![]() |
Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1990/1991 - 27. Spieltag
0:3 (0:0)
Termin: Sa 20.04.1991 15:30
Zuschauer: 34.500
Schiedsrichter: Werner Föckler (Weisenheim)
Tore: 0:1 Stefan Studer (52.), 0:2 Thomas Lasser (79.), 0:3 Andreas Möller (89., Foulelfmeter)
Borussia Dortmund | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer |
Trainer |
Drei Chancen, drei Tore Nach einer turbulenten Woche hat Eintracht Frankfurt mit beeindruckender Effektivität zurück in die Erfolgsspur gefunden. Noch vor sieben Tagen hatte man desaströs gegen den HSV verloren. Das 0:6 bedeutete das Ende des Trainerengagement von Jörg Berger in Frankfurt, sein Nachfolger Stepanovic wartete mit einem 4:0-Sieg gegen Wattenscheid auf, um jetzt am Samstag mit einem überraschend deutlichen 3:0-Erfolg bei Borussia Dortmund nachzulegen. Dabei zeigte die Eintracht nicht nur, dass sie zu schnörkellosem, erfolgreichem Fußball in der Lage ist, sondern auch, dass der neue Trainer Dragoslav Stepanovic offenbar schnell Wirkung entfaltet hat. Das Spiel gegen Borussia Dortmund begann ereignisreich. Bereits nach zwölf Minuten hatte Frank Mill zweimal für den BVB getroffen – allerdings aus klarer Abseitsposition, sodass die Treffer nicht zählten. In der Folge erarbeitete sich der BvB zwar eine optische Überlegenheit, nutzte aber diese nicht aus. Das Loch, das zwischen Mittelfeld und Angriff klaffte, war groß, entsprechend wurden die Spitzen Mill und vor allem Povlsen zu selten angespielt. Auf den Außenpositionen im Mittelfeld waren die Frankfurter besser besetzt. Während Schulz und Gorlukowitsch sich zwar mühten, aber kaum Impulse für den Angriff gaben, schalteten sich Studer und Lasser immer wieder ins Spiel nach vorne ein. So hatten die Frankfurter, die zwar Dortmunder Torchancen nicht verhindern, aber zahlenmäßig begrenzen konnten, oft leichtes Spiel. Und bei Angriffsaktionen waren die Frankfurter wesentlich cleverer. Gründel zog im Mittelfeld unauffällig die Fäden, kompensierte Möllers schwache Leistung. Während die Dortmunder vor und im Strafraum zu umständlich agierten, suchte die Eintracht konsequent den Abschluss. Blieben die Torschussversuche der beiden Teams in der ersten Hälfte noch erfolglos, nutzte Frankfurt seine Gelegenheiten nach dem Seitenwechsel eiskalt aus. Stefan Studer, Thomas Lasser und Andreas Möller trafen für die Gäste. „Drei Schüsse, drei Tore“, klagte Borussen-Trainer Horst Köppel hinterher und brachte das Spielgeschehen damit auf den Punkt. Besonders beeindruckend war die Leistung der Frankfurter Defensive, Dietmar Roth lieferte als Manndecker eine überragende Vorstellung ab. Auch Anthony Yeboah zeigte eine starke Partie: Der Ghanaer, der das Führungstor von Studer mit einem klugen Pass vorbereitete, war permanent in Bewegung, suchte Zweikämpfe und hatte viele Ballkontakte. Nach 65 Minuten musste der sichtlich ausgepumpte Stürmer leicht angeschlagen ausgewechselt werden. Andreas Möller, der an alter Wirkungsstätte auflief, hatte hingegen mit mehreren Problemen zu kämpfen. Gegen den schnellen und aggressiven Nikolic fand er kaum ins Spiel. Die Schmähungen und Pfiffe der Dortmunder Fans aus der Südkurve, die den Nationalspieler wegen seines Wechsels nach Frankfurt als „Judas“ beschimpften, setzten ihm zusätzlich zu. Dennoch gelang es Möller, eine Minute vor Schluss einen an Turowski verschuldeten Foulelfmeter zu verwandeln. Obwohl Dragoslav Stepanovic erst seit wenigen Tagen im Amt ist, scheint er der Mannschaft neuen Schwung gegeben zu haben. Die Veränderungen in der Startaufstellung, darunter der Einsatz von Michael Klein und Thomas Lasser, entsprangen zwar eher den personellen Engpässen - Ralf Falkenmayer, Ralf Weber und Uwe Bein fehlten verletzt oder gesperrt -, doch sie zahlten sich aus. Lasser belohnte das Vertrauen seines Trainers mit einem Treffer, während Klein sich defensiv stabil zeigte. Mit zwei Siegen in Folge und einem Torverhältnis von 7:0 binnen einer Woche hat Stepanovic einen Einstand nach Maß hingelegt. Die Skepsis der Fans weicht langsam, während die Mannschaft sich im Rennen um die UEFA-Cup-Plätze zurückmeldet. „Wir wollten zeigen, dass wir besser sind, als das 0:6 gegen Hamburg vermuten ließ“, erklärte Kapitän Falkenmayer nach dem Spiel.
|