Hallenfußball-Turnier in Mannheim
"SAT1-Cup"

 

Hallenturnier 1987/1988

2. Platz

 

22. und 23. 01. 1988

 

Werder
Bremen
Zalaegerszegi
TE FC
VfR
Mannheim
SV
Waldhof
Hamburger
SV
1. FC
Kaiserslautern
SV
Darmstadt 98
Eintracht
Frankfurt


Gruppe 1
 
       
  Werder Bremen SV Waldhof 2:1
  Zalaegerszegi TE FC SV Darmstadt 98 6:3
  SV Darmstadt 98 SV Waldhof 1:4
  Werder Bremen Zalaegerszegi TE FC 3:1
  SV Darmstadt 98 Werder Bremen 2:5
  Zalaegerszegi TE FC SV Waldhof 1:2

 

Tore
Punkte
1. Werder Bremen 10:4 6:0
2. SV Waldhof 7:4 4:2
3. Zalaegerszegi TE FC 8:8 2:4
4. SV Darmstadt 98 6:15 0:6

 

 

Gruppe 2
 
       
  Hamburger SV 1. FC Kaiserslautern 4:4
  VfR Mannheim Eintracht Frankfurt 0:4
  1. FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt 3:3
  Hamburger SV VfR Mannheim 1:0
  1. FC Kaiserslautern VfR Mannheim 1:4
  Eintracht Frankfurt Hamburger SV 1:0
  1:0 Smolarek  

 

Tore
Punkte
1. Eintracht Frankfurt 8:3 5:1
2. Hamburger SV 5:5 3:3
3. VfR Mannheim 4:6 2:4
4. 1. FC Kaiserslautern 8:11 2:4

 

 

Halbfinale
 
       
  Werder Bremen Hamburger SV 5:4
Eintracht Frankfurt SV Waldhof 4:2
  Detari (3), ??  
       
       
Um den 3. Platz      
       
  Hamburger SV SV Waldhof 2:8
       
       
Finale      
       
  Werder Bremen Eintracht Frankfurt 7:4
  1:0 Votava, 2:0 Votava, 2:1 Körbel, 2:2 Binz, 3:2 Meier, 4:2 Schaaf, 5:2 Meier, 6:2 Burgsmüller, 7:2 Votava, 7:3 Detari, 7:4 Detari  

Wieder Werder

Ein durchaus illustres Teilnehmerfeld findet sich am 22. Januar zum ersten Tag des Mannheimer Hallenturniers im Eisstadion ein. Neben den Lokalmatadoren SV Waldhof und VfR Mannheim sind dies die Bundesligisten Werder Bremen, Hamburger SV, 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt. Hinzu kommt der Zweitligist SV Darmstadt 98, der mit seinem Trainer Klaus Schlappner ein in Mannheim wohlbekanntes Gesicht mitbringt, und für den internationalen Touch die ungarischen Kicker vom Zalaegerszegi Torna Egylet Football Club.

Die Eintracht fährt mit einer guten Nachricht im Gepäck zu ihrem vierten Hallenturnier in dieser Winterpause: Der Vertrag mit A-Jugendtrainer Klaus Gerster wurde aufgelöst. Der "schwarze Abt", der als Berater von Andreas Möller nachhaltig vom Wechsel seines Zöglings nach Dortmund profitiert, hatte eine perfide Rolle im Transfertheater gespielt und sich als nur wenig loyal zu seinem Arbeitgeber Eintracht Frankfurt erwiesen.

Knapp 5.000 Sitzplätze und 3.000 Stehplätze stehen für Besucher zur Verfügung - besucht wird die Veranstaltung letztlich von jeweils etwa 6.000 Zuschauern an den beiden Spieltagen. Als Siegprämie sind 10.000 Mark ausgelobt, gespielt wird auf einer Spielfläche von 22,5 x 45 Metern, die mit Teppichboden belegt ist. Dieser Belag stößt bei den Aktiven allerdings schon im Vorfeld auf wenig Gegenliebe. "Wie Beton", stellt Frankfurts Detari fest, und Darmstadts Torjäger Kuhl ergänzt: "Die haben den Teppich direkt auf die Eisfläche geknallt. Der Boden ist steinhart, den hätte man mit Brettern unterfüttern müssen. Da kommt bestimmt das Eis raus nach ein paar Spielen, wenn der Belag verrutscht."

