10. Frankfurter Hallenfußball-Turnier |
Hallenturnier 1987/1988
2. Platz
15. und 16. 01. 1988 in der Eissporthalle
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Rot-Weiss Frankfurt |
Werder Bremen |
FSV Frankfurt |
Kickers Oxxenbach |
1. FC Köln |
Eintracht Frankfurt |
15.01.1988 | Vorrunde |
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Rot-Weiss Frankfurt | Werder Bremen | 3:3 | |
FSV Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 4:1 | |
1. FC Köln | Eintracht Frankfurt | 0:3 | |
0:1 Detari, 0:2 Smolarek, 0:2 Smolarek | |||
Rot-Weiss Frankfurt | FSV Frankfurt | 1:1 | |
Werder Bremen | 1. FC Köln | 2:0 | |
Kickers Oxxenbach | Eintracht Frankfurt | 2:3 | |
0:1 Roth, 0:2 Detari, 0:3 Smolarek , 1:3 Baier, 2:3 Thiel | |||
Rot-Weiss Frankfurt | 1. FC Köln | 3:2 | |
Werder Bremen | Kickers Oxxenbach | 2:1 | |
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt | 3:2 | |
16.01.1988 | |||
Rot-Weiss Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 3:2 | |
Werder Bremen | Eintracht Frankfurt | 0:3 | |
0:1 Smolarek, 0:2 Binz, 0:3 Balzis | |||
FSV Frankfurt | 1. FC Köln | 2:3 | |
Rot-Weiss Frankfurt | Eintracht Frankfurt | 2:4 | |
1:0 Peukert, 1:1 Binz, 1:2 Detari, 2:2 Schlichting, 2:3 Detari, 2:4 Smolarek |
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Werder Bremen | FSV Frankfurt | 7:1 | |
Kickers Oxxenbach | 1. FC Köln | 1:4 |
Tore |
Punkte |
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1. | Eintracht Frankfurt | 15:7 | 8:2 |
2. | Werder Bremen | 14:8 | 7:3 |
3. | Rot-Weiss Frankfurt | 12:12 | 6:4 |
4. | FSV Frankfurt | 11:14 | 5:5 |
5. | 1. FC Köln | 9:11 | 4:6 |
6. | Kickers Oxxenbach | 7:16 | 4:6 |
Halbfinale | |||
Eintracht Frankfurt | FSV Frankfurt | 2:0 | |
1:0 Balzis, 2:0 Detari | |||
Werder Bremen | Rot-Weiss Frankfurt | 4:1 | |
Um den 3. Platz | |||
FSV Frankfurt | Rot-Weiss Frankfurt | 4:3 | |
Finale | |||
Eintracht Frankfurt | Werder Bremen | 0:1 | |
0:1 Burgsmüller |
Weniger ist oft mehr Ade Festhalle - erstmals findet das Frankfurter Hallenfußball-Turnier in seiner immerhin schon zehnten Auflage in der Frankfurter Eissporthalle statt. Die Eintracht als alleinverantwortlicher Ausrichter hat damit die Konsequenzen aus dem defizitär schlechten Besuch der Turniere in den letzten Jahren gezogen, und hat einen kleineren Veranstaltungsort gewählt. Deutlich niedrigere Fixkosten - allein die Hallenmiete der Festhalle verschlang im letzten Jahr 100.000 Mark - sollen ein finanzielles Desaster verhindern, das auch nach einem Jahr noch Auswirkungen hat: Turniersieger Eintracht wartet bis heute auf das Preisgeld für den Turniersieg in Höhe von 15.000 Mark von der mit der Abwicklung der Veranstaltung beauftragten Agentur. Zwar erhielt man nach dem Turnier einen Scheck, doch der war nicht gedeckt. Inzwischen wird der Fall vor Gericht fortgesetzt. Auch einen zweiten Fehler des letzten Turniers will man nicht wiederholen: Teuer eingekaufte Mannschaften aus dem Ausland ließen jedwedes Lokalkolorit vermissen und führten zum Desinteresse des Frankfurter Fußballpublikums. Lediglich knapp 10.000 der mehr als 18.000 verfügbaren Karten wurden seinerzeit verkauft. Dieses Mal setzt man auf eine Mischung aus Bundesligamannschaften - neben der Eintracht treten Werder Bremen und der 1. FC Köln an - und den lokalen Oberligisten Rot-Weiss Frankfurt und FSV Frankfurt. Zudem wurde mit dem Zweitligisten Kickers Offenbach ein Exot eingeladen. Diese sechs Mannschaften spielen eine Vorrunde nach dem Prinzip "Jeder gegen jeden" aus. Die besten vier Teams bestimmen dann in Halbfinals die Endspielpaarung. Und dieses Konzept wird angenommen. Sind bei Preisen zwischen 15 und 100 Mark pro Karte für den ersten Turniertag 5.500 der 6.000 Karten abgesetzt, ist der Finalsamstag ausverkauft. Damit ist die zur Deckung der Kosten notwendige Kapazitätsauslastung von 70 Prozent mehr als erreicht - die Eintracht schreibt mit dieser Veranstaltung schwarze Zahlen. Um beim zehnten Turnier in Frankfurt zum fünften Mal als Sieger die Halle verlassen zu können, hat Eintracht-Trainer Feldkamp folgende Spieler nominiert: als Torhüter Stein und Gundelach, als Feldspieler Binz, Körbel, Kraaz, Klepper, Roth, Heidkamp, Schulz, Detari, Smolarek, Haub