FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt |
Saison 1991/1992 - Freundschaftsspiel
0:16 (0:8)
Termin: 23.07.1991
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Uwe Bein (6.), 0:2 Uwe Bein (13.), 0:3 Manfred Binz (24.), 0:4 Axel Kruse (33.), 0:5 Thomas Lasser (36.), 0:7 Andreas Möller (42.), 0:8 Manfred Binz (45.), 0:9 Stefan Studer (49.), 0:10 Andreas Möller (52.), 0:11 Uwe Bein (62.), 0:12 Uwe Bein (69.), 0:13 Uwe Bein (75.), 0:14 Uwe Bein (80.), 0:15 Andreas Möller (85.), 0:16 Manfred Binz (90.)
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Antony Yeboahs Malaria-Erkrankung schwerer als angenommen: Vorerst sechs Wochen Pause Sechsfacher Torschütze Bein nicht zu stoppen Stepanovic lockte mit trainingsfreiem Mittag / Freundschaftsspiel: FSV — Eintracht 0:16 (0:8) Die Malariaerkrankung von Antony Yeboah ist offenbar doch ernster als zunächst angenommen. Nach Auskunft von Eintracht-Arzt Degenhardt am Rande des Abschiedsspiels für den FSVler Uwe Weigert am Bornheimer Hang benötigt der Ghanaer wenigstens 14 Tage absolute Ruhe. Danach soll der Stürmer nochmals vier Wochen ohne größere Belastung verbringen. Eine Blutprobe ist ans Tropeninstitut geschickt worden. Damit dürfte Yeboah, bei dessen letzter sportmedizinischer Untersuchung im Februar nichts festgestellt worden war, für einen großen Teil der Vorrunde nicht zur Verfügung stehen. Bereits vor drei Jahren, damals noch in Saarbrücken, war der Stürmer an Malaria erkrankt. Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic nutzte die Partie beim FSV, um die Mannschaft zu nominieren, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch beim Bundesliga-Start am 3. August in Düsseldorf auflaufen wird. Weber und Roth übernahmen den Mann-Decker-Part, Klein, Lasser und Sippel waren für die Defensivarbeit im Mittelfeld zuständig. Im Angriff mühten sich Gründel und Kruse. Nicht dabei war Ralf Falkenmayer, der wegen einer Angina auch nicht am Trainingslager in Seefeld teilgenommen hatte. "Mehr als die Angina macht mir sein operiertes Knie Sorge. Bei Belastung schwellt es noch an. Angesichts der vielen englischen Wochen im August, September und Oktober dürfen wir ihn nicht zu früh bringen", erläuterte Stepanovic. Mit von der Partie trotz leichter Blessur am Fuß war aber Andreas Möller. Uwe Weigert wird sich sein letztes Spiel für den FSV sicherlich auch ein wenig anders vorgestellt haben. Der Bundesligist führte den zwei Klassen tiefer spielenden Klub aus Bornheim regelrecht vor. Die junge Mannschaft von Trainer Herbert Dörenberg konnte den rund 2000 Zuschauern richtig leid tun. Wehr- und hilflos wurde sie nach allen Regeln der Kunst ausgespielt. „Ich bin jetzt 51 Jahre in dem Verein, aber eine solche Niederlage habe ich nie erlebt", stöhnte FSV-Ehrenpräsident Heinz Ludwig. Vor allem Uwe Bein sprühte förmlich vor Spiellust, zauberte mit dem Ball, daß es die reine Freude war. Mit sechs Treffern war er zugleich torgefährlichster Spieler, Möller und Binz trafen je dreimal, Kruse zweimal, Lasser und Studer sorgten für die weiteren Treffer. Zudem traf Möller im ersten Durchgang noch zweimal den Pfosten. Trainer Stepanovic war mit dem Spiel sichtlich zufrieden: „Ich freue mich, daß die Mannschaft 90 Minuten lang durchgespielt hat. Es gibt nur wenige Spiele, die den Zuschauern so viel Freude machen. So viele tolle Aktionen habe ich lange nicht mehr gesehen." Stimulierend dürfte sicherlich für den Bundesligisten auch die Tatsache gewesen sein, daß Trainer Stepanovic zur Pause beim Stande von 8:0 die Parole ausgab, daß bei weiteren fünf Toren der heutige Nachmittag trainingsfrei sei. Uwe Weigert, der seine Karriere langsam beim FC Schwalbach ausklingen lassen will, wurde nach 476 Spielen für den FSV vor dem Spiel von Präsident Becker mit einem Blumenstrauß und einer Pulle Sekt verabschiedet. „Was der Charly Körbel für die Eintracht, ist Uwe Weigert für den FSV gewesen", verabschiedete ihn Becker. ('Frankfurter Rundschau' vom 24.07.1991)
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