Die Riederwälder treten in Mannheim ohne die leicht angeschlagenen Kraaz, Schlindwein, Turowski, Klepper und Friz an, auch seine beiden Hallenstars Smolarek und Detari will Feldkamp weitgehend schonen: "Am liebsten wäre es mir, wir würden ab und zu mal deutlich führen. Dann kann ich auch die beiden mal draußen lassen."

Umstellen müssen sich die Spieler, da es in Mannheim nicht mit fünf, sondern nur mit vier Feldspielern auf den Platz geht. Am ersten Tag vertraut Trainer Feldkamp als Stamm auf die Feldspieler Körbel, Binz und Roth. Detari und Smolarek kommen meist wechselseitig zum Einsatz, was leise Kritik bei den Betroffenen auslöst. "Warum dürfen wir nicht zusammen spielen?", fragen Detari und Smolarek unisono.

Souverän bringt die Eintracht in der unangenehm kalten Eishalle ihr erstes Spiel über die Runden, der Oberligist VfR Mannheim wird mit 4:0 geschlagen. Auch in der zweiten Partie gegen Kaiserslautern sehen die Riederwälder lange wie der sichere Sieger aus und führen mit 3:1. Doch dann kann Schupp das Ergebnis mit zwei Treffern auf das 3:3 stellen, bei dem es auch bis zum Schlusspfiff bleibt. In der letzten Vorrundenpartie, die dann am zweiten Turniertag stattfindet, geht es schließlich gegen den HSV um den Gruppensieg, den sich die Eintracht durch den einzigen Treffer dieses Spiels, erzielt durch Smolarek, sichern kann.

Gegner im Halbfinale ist der SV Waldhof, der sich als Gruppenzweiter hinter Werder Bremen für die Vorschlussrunde qualifizieren konnte. In dieser Partie behält die Eintracht mit 4:2 die Oberhand, wobei Lajos Detari allein drei Treffer erzielt. Für die beiden Gegentore zeichnet Karl-Heinz Bührer verantwortlich.

Damit zieht die Eintracht ins Endspiel gegen Werder Bremen ein, das eine Neuauflage des Frankfurter Finales darstellt. Und wie schon beim Frankfurter Turnier siegt der Bundesligatabellenführer auch in Mannheim. Dieses Mal bleibt es allerdings nicht bei dem knappen 1:0, mit dem die Norddeutschen in Frankfurt gewonnen hatten. Vielmehr liefern sich die beiden Kontrahenten die torreichsten Partie des gesamten Mannheimer Turniers, die schließlich mit 7:4 endet, wobei Bremen über ein 2:0, das die Eintracht noch ausgleichen kann, bis hin zum 7:2 kurz vor Abpfiff relativ schnell alles klar macht. Dreimal Votava, zweimal Meier, Burgsmüller und Schaaf für Bremen, Körbel, Binz und zweimal Detari für Frankfurt sind die Torschützen. Aktiv zu diesem Torfestival trägt Gundelach bei, der am zweiten Tag bei allen Spielen im Tor steht. Nachdem er in den Partien gegen den HSV und Waldhof noch der große Rückhalt seiner Mannschaft war, macht er im Finale bei zwei Gegentreffern eine unglückliche Figur.

Recht lapidar, aber fraglos richtig stellt Frankfurts Trainer Feldkamp nach der Niederlage fest: "Die waren halt wieder mal besser." Der Trainer des Siegers, Otto Rehhagel, nutzt die Interviews nach dem Turnier, um seine generelle Meinung zum Hallenkick kundzutun: "Ich bleibe dabei, Fußball ist für mich ein Spiel mit 22 Mann auf einem großen Feld unter freiem Himmel. Hallenfußball ist nur eine 'Krücke', um die Winterpause zu überbrücken." (fgo)


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