Eintracht Frankfurt - Karlsruher
SC |
Bundesliga 1987/1988 - 17. Spieltag
4:0 (2:0)
Termin: Sa 21.11.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 16.500
Schiedsrichter: Aron Schmidhuber (Ottobrunn)
Tore: 1:0 Karl-Heinz Körbel (25.), 2:0 Lajos Detari (35.), 3:0 Frank Schulz (76.), 4:0 Wlodzimierz Smolarek (83., Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt | Karlsruher SC |
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Die Gala des Lajos D. Rückblick auf das Vorjahr: Am letzten Spieltag der Hinrunde hat die Eintracht unter dem Eindruck eines Trainerwechsels in Dortmund die Chance, ihr Punktekonto auszugleichen und den KSC zu überholen. