FC Stätzling - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1989/1990

1:10 (1:6)

Termin: 16.07.1989
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter: Manfred Kranzfelder (Pfersee)
Tore: 0:1 Lothar Sippel (3.), 0:2 Uwe Bein (8.), 1:2 Kurt Neumann (18.), 1:3 Jörn Andersen, 1:4 Jörn Andersen, 1:5 Manfred Binz, 1:6 Lothar Sippel, 1:7 Jörn Andersen, 1:8 Janusz Turowski, 1:9 Janusz Turowski, 1:10 Manfred Binz

 

"40 Jahre FC Stätzling"

 

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FC Stätzling Eintracht Frankfurt

  • Spitzer
  • Utz
  • Hubel
  • Ertl
  • Spielberger
  • Dupal
  • Heckmeier
  • K. Neumann
  • Hurtner
  • Lenz
  • Bößhenz

 


 

Wechsel
  • Horn für Spielberger (29.)
  • Brandmair für Hurtner (40.)
  • O. Wieser für Dupal (46.)
  • Zanatta für Lent (57.)
  • Ivenz für Heckmeier (58.)
  • F. Wieser für Spitzer (75.)
Wechsel
Trainer
  • Emil Luichtl
Trainer

 

Eintracht Frankfurt gastiert in Stätzling

Bundesligist kommt am 16. Juli

Der FC Stätzling hat zu seinem 40jährigen Vereinsjubiläum, das vom 16. bis 23. Juli gefeiert wird, ein umfangreiches geselliges und vor allem sportliches Programm vorbereitet

Der „Knüller" ist sicherlich das Freundschaftsspiel mit dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt Die Begegnung geht am Sonntag, 16. Juli, um 16.30 Uhr auf der Sportanlage des FC Stätzling an der St.-Anton-Straße über die Bühne. Erst vor kurzem konnte die Vorstandschaft des FC Stätzling die Frankfurter endgültig verpflichten, nachdem der Kontakt schon über ein halbes Jahr bestanden hatte. Der Bundesligist bestreitet bis zum 16. Juli ein Trainingslager in Seefeld/Tirol und macht auf der Rückreise Station in Stätzling. Damit dürfte gewährleistet sein, daß die Eintrachtler in Bestbesetzung in Stätzling antreten. ('Augsburger Allgemeine' vom 05.07.1989)

 

 


 

 

Erst nach der Pause zeigt Stätzling weniger Respekt

Eintracht Frankfurt gewinnt vor über 1200 Zuschauern mit 10:1

„Es war vor allem in der ersten Halbzeit ein ordentliches Spiel mit schönen Toren. Nach dem Seitenwechsel hat der Spielfluß durch die Auswechslungen etwas gelitten, aber jeder hat sich bemüht, und den Zuschauern hat's gefallen." Das waren die Worte von Eintracht Frankfurts Trainer Jörg Berger nach dem standesgemäßen 10:1-Sieg seiner Elf vor 1200 Zuschauern beim A-Klassisten FC Stätzling. Auch FCS-Trainer Emil Luichtl zeigte sich voll zufrieden: „Das Ergebnis ist standesgemäß. Wir wollten zwar 'unter zehn' bleiben, aber wir haben bei vier Toren kräftig Schützenhilfe geleistet." Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, wenn auch die Eintracht nach der Pause etwas zurücksteckte.

Die Frankfurter Spieler hatten es schon ein bißchen schwer, um zum Aufwärmen auf den Platz zu kommen. Ihre Autogramme waren heiß begehrt, vor allem das von Torhüter Uli Stein, der diesen Wünschen auch geduldig nachkam. Nach dem Anpfiff des souveränen Unparteiischen Manfred Kranzfelder (TSV Pfersee), der in der ausgesprochen fairen Partie ohne eine einzige gelbe Karte auskam, beherrschte die Eintracht, die ohne Eckstein, Bakalorz und Klepper angetreten war, die Szenerie eindeutig. Der Bundesligist eröffnete den Torreigen bereits in der dritten Minute: Lothar Sippel verwertete eine Vorlage von Stephan Studer unhaltbar zum 0:1. In den ersten 45 Minuten trumpfte die Eintracht groß auf und begeisterte die Zuschauer mit herrlichen Kombinationen, schnellem Spiel und gefährlichen Torschüssen. Zu den auffälligsten Akteuren zählte Ralf Falkenmayer, der allerdings mit seinen Schüssen Pech hatte. Auch Uwe Bein bot technische Kabinettstücke und erzielte in der achten Minute das 0:2. Jörn Andersen und Lothar Sippel im Sturm stellten die FCS-Abwehr um Hubel und Ertl immer wieder vor große Probleme. Vor allem Andersen, der insgesamt drei Treffer beisteuerte, war kaum zu halten.

