiten dafür ausschlaggebend sind, bleibt dahin gestellt. „Ich glaube, dass wir am Samstag wieder alles gutmachen“, sieht er aber nun eine Wende kommen: „Das ist im Moment nur eine Phase, die wir durchmachen.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass der Drei-Punkte-Vorsprung so schnell weg sein würde“, gibt er allerdings zu: „Ich hatte mir vielmehr eigentlich fünf Zähler erhofft.“ So kommt der Eintracht nach zuletzt 2:4 Punkten und fast zwei Monaten ohne Heimsieg Hansa Rostock als eine Art Aufbaugegner gerade recht. Der letzte Meister und Pokalsieger des ostdeutschen Fußballverbandes nach dessen Beitritt zum DFB war zwar grandios in die Saison gestartet und besiegte unter anderem Bayern München im Olympiastadion, doch nachdem Hansa an den ersten sieben Spieltagen fünf Mal an der Tabellenspitze stand, begann der Abstieg mit drei aufeinanderfolgenden Niederlagen. Der Auswärtssieg in München blieb bislang der einzige, in den letzten zwölf Spielen gelangen nur zwei doppelte Punktgewinne und in den letzten vier Partien nur ein einziger Punkt. Rostock ist auf Platz 14 abgerutscht. Die 21.000 Zuschauer sind daher einigermaßen überrascht, dass die Gäste bei weitem nicht so defensiv eingestellt sind, wie es zu befürchten war. Tatsächlich spielen die Rostocker sogar durchaus gefällig mit, doch beim Abschluss fehlte ihnen ein echter Vollstrecker. Als ein solcher galt vor einigen Jahren mal Harald Krämer, der 1982 mit der A-Jugend der Eintracht Deutscher Meister wurde und zwei Jahre später auch in der 1. Bundesliga reüssierte. Der dauerhafte Durchbruch blieb ihm allerdings verwehrt und so landete er nach drei Jahren bei Sturm Graz 1990 beim Chemnitzer FC und seit dem Sommer dieses Jahres bei der Hansa. Neben zwei Einwechslungen in der Vorrunde des Landesmeisterwettbewerbes, wo Rostock gegen Barcelona einen 1:0-Heimsieg landete, aber dennoch ausschied, kam Krämer bis zum 10. Spieltag in der Liga auf fünf Einwechslungen und nur eine Partie über 90 Minuten. Seit dem wurde er nicht mehr gesehen, dem 27-Jährigen droht die Sportinvalidität. Die Rostocker haben keinen Stürmer von Format. Auswärts stellen sie mit fünf Toren in 9 Spielen den zweitschwächsten Angriff der 1. Liga, nur Dynamo Dresden ist mit zwei Treffern noch harmloser. In der 17. Minute aber macht Stefan Persigehl, der sich allein vor dem Frankfurter Kasten wiederfindet, alles richtig und kommt dennoch nicht zum Ziel. Torhüter Stein lenkt im Herauslaufen den Ball mit einem fantastischen Reflex an den Pfosten und greift sich den abprallenden Ball dann kurz vor dem Überschreiten der Torlinie endgültig. Ein Rückstand hätte dem ohnehin angegriffenen Nervenkostüm des Spitzenreiters sicher nicht gut getan, zumal die vom spielerisch so starken Saisonauftakt verwöhnten Zuschauer auch so bereits wieder mit dem Murren angefangen haben.
