Auswahl Trebur  - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1988/1989

0:18 (0:8)

Termin: 07.07.1988
Zuschauer: 2.100
Schiedsrichter: Jürgen Müller (Geinsheim)
Tore: 0:1 Lajos Detari (2.), 0:2 Jörn Andersen (4.), 0:3 Heinz Gründel (5.), 0:4 Dirk Heitkamp (10.), 0:5 Ralf Balzis (15.), 0:6 Jörn Andersen (26.), 0:7 Jörn Andersen (34.), 0:8 Jörn Andersen (38.), 0:9 Lajos Detari (48., Elfmeter), 0:10 Frank Schulz (51.), 0:11 Lajos Detari (62.), 0:12 Frank Schulz (66.), 0:13 Ralf Balzis (71.), 0:14 Ralf Balzis (73.), 0:15 Ralf Balzis (74.), 0:16 Janusz Turowski (76.), 0:17 Frank Schulz (80.), 0:18 Maximilian Heidenreich (90.)

"40 Jahre SC Astheim"

 

>> Spielbericht <<

Auswahl Trebur Eintracht Frankfurt
eingesetzt:
  • Rudolf Wolf
  • Achim Neubert
  • Michael Mundschenk
  • Werner Finger
  • Christof Fähnrich
  • Franz-Josef Zeis
  • Wolfgang Dohle
  • Ewald Märten
  • Branko Kordic (alle SC Astheim)
  • Uwe Blaczek
  • Eckhard Mayer
  • Hans Pasierbski
  • Thorsten Mistereck (alle SV Geinsheim)
  • Stefan Böhm
  • Michael Traupel
  • Ralf Zimmer
  • Holger Ewald (alle TSV Trebur)

 


 

Wechsel
Trainer
  • Bernd Erben
Trainer

 

 

Wunschkonzert

Es brodelt einmal wieder in der Gerüchteküche, in der vor allem Meldungen rund um Lajos Detari für heißen Dampf sorgen: Dieses Mal wird der Ungar mit einem griechischen Verein - wahlweise in Athen oder Saloniki - in Verbindung gebracht. Bei der Eintracht reagiert man auf die Gerüchte verständlicherweise ziemlich gequält. "Detari zu Juventus — das ist doch uralt. Eben hat mich jemand angerufen und gesagt, er hätte den Lajos in Saloniki gesehen", gibt Eintracht-Vizepräsident Klaus Mank zu Protokoll. Manager Wolfgang Kraus versichert, dass es keinerlei Kontaktaufnahme von irgendeinem Klub in Sachen Detari gebe. Nur ein paar "obskure Spielervermittler" seien ständig am Bohren. "Solange Lajos sagt, dass er in Frankfurt bleiben will, ist das für uns kein Thema. So lange werden wir ihn nicht verkaufen. Und Lajos hat gesagt, dass er bleiben will", versichert Kraus.

Weitaus näher liegt allerdings Detaris nächstes Ziel, denn die Reise im Bus der Riederwälder führt nach Trebur im Kreis Groß-Gerau. Dort hat sich die Eintracht für ein Salär von 12.000 Mark netto zu einem Auftritt im örtlichen Stadion verpflichtet. Anlass ist das 40-jährige Jubiläum des SC Astheim, der seine Mannschaft für das Spiel gegen den Bundesligisten um Aktive aus den Vereinen TSV Trebur und SV Geinsheim zu einer Treburer Gemeindeauswahl verstärkt hat.

Zwei Wünsche der Gastgeber gehen schon frühzeitig in Erfüllung. Zum einen darf sich der Schatzmeister freuen, dass seine Kalkulation mehr als aufgeht. 12 Mark kostet die Eintrittskarte, 1.200 Tickets sind bereits im Vorverkauf abgesetzt, und das sonnige Wetter lockt weitere Zuschauer auf den Sportplatz, so dass letztlich 2.100 Besucher die Partie verfolgen und ein fünfstelliger Gewinn für die Vereinskasse übrigbleibt. Dass es kurz nach denn ersten Toren dann beginnt zu regnen, kann man verschmerzen.

Auch die Bitten des Stadionsprechers, der sich vor Spielbeginn "Einen sportlichen fairen Verlauf und viele schöne Tore" wünscht, werden von den Profis erhört: Um 18:30 Uhr ist Anstoß, um 18:40 Uhr steht es bereits 4:0 für den Bundesligisten, wobei das 1:0 von Detari in der 2. Minute fast eine Wiederholung seines Freistoßtors beim Pokalendspiel in Berlin ist, als er den Ball über die Mauer genau in den Torwinkel zirkelt. Diese vier frühen Tore sind für den Trainer der Astheimer Grund genug, hinter dem eigenen Tor aufzutauchen und seinem Torhüter Mut zuzusprechen, der allerdings bis zum Halbzeitpfiff noch vier weitere Male hinter sich greifen muss und unter anderem einen Hattrick von Andersen zu verkraften hat.

Nach dem Seitenwechsel, den Kalli Feldkamp auf der Frankfurter Seite nutzt, um sein Team kräftig durchzumischen, steht dann Routinier Achim Neubert zwischen den Pfosten der Auswahl, und ihn 'erwischt' es noch schlimmer als seinen Vorgänger Rudolf Wolf. Denn zur Halbzeit hatte Feldkamp von seinen Spielern verlangt, "die Zwanzig vollzumachen". Andernfalls, so die nicht ganz ernst gemeinte Drohung, gäbe es nach dem Spiel noch ein Training. So legen sich die Profis auch weiter ins Zeug, doch mehr als zehn weitere Tore wollen trotz des zweiten Hattricks in dieser Partie durch Ralf Balzis nicht gelingen. Den Abschluss der Jagd nach Toren bereitet Detari vor, der in der 90. Minute einen Schuss antäuscht und dadurch Maxi Heidenreich so schön freispielt, dass dieser keine Mühe hat, sein erstes Tor für die Eintracht zu erzielen.

Trotzdem der fehlenden zwei Treffer zeigt sich Feldkamp zufrieden: "Die Jungs haben gut gearbeitet." Auf das angedrohte Training mag er dennoch nicht ganz verzichten, lässt die Mannschaft direkt nach dem Abpfiff mit dem Bus zum Riederwald karren, verspricht jedoch: "Wir werden zu Hause nur noch ein bisschen auslaufen." (fgo)

 

>> Spieldaten <<





© text, artwork & code by fg