Das Stätzlinger Publikum hatte schließlich in der 18. Minute Grund zum Jubeln: Nach einem Bößhenz-Freistoß verriet Ex-Nationalkeeper Stein Unsicherheiten, ließ den Ball abprallen, und Kurt Neumann war im dritten Anlauf zum 1:2 erfolgreich. Ansonsten wurde die Eintracht-Abwehr um Kapitän Karl-Heinz Körbel und Torhüter Uli Stein kaum ernsthaft geprüft Hurtner, Bößhenz und später auch der eingewechselte Brandmair hatten gegen die Profis wenig zu bestellen. Nach dem überraschenden Anschlußtreffer der Hausherren spielte aber nur mehr die Eintracht, die in schöner Regelmäßigkeit ihre Tore erzielte. Andersen nutzte einen Fehler von Spitzer zum 1:3 aus und erhöhte nach einer Bein-Flanke per Kopf auf 1:4. Manfred Binz schloß eine Kombination zum 1:5 ab, und Sippel stellte den1:6-Halbzeitstand her. Nach dem Wechsel fehlten auf Frankfurter Seite Falkenmayer, Körbel und Bein, was den Spielfluß beim Bundesligisten merklich beeinflußte. Zwar waren mit Ralf Sievers und Janosz. Turowski namhafte Akteure gekommen, doch die Mißverständnisse und Fehlschüsse häuften sich. Auch legten die Stätzlinger etwas den Respekt vor dem großen Namen ab. Beim FCS spielte nun der aus den USA zurückgekehrte Oliver Wieser Libero, und er zählte zu den stärksten Akteuren. Er gewann fast alle Kopfballduelle und setzte sich häufig gegen die Bundesliga-Stars durch. Andersen, Turowski (2) und Binz schraubtet das Resultat zwar noch auf 10:1, doch an die spielerische Klasse der ersten Halbzeit konnte der Bundesligist nicht mehr anknüpfen. Was noch äußerst positiv anzumerken ist, ist die Fairneß beider Teams. Lediglich einmal, in der 86. Minute, mußte Bößhenz am eigenen Leib erfahren, was Bundesliga-Härte bedeutet Manfred Binz hatte den FCS-Stürmer etwas unsanft gestoppt.

Trainer Emil Luichtl war nach dem Schlußpfiff rundum zufrieden. „Eigentlich hatte ich erwartet, daß wir spielerisch noch mehr zerlegt werden." Die Stätzlinger zogen sich mehr als achtbar aus der Affäre und hielten die unvermeidbare Niederlage einigermaßen in Grenzen. Einige Zuschauer prophezeiten der Eintracht aber wenig Positives. „Wenn sich die nicht gewaltig steigern, sind die Abstiegskandidat Nummer eins", meinte einer, der vor allem von der zweiten Halbzeit doch etwas enttäuscht war. Für den FC Stätzling, der in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen feiert, war dieses sportliche Großereignis aber auf jeden Fall ein voller Erfolg. ('Augsburger Allgemeine' vom 17.07.1989)

 

 


 

 

Die Stammformation zeichnet sich ab

Die Heimreise vom Trainingslager nutzt die Eintracht zu einem Zwischenstopp in der Nähe von Augsburg, um dort gegen den Sechstligisten FC Stätzling ein weiteres Freundschaftsspiel durchzuführen. Standesgemäß setzen sich die Profis aus Hessen mit 10:1 durch.

Für Trainer Berger hat sich die letzte Woche mit dem Seefelder Trainingslager und den insgesamt vier Testspielen gelohnt: "Sportlich bin ich mit dem Aufenthalt in Österreich sehr zufrieden. Wir hatten optimale Trainingsbedingungen und so gearbeitet, wie ich mir das gewünscht hatte." Auch hat er mehr Klarheit über seine Wunschformationen für den Bundesligastart in knapp zwei Wochen erhalten.

Keine Frage gibt es auf der Torwartposition, die fest für Uli Stein reserviert ist. Ebenso klar scheint die Besetzung der Innenverteidigung mit Libero Binz sowie den Manndeckern Roth und Körbel. Auf den defensiven Außenposten sind Studer und Sievers favorisiert.

Der Prunkstück der Eintracht ist zweifellos das neue Mittelfeld, das sich, wenn keiner der Spieler aufgrund von Verletzungen ausfällt, mit Bein, Gründel, Falkenmayer und Hobday quasi von selbst aufstellt. Falkenmayer leidet allerdings immer noch an einer Verhärtung im Oberschenkel, und ob Hobday, dem der defensive Part im Mittelfeld zugedacht ist, nach seiner langen Pause bis zum Ligastart wieder voll einsatzfähig ist, steht in den Sternen. Zum einen trägt der Engländer nach fünfmonatiger Zwangspause noch einige Kilo zuviel mit sich herum, zum anderen fehlt ihm die Praxis, wie er selbst beschreibt: "Es ist hart. Ich habe keine Probleme mit dem Kopf, aber körperlich fehlt noch viel. Spielpraxis auch, selbst die Berechnung des Balles ist ungewohnt."

Dass Hobday der Anschluss gelingt, hoffen sowohl Mitspieler als auch Trainer. Gründel: "Pit ist unheimlich wichtig für unser neues Mittelfeld mit Bein, Falke und mir." Berger: "Wie wichtig Hobday für uns ist, haben wir letzte Saison gesehen, als er fehlte."

Die besten Karten im Angriff haben derzeit Andersen und Sippel, die sich in den Testspielen durchsetzungsfähiger als Turowski und Eckstein aufgetreten sind. Allzu weit liegen die Stürmer allerdings leistungsmäßig nicht auseinander, so dass auch jede andere Kombination vorstellbar ist. (fgo)

 

 

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