![]() |
Schalke 04 - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1987/1988 - 32. Spieltag
0:0
Termin: Sa 07.05.1988, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.500
Schiedsrichter: Hans-Joachim Osmers (Bremen)
Tore: ./.
Schalke 04 | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Beide spielten wie Absteiger Das 0:0 gegen die Frankfurter Eintracht bedeutet für Schalke 04 wohl endgültig die Zweite Liga. Die Mannschaft von Trainer Horst Franz müßte schon die beiden letzten Spiele gewinnen, um noch Platz 16 zu erreichen. Aber die Eintracht spielte beim Unentschieden im Parkstadion nicht besser als der vermutliche Absteiger. Schlimmer noch, sie blamierte sich, denn ein Sieg wäre für Schalke hochverdient gewesen. Doch letztlich scheiterte der Tabellenletzte entweder an Torwart Uli Stein, dem eigenen Unvermögen oder am Pfosten. Für die Eintracht bedeutet das 0:0 das fünfte Auswärts-Unentschieden in Folge und die endgültige Sicherheit im Abstiegskampf. In den letzten Minuten hätte die Eintracht das Ergebnis noch auf den Kopf stellen können, doch Detari und Kostner vergaben beste Möglichkeiten. Die Schalker, ohne Olaf Thon eine miserable Mannschaft, trafen nicht einmal gefährlich das Tor von Uli Stein. Nur zwei Kopfbälle von Michael Klinkert (12.) und Uwe Tschiskale (21.), die knapp das Tor verfehlten, brachte die Eintracht etwas in Bedrängnis. Unangenehmer war schon das harte Spiel. Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers zog bereits in der 6. Minute die zweite Gelbe Karte gegen einen Schalker. Zuerst wurde Mathias Schipper nach seinem zweiten Foul gegen Wlodek Smolarek (3.) und dann Michael Wollitz verwarnt. Die Eintracht erspielte sich in der ersten Viertelstunde ihre besten Möglichkeiten. Erst schoß der Ex-Schalker Dietmar Roth geschickt (7.), so daß Toni Schumacher nur mit Mühe und einer Hand klären konnte. Dann nahm Michael Kostner einen Freistoß von Lajos Detari direkt und verzog nur knapp (13.). Aufregung dann in der 32. Minute. Der betuliche Klaus Fichtel foulte Ralf Sievers im Strafraum, und Osmers pfiff. Die Schalker protestierten heftig gegen den befürchteten Elfmeter, und Osmers verlegte den Tatort außerhalb des 16-Meterraums. Den Freistoß drosch Detari dann allerdings in die Mauer. Doch Toni Schumacher schien der Einsatz noch nicht genug. Während Kostner nach einem Foul behandelt werden mußte, knöpfte sich der Torwart Wollitz und Alex Nielsen vor. trudelte fast bis zur Mittellinie, um beiden die Meinung zu sagen. Den meisten Fans gefiel‘s, Wollitz zeigte nur den Vogel. Nach dem Wechsel kämpften die Schalker auch mit fußballerischen Mitteln gegen den Abstieg. Und sofort geriet die Eintracht, die in den letzten vier Bundesligaspielen immer einen Punkt geholt hatte, in Not. 54. Minute: Nach einem Fehler von Sievers kommt Nielsen im Strafraum zum Schuß, Thomas Klepper wirft sich dazwischen und blockt den Ball, der auf dem Tordach landete, zur Ecke ab. 60. Minute: Der eingewechselte Mirbach scheitert mit einem Kopfball. In der 63. Minute schien dann endgültig die Schalker Führung fällig. Nach einem Eckstoß kommt Mirbach wieder unbedrängt zum Kopfball, Stein rettet auf der Linie. Der Abpraller landet bei Wollitz. Stein wehrt den fünf-Meter-Schuß erneut ab. Dann kommt Nielsen an den Ball und schießt aus sechs Metern über das Tor - kläglich. Doch die Schalker wehren sich weiter gegen die Zweite Liga. Trainer Horst Franz wechselt Fichtel für Görtz aus. Dies geschieht in der 77. Minute und keine 60 Sekunden später wird der Junge im Mittelfeld angespielt und drischt den Ball aus über 20 Metern an den Pfosten. Stein wäre machtlos gewesen. Zwei Minuten später steigt Götz nach einer Flanke von Mielers hoch und köpft aus fünf Metern an den Außenpfosten. In der 89. Minute hätte die Eintracht das Spiel dann für sich entscheiden müssen. Mit einem herrlichen Absatzkick spielte Heidkamp Detari frei, doch der Ungar scheiterte allein vor Schumacher. Dann die größte Möglichkeit des gesamten Spiels. Detari läuft von der Mittellinie allein auf das Tor zu, spielt Kostner geschickt frei, doch der 19jährige schießt aus wenigen Metern über das leere Tor. Trainerstimmen Kalli Feldkamp (Eintracht Frankfurt): „Ich mache zur Zeit ein Wechselbad der Gefühle mit. Letzten Dienstag feierte bei uns Werder Bremen die Deutsche Meisterschaft, und hier hört man an jeder Ecke nur das Wort Abstieg. Auch wenn man das von unserem Punktestand nicht erwarten konnte; wenn wir heute nicht einen Punkt geholt hätten, hätten wir in den letzten schweren Spielen noch etwas in den Sand setzen können.“ Horst Franz (Schalke 04): „Meine Mannschaft hat alles gegeben. Sie hat hervorragend gekämpft. Trotz klarer Chancen haben wir keine Tore gemacht. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Spiele. Aber trotzdem kein Vorwurf an unsere Mannschaft. Bis auf Matthias Schipper haben heute nur Spieler bei uns gespielt, die im letzten Jahr noch nicht bei Schalke waren. Jetzt fällt auch noch Jakobs mit Verdacht auf Bänderriß aus. Soviel zu unserer Situation. Wir haben die letzte Hoffnung noch nicht aufgegeben und wollen unsere minimale Chance in Köln nutzen und hoffen, daß Mannheim zu Hause nicht gewinnt.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 08.05.1988)
|