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MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1991/1992 - 16. Spieltag
3:6 (1:3)
Termin: Fr 01.11.1991, 19:30 Uhr
Zuschauer: 29.000
Schiedsrichter: Wolfgang Mierswa (Hänigsen)
Tore: 0:1 Uwe Bein (11.), 1:1 Alfred Nijhuis (17.), 1:2 Andreas Möller (24.), 1:3 Jörn Andersen (25.), 2:3 Michael Tönnies (52., Foulelfmeter), 2:4 Lothar Sippel (54.), 3:4 Lothar Woelk (71.), 3:5 Lothar Sippel (80.), 3:6 Anthony Yeboah (89.)
MSV Duisburg | Eintracht Frankfurt |
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Tore wie beim Eishockey In einem packenden und äußerst torreichen Bundesligaspiel besiegte Eintracht Frankfurt den MSV Duisburg mit 3:6. Es war ein Spiel, das zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bot: Während die Frankfurter in der ersten Halbzeit klar dominierten, kämpften die Duisburger in der zweiten Halbzeit mit aller Kraft, um den Rückstand zu verringern. Doch am Ende sicherte sich die Eintracht durch ihre konsequente Effizienz und die Tore von Lothar Sippel den verdienten Sieg. Eintracht-Trainer Stepanovic sprach nach dem Spiel von „einer Werbung für den Fußball“. Für das Spiel gegen die „Zebras“ musste die Eintracht auf Ralf Falkenmayer verzichten. Der 28-Jährige - Letzter aus der Elf, die 1984 an gleicher Stelle in der Relegation mit dem 5:0-Erfolg den Grundstein zum Bundesligaverbleib gelegt hatte - zog sich beim Abschlusstraining eine Oberschenkelzerrung zu und wird voraussichtlich für zwei Wochen ausfallen. Für ihn rückte Stefan Studer auf der linken Seite in die Mannschaft. Die Eintracht begann das Spiel mit einer klaren Überlegenheit und hätte schon früh in Führung gehen können. Bereits nach zwei Minuten war Lothar Sippel völlig frei vor dem Duisburger Torhüter Macherey, scheiterte jedoch. sechs Minuten später hatte Yeboah die nächste Gelegenheit, als er Macherey umkurvte, aber aus spitzem Winkel am Tor vorbeischoss. Weitere 60 Sekunden später versuchte es Andersen, doch auch er konnte den Ball nicht über die Linie bringen. Es war fast schon überraschend, als Uwe Bein nach einer Kopfballvorlage von Yeboah plötzlich in der 11. Spielminute den Führungstreffer erzielte. Die Szene war nicht besonders zwingend, doch sie spiegelte die klare Dominanz der Eintracht wider. Auch das wunderschöne Kopfballtor von Duisburgs Nijhuis in der 17. Minute konnte die Frankfurter nicht aus dem Konzept bringen. Ganz im Gegenteil, schon in der 24. und 25. Minute erhöhten Möller und Andersen auf 1:3 und stellten damit früh die Weichen auf Sieg. Die Frankfurter spielten weiterhin mit viel Tempo und Klasse. Bein und Möller zogen die Fäden im Mittelfeld und ermöglichten es den Außen wie Studer auf der linken Seite und Klein auf der rechten Seite, immer wieder gefährliche Angriffe zu starten. Andersen im Sturm hatte mehrere hochkarätige Chancen, um das Spiel bereits im ersten Abschnitt zu entscheiden. Die Duisburger konnten sich glücklich schätzen, dass es zur Pause nur 1:3 stand. Ein 1:5 zur Halbzeit wären nicht unverdient gewesen, so überlegen war die Eintracht in der ersten Hälfte. Im zweiten Durchgang war die Marschrichtung der Duisburger klar: Sie warfen alles nach vorne, um den Rückstand zu verkürzen. In der 52. Minute wurde ihr Einsatz dann belohnt, als der Schiedsrichter nach einem Zusammenprall zwischen Bindewald und Luty im Strafraum auf Elfmeter entschied. Tönnies verwandelte sicher und brachte Duisburg auf 2:3 heran. Doch die Freude der Duisburger währte nur kurz. Nur zwei Minuten später (54.) stellte Lothar Sippel per Kopf den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Duisburger steckten jedoch nicht auf und setzten die Frankfurter Abwehr weiter unter Druck. Sie drängten auf den erneuten Anschlusstreffer und sorgten für einige brenzlige Situationen im Strafraum der Eintracht. Frankfurt konnte nun kaum mehr kontrolliert nach vorne spielen und musste in der 68. Minute das 3:4 hinnehmen, als Woelk nach einer zu kurzen Abwehr von Torhüter Stein den Ball zum 3:4 verwerten konnte. In der Folgezeit taten sich die Frankfurter schwer, wieder ins Spiel zu kommen. Sie kämpften, aber der Glanz der ersten Halbzeit war verschwunden. In diesen schwierigen Minuten kam ihnen jedoch das nötige Glück zur Hilfe, als in der 80. Spielminute Lothar Sippel einen der selten gewordenen Konter zum 3:5 abschloss. Damit war das Spiel entschieden. Eine Minute vor dem Abpfiff gelang Yeboah noch das 3:6. Die Frankfurter konnten am Ende nach einer Partie, die nicht nur wegen der zahlreichen Tore, sondern auch aufgrund des Wechselspiels zwischen Dominanz und Nervosität an ein Eishockey-Spiel erinnerte, nicht nur einen verdienten Sieg, sondern auch die geglückte Verteidigung der Tabellenspitze feiern.
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