Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen

Bundesliga 1990/1991 - 32. Spieltag

3:1 (2:0)

Termin: Do 30.05.1991 20:15
Zuschauer: 16.500
Schiedsrichter: Anton Matheis (Rodalben)
Tore: 1:0 Janusz Turowski (19.), 2:0 Anthony Yeboah (22.), 2:1 Ulf Kirsten (49.), 3:1 Janusz Turowski (68.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayer Leverkusen

 


  • Rüdiger Vollborn
  • Erich Seckler
  • Alois Reinhardt
  • Andreas Fischer
  • Ioan Lupescu
  • Jorge de Amorim C. Jorginho
  • Marek Lesniak
  • Martin Kree
  • Andrzej Buncol
  • Matthias Stammann
  • Ulf Kirsten

 

Wechsel

Wechsel

  • Heiko Herrlich für Erich Seckler (25.)
  • Marcus Feinbier für Andrzej Buncol (78.)

Trainer

Trainer

  • Jürgen Gelsdorf

 

UEFA-Cup-Teilnahme in greifbarer Nähe

Mit einer leidenschaftlichen Vorstellung und einem verdienten 3:1-Erfolg gegen Bayer Leverkusen hat Eintracht Frankfurt einen großen Schritt Richtung UEFA-Cup-Qualifikation gemacht.

Vor Anpfiff stand das Waldstadion ganz im Zeichen von „Charly“ Körbel, der als Frankfurter Vereinsikone mit 600 Bundesliga-Spielen bereits beim Auswärtsspiel in Uerdingen Geschichte geschrieben hatte. Zahlreiche Ehrengäste, darunter DFB-Vizepräsident Egidius Braun, Frankfurts Oberbürgermeister Volker Hauff und Ex-Trainer Erich Ribbeck, gratulierten. Für ein Highlight sorgte Gerd Müller, der „Bomber der Nation“, der eigens per Polizei-Hubschrauber eingeflogen wurde.

Nach der emotionalen Zeremonie begann das Spiel zunächst ausgeglichen. Beide Teams tasteten sich ab, doch nach etwa 15 Minuten übernahm die Eintracht das Kommando. Die Gastgeber spielten mutig und aggressiv nach vorne, was Bayer Leverkusen zusehends unter Druck setzte. In der 19. Minute war es dann soweit: Nach einer präzisen Flanke von Klein köpfte Turowski die Eintracht in Führung. Und nur drei Minuten später legte die Eintracht nach. Eine clevere Kombination zwischen Turowski und Bein bereitete den Treffer von Yeboah vor, der auf 2:0 erhöhte. Die Frankfurter spielten nun wie entfesselt. Zwischen den beiden Toren hatte Klein mit einem tückischen Fernschuss eine weitere gute Chance, die nur durch Leverkusens Jorginho in höchster Not geklärt wurde, der angeschnittene Nachschuß von Bein flog knapp am Pfosten vorbei.

Leverkusens Trainer Reinhard Saftig reagierte und nahm taktische Änderungen vor. Jorginho wechselte zu Möller, Kree wurde auf Turowski angesetzt, und Herrlich kam ins Spiel, um die Offensive zu verstärken. Diese Maßnahmen stabilisierten das Spiel der Gäste etwas, doch die Eintracht blieb bis zur Pause das spielbestimmende Team. Die beste Chance der Gäste hatte Jorginho in der 37. Minute, als Torhüter Stein einen raffinierten Freistoß mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Nach 40 Minuten gab es eine weitere Umstellung mit Folgen, diesmal war Frankfurts Trainer Stepanovic am Zug. Für den angeschlagenen Möller, der humpelnd mit einer Leistenverletzung den Platz verließ, musste er Gründel einwechseln.

Nach Wiederanpfiff erwischte Bayer Leverkusen den besseren Start und kam in der 49. Minute durch Kirsten zum Anschlusstreffer. Nach einem feinen Zuspiel von Fischer war der Stürmer von Körbel nicht mehr zu stellen und ließ Torwart Uli Stein keine Chance. Der Treffer brachte kurzfristig Unruhe in die Frankfurter Reihen, und die Gäste drängten auf den Ausgleich. In dieser kritischen Phase zeigte Uli Stein, warum er trotz Kritik an seinen jüngsten Leistungen immer noch eine wichtige Stütze ist. Mit einer Glanzparade gegen den frei vor ihm auftauchenden Lesniak verhinderte er den möglichen Ausgleich.

Während Leverkusen am Ausgleich arbeitete, zeigte die Eintracht, dass sie aus einer stabilen Defensive heraus immer gefährlich werden kann. In der 68. Minute war es Turowski, der, von Bein freigespielt, seinen zweiten Treffer des Abends erzielte und den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Der Treffer gab der Eintracht die notwendige Sicherheit zurück. Fortan kontrollierten die Gastgeber das Geschehen, während Leverkusen kaum noch zu nennenswerten Chancen kam.

Die letzten Minuten waren geprägt von ausgelassener Stimmung auf den Rängen. Die Fans feierten ihren Verein mit La-Ola-Wellen, und nach dem Schlusspfiff gab es stehende Ovationen für Körbel, der sichtlich gerührt sein Trikot in die Fankurve warf. Für den Rekordspieler, der am Saisonende seine Karriere beenden wird, war es ein weiteres Kapitel in einer außergewöhnlichen Laufbahn.

 

 

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