Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Saison 1991/1992 - Freundschaftsspiel

1:2 (1:2)

Termin: 12.07.1991
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Becht (13.), 1:1 Manfred Binz (27.), 1:2 Edgar Schmitt (43.)

"90 Jahre Rot-Weiss Frankfurt"


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Rot-Weiss Frankfurt Eintracht Frankfurt

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  • Stein
  • Binz
  • Schmitt
  •  

 

Wechsel

Wechsel

  • Ernst für Stein (13.)

Trainer

Trainer

 

 

Schlappe Leistung

Ohne die Mittelfeldachse Möller (Oberschenkelverletzung), Bein (Oberschenkelverhärtung) und Falkenmayer (Fieber) bot Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt in einem Testspiel beim hessischen Oberligisten Rotweiß Frankfurt allenfalls eine durchschnittliche Leistung. Zwar gewann der UEFA-Pokal-Teilneh mer mit 2:1 (2:1), vieles blieb aber Stückwerk, was die Eintracht vor 1800 Zuschauern am Brentanobad bot

Die „Roten" verkauften sich gegen die hochdotierten Profis so teuer wie möglich und konnten durch Neuzugang Becht (13.) sogar in Führung gehen. Dabei verletzte sich allerdings Eintracht-Torhüter Stein und mußte wenige Minuten später mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden.

Beide Trainer nutzten diese Partie, um ihren gesamten Kader zu testen. Die ständigen Ein- und Auswechslungen hemmten den Spielfluß auf beiden Seiten naturgemäß zusätzlich. Noch vor dem Wechsel glichen die Gäste nach einem feinen Solo von Binz (27.) aus und gingen durch Schmitt (43.), der sein erstes Tor für die Eintracht erzielte, in Führung.

Auch die vereinzelten Pfiffe verärgerter Zuschauer motivierten die Eintracht in der Folgezeit nicht zu größerer Spiellaune. So blieb es beim knappen 2:1-Erfolg für die Riederwälder, die — wenn überhaupt — nur dieses eine Tor besser waren als die Rotweißen.

Der Gesamterlös dieser Begegnung, die den Auftakt zu einer ganzen Reihe sportlicher Leckerbissen anläßlich des 90jährigen Vereinsbestehens von Rotweiß Frankfurt darstellte, ging an das Kinderhaus Rödelheim. Wie dieses Ergebnis einzuordnen ist, wird spätestens in der nächsten Woche zu ermessen sein, wenn die Bundesligisten Bayer Leverkusen (Donnerstag, 18.30 Uhr) und Aufsteiger Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr) ihre Visitenkarte am Brentanobad abgegeben haben. (Frankfurter Rundschau)

 


 

Die Bewegungstherapie ist das Beste am 2:1-Sieg der Profis

Zum Glück taugen Privatspiele vor der Fußballsaison nur bedingt zu einem letzten Beweis des Leistungsstandes. So können die Fußballprofis der Frankfurter Eintracht dem mageren 2:1-Erfolg beim Oberliga-Nachbarn Rot-Weiss Frankfurt noch das Beste abgewinnen: Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic verschaffte gleich 19 spielenden Angestellten eine angemessene Bewegungstherapie neben dem zur Zeit schweißtreibenden Training. Die Treffer erzielten zum 1:0 für Rot-Weiss der ehemalige Offenbacher Jugendspieler Thorsten Becht (13. Minute), den Ausgleich besorgte Nationalspieler Manfred Binz (27.). Und für den Führungstreffer war der Neuzugang von Eintracht Trier, Edgar Schmitt (43.), verantwortlich. Das war es denn auch schon in einer bisweilen von beiden Seiten ruppig geführten Partie, die spielerisch längst nicht das hielt, was sich die 1800 erwartungsfrohen Zuschauer am Brentanobad erwartet hatten. Ein Zweck wurde immerhin erreicht: Der Erlös kommt einem Bockenheimer Kinderheim zugute.

Als eine mögliche Entschuldigung hätte Stepanovic, früher selbst bei Rot-Weiss tätig, das Fehlen seiner verletzten Mittelfeldreihe anführen können. Sowohl Andreas Möller (Schmerzen in der Leiste) als auch Uwe Bein (Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur) waren nur der Autogramme wegen zugegen und als Geburtstagsgäste. Der nach seiner Verletzung wiedergenesene Ralf Falkenmayer mußte wegen einer fiebrigen Sommergrippe das Bett hüten. Die Partie gegen die Eintracht diente Rot-Weiss als Auftakt der Feierlichkeiten zum neunzigjährigen Vereinsjubiläum, das mit zwei weiteren hochkarätigen Privatspielen gegen die Bundesligamannschaften von Bayer Leverkusen und Schalke 04 in der nächsten Woche fortgesetzt wird.

Waren die spielerischen Höhepunkte dünn gesät, so wurden doch kämpferische Akzente gesetzt. In dieser Beziehung hielten sich beide Mannschaften nicht zurück. So war zum Beispiel dem Führungstreffer für Rot-Weiss ein hartes Einsteigen von Mittelstürmer Oliver Roth gegen Torhüter Uli Stein vorausgegangen. Stein ließ sich, sichtbar verärgert und am Hals leicht verletzt, gegen Thomas Ernst auswechseln und fand für den Linienrichter nicht gerade die freundlichsten Worte. Nach Steins Meinung hätte der Unparteiische an der Linie dieses Foul sehen müssen.

Zumindest Steins Teilnahme am Ablösespiel für Norbert Nachtweih an diesem Samstagabend in Südfrankreich beim AS Cannes ist nicht gefährdet. Ob Möller und Bein werden mitwirken können, wird sich im Verlaufe des Tages weisen. Alle, bis auf Falkenmayer, sind jedoch beim am Sonntag in Seefeld in Tirol beginnenden Trainingslager dabei. Dort will sich Stepanovic auch ein endgültiges Urteil bilden, wer als Kapitän dem nun als Trainerassistent tätigen Karlheinz Körbel nachfolgen wird. Im Gegensatz zu seinen Trainervorgängern will Stepanovic nicht die Mannschaft per Wahl entscheiden lassen, wer sie nach außen und auf dem Spielfeld vertreten soll. Der Jugoslawe sucht sich den passenden Mann selbst aus. Bei Rot-Weiss fungierte Stein - quasi als Dienstältester - mit der Binde am Arm.

Auf dem Feld führend indes war Libero Manfred Binz, der zu keiner Sekunde der Partie in seinem Ehrgeiz nachließ und vorbildhaft zu Werke ging. Bei Rot-Weiss überzeugte der Neuzugang Thorsten Becht wegen seiner quirligen und frechen Spielweise. Aber auch für die Oberligaspieler galt, was auf die Profis zutraf: Endgültiges festzustellen verbietet sich in diesem frühen Stadion der Saison. (FAZ)

 


 

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