Dabei ist trotz schwachen Spiels der Eintracht der Führungstreffer mehr als einmal zum Greifen nah. Doch der sonst so treffsichere Yeboah scheitert nicht weniger als dreimal in aussichtsreicher Position und einmal rettet Sven Oldenburg in höchster Not für den geschlagenen Torwart Daniel Hoffmann. Ärgerlich ist auch, das Schiedsrichter Lothar Löwer nicht auf Strafstoß erkennt, als der von einer Grippe geschwächte Uwe Bein im Strafraum der Gäste regelwidrig zu Fall gebracht wird. Es ist bemerkenswert: Die Mannschaft, die mit Abstand die meisten Tore erzielt hat, wartet auch am letzten Hinrundenspieltag immer noch auf den ersten Elfmeter, der ihr zugesprochen wird. Während sich in der Halbzeitpause am Spielfeldrand Präsidiumsmitglieder der Eintracht mit ihren Funktionärsgästen aus Frankfurt an der Oder treffen, die dort im Juni eine „Eintracht“ gegründet haben, die 1911 schon einmal bestanden haben soll, zieht es Vizepräsident Bernd Hölzenbein zum ersten Mal in dieser Saison in die Kabine zur Mannschaft: „Ich wollte mir ein Bild verschaffen von der Atmosphäre, von der Stimmung. Ich war zum ersten Mal richtig nervös, weil das Spiel nicht gut war und von der vielgerühmten Eintracht 2000 nichts zu sehen. Aber ich habe kein Wort gesagt, sondern nur schweigend dabeigestanden. Als ich da raus kam, wusste ich, wir schaffen es.“ Hölzenbein begleitet die Mannschaft auf dem Weg zum Spielfeld und gibt Ralf Weber, der durch einen Tritt an den Knöchel schon früh gehandicapt wurde und sich deswegen auswechseln lassen wollte, noch einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. Der Führungstreffer entgeht Hölzenbein aber wegen seines Abstechers. Während er im Tribüneninneren die Treppenstufen erklimmt, trifft Weber – nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:0. „Mein Sohn Sascha hat mir alles anschaulich erzählt“, kann Hölzenbein den verpassten Treffer aber gut verschmerzen. Und auf den nächsten muss er nicht lange warten, denn 106 Sekunden später erzielt Yeboah das 2:0 und stellt erneut unter Beweis, dass er nicht nur der treffsicherste Frankfurter ist, sondern auch die schönsten Tore erzielt. Dieser Treffer bringt Yeboah wieder ein Stück näher zur Afrika-Meisterschaft, die im Januar im Senegal ausgetragen wird. Trainer Dragoslav Stepanovic lässt Yeboah nur mit der Auswahl Ghanas zum Afrika-Cup, wenn er bis zur Winterpause zehn Treffer erzielt hat. „Das eine schaffe ich noch, und wenn ich wiederkomme, wette ich noch mal mit Stepi“, feixt der Torjäger. Yeboahs „Billardtor“ ist aber nicht geeignet, die Verkrampfung in den Reihen seiner Elf zu lösen. Binz gibt zwar einen soliden Libero, aber neben dem agilen Yeboah und dem wie gewohnt unerhört lauffreudigen Falkenmayer genügen nur Möller und Bein höheren Ansprüchen. Beide wechseln sich bei ihren Vorstößen in die Spitze ohne Reibungsverluste ab, doch bei allem Einsatz der restlichen Crew bleiben die Offensivaktionen des Tabellenführers matt. Von der Leichtigkeit, mit der die Eintracht einst die Tabellenspitze im Sturm nahm, ist nichts mehr zu spüren. Nachdem Rostocks Trainer Uwe Reinders, ehemaliger Nationalspieler und Profi bei Werder Bremen, bereits in der 65. Minute Jens Dowe für Oldenburg sowie eine gute Viertelstunde vor dem Ende Olaf Bodden für Persigehl gebracht hat, wechselt in der 79. Minute auch Stepanovic zum ersten Mal aus. Für Bein, der nun am Ende seiner Kräfte ist, kommt Stürmer Lothar Sippel, der aber keine Akzente mehr zu setzen vermag. Mit Jörn Andersen, der in der 86. Minute für Stefan Studer in die Elf rückt, kommt ein weiterer Angreifer, doch den Schlusspunkt setzen die Gäste 60 Sekunden später, nachdem der Unparteiische bei einem Duell zwischen Sippel und Bodden im Frankfurter Strafraum auf Foul und nicht auf Schwalbe entscheidet. Den folgenden Strafstoß tritt Michael Spieß, der in Rostock bereits seinen fünften Verein in den letzten sieben Jahren gefunden hat. Und die Gerechtigkeit siegt: Spieß kann nicht verwandeln. Löwer pfeift wenig später ab und im Frankfurter Fanblock werden die Wunderkerzen angezündet. Unmittelbar nach dem Abpfiff wird zudem der Eintracht auf der Anzeigetafel zur „Herbstmeisterschaft“ gratuliert. 29.000 Zuschauer wollten diesen „Meister“ in der Hinrunde im Waldstadion im Schnitt sehen, nur 4.000 mehr als im Ligaschnitt. Zu dem besten Zuschauerzuspruch in den letzten 14 Jahren (4,7 Millionen) hat übrigens Aufsteiger Schalke 04 am meisten beigetragen: 452.000 wollten die Heimspiele der „Knappen“ sehen, 50.300 im Durchschnitt. Das Spiel der Schalke gegen die Eintracht am 5. Dezember ist mit 62.000 Zuschauern bereits ausverkauft. Schon am nächsten Samstag wird die Rückrunde beginnen, und sie beschert der Eintracht bis Weihnachten zwei Heimspiele gegen Düsseldorf und Dresden und dazwischen die erwähnte Begegnung in Schalke. Andreas Möller geht derweil die Kritik wegen des auch gegen Rostock erneut holprigen Spiels gegen den Strick. Er stellt eingeschnappt und überflüssigerweise klar, dass es nicht nur ihm wichtiger ist, beide Punkte errungen zu haben, als den Zuschauern ein weiteres Fußballfest zu liefern. „Herbstmeister war ich noch nicht, gibt es dafür auch eine Schale?“, fragt Möller und Uwe Bindewald freut sich: „Ein schönes Gefühl, an das man sich gewöhnen könnte.“ „Ich glaube, wir stehen zu Recht da oben“, formuliert Manfred Binz vorsichtig und fordert: „Wir müssen nach vorn schauen.“ Da will Möller nicht zurück stehen: „Wir müssen sehen, dass es so weitergeht.“ „Ich muss den Hut vor dieser Mannschaft ziehen“, lobt Trainer Stepanovic seine trotz des Sieges weiter schwächelnde Elf und findet einen Kompagnon in Bundestrainer Hans-Hubert Vogts, der sich die Begegnung vor Ort angesehen hat: „Die Frankfurter waren spielerisch die eindeutig dominierende Mannschaft dieser Vorrunde.“ Der Schiedsrichter, dessen Entscheidungen in Sachen Strafstoß bei einem anderen Ergebnis sicher für eine lebhafte Diskussion gesorgt hätten, beweist immerhin eine gute Kinderstube. Als er das Waldstadion verlässt und dabei Bernd Hölzenbein begegnet, gratuliert er ihm zur Herbstmeisterschaft: „Herzlichen Glückwunsch.“ Als Hölzenbein am Abend bei der Feier mit der Mannschaft im „Frankfurter Haus“ in Neu-Isenburg den Torschützen Weber fragt, ob er seine Tipps und den Klaps mitbekommen habe, schaut Weber ihn verblüfft an: „Ich hab nichts gemerkt.“ Worte von Funktionären in der Halbzeit treffen auf taube Ohren, weil die Spieler mit ihren Gedanken ganz woanders sind – Hölzenbein sieht seine schon früher geäußerte Auffassung nun bestätigt. Nach dem Wert der Herbstmeisterschaft gefragt, antwortet er: „Eigentlich keinen. Das ist nur ein psychologischer Vorsprung. Aber wenn wir mal einen Durchhänger haben, kann das eine Hilfe sein. Wir können die Spieler dann an das erinnern, was sie schon zu leisten imstande waren.“ Seine Bilanz nach der Hinrunde fällt „unter dem Strich positiv (aus), weil wir erreicht haben, was wir uns alle erhofft haben: Wir gehen mit einem Punkt Vorsprung in die Rückrunde. Natürlich hätten es auch mehr sein können, aber ich sehe den beiden Heimspielen und dem Spiel in Schalke vor der Winterpause ganz gelassen entgegen.“ Eine absolute Spitzenmannschaft ist die Eintracht „in der Bundesliga, aber es fehlten halt die Erfolge im Europa- und im DFB-Pokal. Wir haben sicher noch einiges zu verbessern, das hat das Spiel gegen Rostock wieder gezeigt.“ „Die letzten Wochen haben die Euphorie wohl etwas gebremst. Wir werden heute wieder wie eine normale Spitzenmannschaft bewertet, und das ist gut so.“ „Die Negativstimmung in der Öffentlichkeit ist bestimmt weg. Zwei Minuten nach der Pause haben uns den entscheidenden Schub in Richtung nächste Wochen und vielleicht auch in Richtung Gewinn der Deutschen Meisterschaft gegeben“, glaubt Hölzenbein: „Wir stecken in einem Tief, aber in keiner Krise. Wir dürfen uns einfach nicht verrückt machen lassen. Und wir müssen Trainer Stepanovic seinen Weg gehen lassen. Dann können wir Meister werden.“ (rs)
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