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Werder Bremen - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1991/1992 - 18. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: Fr 15.11.1991 20:00
Zuschauer: 21.500
Schiedsrichter: Manfred Führer (Steinhagen)
Tore: 1:0 Klaus Allofs (82.)
Werder Bremen | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Eintracht rutscht in Bremen aus Im Weserstadion traf die Eintracht auf disziplinierte Bremer, deren Spiel auf defensive Stabilität und eine kontrollierte Offensive ausgelegt war. Frankfurts Stärken kamen so über weite Strecken der Partie nicht zur Entfaltung, so dass sich ein typisches 0:0-Spiel entwickelte. Doch letztlich führte ein Missgeschick von Manni Binz kurz vor Schluss zum spielentscheidenden Treffer zugunsten der Hansestädter. Von Beginn an wurde klar, dass Werder Bremen nicht vorhatte, den Frankfurtern Raum für ihre Offensivaktionen zu lassen. Rehhagel ließ nicht nur die Eintracht-Stürmer Anthony Yeboah und Jörn Andersen durch Otten und Borowka in Manndeckung nehmen, auch dem kreativen Mittelfeldduo Andreas Möller und Uwe Bein wurden mit Eilts und Votava zwei Prellböcke zugeordnet. Diese Absicherungen verhinderten nicht nur schnelle Umschaltaktionen der Eintracht, sondern auch das sonst so gefürchtete Kombinationsspiel durch die Mitte. Außerdem war Manfred Binz durch die ständigen Vorstöße von Neubarth gebunden und konnte kaum Akzente im Spielaufbau setzen. Werder hielt sich zudem mit Vorstößen über die Flügelzange Hermann und Wolter zurück, so dass kaum Raum für Konter entstand. Die Bremer Angreifer Rufer und Bode blieben vorne weitgehend wirkungslos, da ihnen die nötige Unterstützung durch Flanken fehlte. Auch arbeitete die Frankfurter Defensive solide, Bindewald und Roth kontrollierten Rufer und Bode weitgehend zuverlässig. Zwingende Torchancen blieben so Mangelware. Es dauerte fast 30 Minuten, bis die Gäste überhaupt erstmals gefährlich vor das Bremer Tor kamen: Eine Flanke von Weber verpasste Yeboah knapp, ein Schuss von Möller strich am Tor vorbei. Doch auch die Gastgeber fanden in der ersten Halbzeit keinen Weg, ihre Offensivbemühungen in klare Tormöglichkeiten umzumünzen. In der Halbzeitpause schien Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic seinen Spielern in der Kabine bewusst gemacht zu haben, dass der Tabellenführer gegen den Zehntplatzierten spielte. Frankfurt erhöhte den Druck: Möller suchte häufiger das Risiko, Bein spielte gezielte Doppelpässe, und auch Verteidiger schalteten sich in die Angriffe ein. Doch trotz dieser Bemühungen blieben die Chancen überschaubar. Ein Kopfball von Yeboah nach einem Freistoß von Bein verfehlte knapp das Tor, ein wuchtiger Schuss von Möller von Werders Torwart Reck pariert wurde. Aber auch Bremen kam zu Chancen. Ein Kopfball von Votava aus fünf Metern wurde von Torhüter Stein mit einer Glanzparade um den Pfosten gedreht, kurz darauf wehrte der Frankfurter Keeper erst einen Schuss von Bode, dann einen von Rufer ab. Insgesamt aber war das Spiel war geprägt von dem Versuch der Spieler, Fehler zu vermeiden, was letztlich dazu führte, dass es an Überraschungsmomenten, Tempo und damit auch Torgelegenheiten mangelte. Als sich alle auf ein torloses Unentschieden eingestellt hatten, geschah das entscheidende Missgeschick: Manfred Binz rutschte nach einem Querpass von Roth aus, erreichte den Ball nicht mehr und machte so den Weg für den in der Halbzeit für Neubarth eingewechselten Klaus Allofs frei. Allofs blieb vor Torhüter Uli Stein eiskalt und verwandelte mit einem präzisen Flachschuss in der 83. Minute zum 1:0 für Werder Bremen. Fazit: Die Niederlage bei Werder zeigte erneut die Schwächen der Eintracht gegen defensiv disziplinierte Gegner auf. Die Bremer Defensivstrategie erstickte das Frankfurter Kombinationsspiel im Keim, während die Eintracht selbst keine Mittel fand, um Gefahr zu erzeugen. Die fehlende Variabilität in der Offensive – insbesondere der fast völlige Verzicht auf Angriffe über die Flügel – macht die Mannschaft berechenbar.
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