und Balzis. Gegner im ersten Spiel der Riederwälder auf dem Kunstrasen ist der 1. FC Köln. Die Gäste aus dem Rheinland bringen das Publikum schon im Vorfeld gegen sich auf, da sie zwar 40.000 Mark Antrittsgeld kassiert haben, von ihrer Spielerprominenz lediglich Pierre Littbarski mit dabei und der Kader mit Amateuren aufgefüllt ist. Entsprechend locker kann es die erste Sechs der Eintracht mit Stein, Körbel, Binz, Roth, Detari und Smolarek angehen. Bereits nach vier Minuten steht es durch Detari und Smolarek 2:0, danach verwaltet die Eintracht den Vorsprung geschickt, gerät nie in Gefahr und kann durch Smolarek noch einen dritten Treffer erzielen. Auch das zweite Spiel bringt einen Sieg, und zwar gegen den Vizemeister von 1959. Wieder geht die Eintracht, diesmal durch Tore von Roth und Detari, mit 2:0 in Führung, dann erzielt Smolarek mit einem Fallrückzieher das schönste Tor des Tages zum 3:0. Die Kickers können zwar noch auf 3:2 verkürzen, den Erfolg der Eintracht aber nicht verhindern. Als drittes und letztes Spiel der Eintracht an diesem ersten Turniertag steht das Stadtderby gegen den FSV auf dem Programm. Mit dabei ist ein guter alter Bekannter der Riederwälder: Ronald Borchers, den es in dieser Saison vom Waldhof an den Bornheimer Hang verschlagen hat. Und dem FSV gelingt die Überraschung: mit 3:2 wird der Bundesligist besiegt, die Blauschwarzen gehen als Tabellenführer in den zweiten Turniertag. In ihrem ersten Spiel am Samstag kann die Eintracht die Halbfinalteilnahme mit einem Sieg gegen die bislang in diesem Turnier ungeschlagenen Bremer klar machen. Um dies zu verhindern, versucht Bremen, die beiden torgefährlichsten Frankfurter Detari und Smolarek durch konsequente Deckung zu neutralisieren. Doch dieser Plan misslingt. Detari glänzt als Vorbereiter, Smolarek, Binz und Balzis mit einem Kopfball als Torschützen. Gundelach ist ein sicherer Rückhalt. Als letzte Vorrundenpartie steht die Eintracht gegen die bislang ungeschlagenen Rot-Weissen auf dem Kunstrasen. Und die Amateure zeigen, dass sie sich zurecht bereits fürs Halbfinale qualifiziert haben. Ex-Eintrachtler Peukert bringt die Kicker vom Brentanobad in Führung, doch Binz kann ausgleichen und der wieder überragende Detari das 2:1 erzielen. Rot-Weiss gibt sich aber nicht geschlagen und zieht durch Schlichtung gleich. Erst in der Schlussminute sichern Detari und Smolarek den Eintrachtsieg. Das Halbfinale führt die Eintracht als Vorrundenersten mit dem Vierten dieser Punktrunde zusammen - und das ist der FSV. Damit haben die Riederwälder die Chance, sich für die bislang einzige Turnierniederlage zu revanchieren. Lange sieht es allerdings nicht so aus, als wolle dies glücken, der FSV zieht sich geschickt zurück und hält das 0:0 bis vier Minuten vor Schluss. Dann ist es Balzis, der den Abwehrriegel der Bornheimer knackt, Detari macht im Anschluss mit dem 2:0 alles klar. Gegner im Finale ist Werder Bremen, das sich gegen Rot-Weiss Frankfurt klar durchsetzen konnte. Und im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen in der Vorrunde gelingt den Norddeutschen ein Tor gegen die Eintracht - und zwar schon in der 2. Minute durch Burgsmüller, der den Ball aus wenigen Metern über die Linie drückt. Nun macht die Eintracht Druck, die Spieler überbieten sich dabei jedoch im Auslassen von Torchancen. So bleibt es bei der torärmsten Partie des Turniers, das Bremen als Gewinner und die Eintracht als unglücklichen Zweiten sieht. Eintracht-Trainer Kalli Feldkamp ist trotz der Finalniederlage zufrieden: "Es war ein Superturnier. Wir haben herrlichen Fußball gespielt, alle Tricks waren dabei, wir haben alles geboten aber leider nicht gewonnen." Eine persönliche Anerkennung seiner Leistung wird anschließend dem von den Zuschauern gefeierten Lajos Detari zuteilt, den die Journalisten zum besten Spieler des Turniers wählen. Dies veranlasst Bremens Coach Otto Rehhagel zur Feststellung: "Die Journalisten haben dieses Mal recht gehabt." Zudem ist Detari zusammen mit Eintracht-Stürmer Smolarek, Wöber von Rot-Weiss und Lauf vom FSV mit fünf Treffern Torschützenkönig. (fgo)
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