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Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1989/1990 - 31. Spieltag
2:1 (1:0)
Termin: Sa 28.04.1990 15:30
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Manfred Harder (Lüneburg)
Tore: 1:0 Hans-Jörg Criens (8.), 2:0 Michael Spies (74.), 2:1 Michael Klinkert (84.Eigentor)
Borussia Mönchengladbach | Eintracht Frankfurt |
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Fehlende Konsequenz im Abschluss Borussia Mönchengladbach steckt in diesen Tagen tief in der Krise, das drohende Szenario eines Abstiegs wirft dunkle Schatten über den Bökelberg. Dennoch gelang den Gladbachern an diesem Bundesliga-Samstag ein dringend benötigter Erfolg gegen Eintracht Frankfurt, die als klarer Favorit angereist waren. Das Endergebnis von 2:1 mag knapp erscheinen, doch es war Ausdruck dafür, dass die Borussia den Gästen in den entscheidenden Momenten stets einen Schritt voraus war. Die Eintracht begann die Partie selbstbewusst und zeigte über weite Strecken, warum sie in dieser Saison zu den besten Teams der Liga gehört. Trainer Jörg Berger hatte sein Team gut eingestellt, und die Spieler agierten dynamisch, technisch versiert und mit einer klaren offensiven Ausrichtung. Der frühere Gladbacher Torhüter Wolfgang Kleff, der die Partie als Zuschauer verfolgte, begeisterte sich für die Hessen: „Eine Augenweide, diese Eintracht. Spielerisch und balltechnisch ist das vom Allerfeinsten.“ Doch diese spielerische Klasse reichte am Ende nicht aus, um in Gladbach zu punkten. Ein Problem der Frankfurter war die fehlende Präzision in den entscheidenden Momenten. Nationalspieler Uwe Bein, sonst das Herzstück der Offensive, hatte einen schwierigen Tag erwischt. Er wirkte ungewohnt fahrig und konnte seinem Team nicht die entscheidenden Impulse geben. Der ansonsten so gefährliche „tödliche Pass“, mit dem die Eintracht zuletzt ihre Gegner in die Knie gezwungen hatte, blieb an diesem Nachmittag aus. Gladbach hingegen profitierte von einer starken Leistung ihres Angreifers Hans-Jörg Criens. Schon in der siebten Minute nutzte Criens eine präzise Flanke von Meier, um den Ball per Kopf unhaltbar im Frankfurter Tor unterzubringen. Der Treffer war ein Weckruf für die Gastgeber und zugleich ein Rückschlag für die Eintracht. Kapitän Karlheinz Körbel, normalerweise eine Bank in der Abwehr der Frankfurter, fand kaum Mittel, um Criens zu stoppen. Immer wieder setzte sich der Gladbacher durch, auch wenn er in weiteren Szenen an Torhüter Uli Stein scheiterte oder seine Abschlüsse knapp das Ziel verfehlten. Die Frankfurter reagierten auf den frühen Rückstand. Angetrieben von Gründel, der das Spiel mit seinem unermüdlichen Einsatz an sich riss, sowie Binz und Falkenmayer, die kluge Pässe spielten und immer wieder gefährliche Situationen einleiteten, drängten die Hessen auf den Ausgleich. Es fehlte jedoch die letzte Konsequenz im Abschluss. Eckstein zielte aus der Distanz knapp vorbei, Studer scheiterte an Gladbachs Torhüter Kamps, und Bein ließ eine aussichtsreiche Gelegenheit ungenutzt. In einer Schlüsselszene lenkte Kamps einen gefährlichen Schuss von Falkenmayer gerade noch um den Pfosten – eine Szene, den Trainer Jörg Berger später als den Wendepunkt des Spiels bezeichnete. Als die Kräfte und Ideen der Frankfurter nachließen, schlugen die Gladbacher erneut zu. Der gerade eingewechselte Spies nutzte eine Unachtsamkeit in der Frankfurter Defensive und erzielte das 2:0. Doch die Eintracht gab sich nicht kampflos geschlagen. In der Schlussphase brachte eine Flanke von Studer die Gladbacher noch einmal ins Schwitzen: Klinkert fälschte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab, und plötzlich stand es nur noch 2:1. Die Nerven der Borussia lagen blank, und die verbleibenden Minuten wurden zur Zitterpartie. Doch die Frankfurter schafften es nicht mehr, den Druck in echte Torchancen umzumünzen. Ein harmloser Schuss von Eckstein blieb der letzte verzweifelte Versuch, den Ausgleich zu erzwingen. Nach dem Spiel zeigte sich Jörg Berger enttäuscht. „Ich habe meinen Spielern die ganze Woche erklärt, wie reizvoll die Aufgabe ist, die Vizemeisterschaft zu gewinnen“, sagte er und beklagte die verpasste Gelegenheit, diesem Ziel einen Schritt näherzukommen. Für die Borussia hingegen bringt dieser Sieg einen Hoffnungsschimmer. Durch die drei Punkte kletterte die Mannschaft auf Platz 14 der Tabelle und hält die Chance auf den Klassenerhalt weiter am Leben.
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