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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum |
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Bundesliga 1991/1992 - 4. Spieltag
2:1 (0:1)
Termin: Mi 21.08.1991 20:00
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Klaus-Dieter Stenzel (Forst)
Tore: 0:1 Dietmar Roth (43., Eigentor), 1:1 Uwe Bein (59.), 2:1 Axel Kruse (62.)
Eintracht Frankfurt | VfL Bochum |
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Ein Arbeitssieg Eintracht Frankfurt ist durch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit knapp einer Blamage entgangen. Der Meisterschaftsanwärter gewann im heimischen Waldstadion mit 2:1 gegen den VfL Bochum. Der Erfolg war jedoch hart erkämpft, denn über weite Strecken der Partie wirkte das Spiel der Hessen verkrampft und uninspiriert. Schon im Vorfeld hatte Trainer Dragoslav Stepanovic die Devise ausgegeben: „Voll draufgehen und gewinnen.“ Doch auf dem Platz zeigte sich schnell, dass diese Marschroute schwer umzusetzen war. Die Bochumer, die nach zwei Heimniederlagen ihre Defensive umgestellt hatten, präsentierten sich als äußerst unangenehmer Gegner. Sie standen defensiv kompakt und setzten offensiv auf schnelle Konter, bei denen mehrere Spieler tief in die Frankfurter Hälfte vordrangen. Besonders das Mittelfeld der Eintracht tat sich schwer, durch die dicht gestaffelte Defensive der Gäste zu kommen, zumal die Hessen den Weg zum Tor fast ausschließlich durch die Mitte suchten – ein Bereich, der von den „vielbeinigen“ Bochumern nahezu unüberwindbar gemacht wurde. Frankfurt fand zunächst keine Lösungen und blieb im Angriff harmlos. Gefährliche Szenen waren Mangelware, und wenn sich doch einmal Chancen boten, wurden sie kläglich vergeben. So köpfte Sippel in der 27. Minute völlig freistehend über das Tor, und auch Kruse verfehlte in der 39. Minute per Kopf aus bester Position. Die clever spielenden Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken und nutzten die Fehler der Frankfurter Defensive konsequent aus. Insbesondere Roth und Lasser wirkten unsicher und ermöglichten Bochum mehrfach beste Gelegenheiten. Bereits in der 14. Minute hätte der einzige Bochumer Stürmer Epp beinahe die Führung erzielt, als er nach einem groben Schnitzer von Roth alleine auf Torhüter Stein zulief, den Ball jedoch knapp am Tor vorbeisetzte. Doch auch diese Weckrufe rüttelten die Eintracht nicht wach. Vielmehr blieb das Spiel der Hessen weiterhin schwerfällig, ideenlos und ohne Tempo. Der Tiefpunkt folgte kurz vor der Pause: Nach einem weiten Abschlag von Bochums Torhüter Wessels köpfte Roth den Ball sowohl unbedrängt, als auch unglücklich am herauseilenden Stein vorbei ins eigene Netz. Mit einem 0:1-Rückstand ging es in die Kabine. Die Halbzeitansprache von Stepanovic muss heftig ausgefallen sein, denn nach dem Seitenwechsel trat die Eintracht deutlich engagierter auf. Möller setzte ein erstes Ausrufezeichen mit einem Schuss aus 25 Metern, der jedoch knapp am Tor vorbeistrich. In der 58. Minute gelang schließlich der Ausgleich: Binz spielte einen präzisen Pass auf Bein, der sich geschickt drehte und den Ball aus zehn Metern trocken ins Netz schoss. Schon vier Minuten später ging die Eintracht dann in Führung. Nach einem groben Abwehrfehler der Bochumer spritzte Kruse in eine scharfe Hereingabe von Studer und erzielte das 2:1. Trotz dieser Erfolgserlebnisse blieb das Spiel der Frankfurter fehleranfällig und wenig souverän. Die Bochumer gaben sich keineswegs geschlagen und blieben gefährlich. Besonders der eingewechselte Uwe Wegmann sorgte immer wieder für Unruhe in der Frankfurter Defensive. In der 74. Minute hatte der VfL den Ausgleich auf dem Fuß, doch Wegmanns Schuss prallte an die Latte. Am Ende blieb es bei einem glücklichen Arbeitssieg für die Eintracht, die sich gegen einen engagierten VfL Bochum wahrlich nicht mit Ruhm bekleckerte. Stepanovic äußerte nach dem Spiel berechtigte Kritik, insbesondere an der Chancenverwertung. Auffällig waren auch die Schwächen in der Frankfurter Abwehr, die den Gästen immer wieder hochkarätige Chancen ermöglichten. Besonders Roth und Lasser erwischten einen gebrauchten Tag und sorgten durch ihre Unsicherheiten immer wieder für Gefahr vor dem eigenen Tor. Positiv hervorzuheben waren hingegen Uwe Bein, der als Taktgeber und Torschütze glänzte, sowie Ralf Falkenmayer, der nach einer langen Verletzungspause wieder von Beginn an spielte und im Mittelfeld durch seine Ruhe und Übersicht überzeugte.
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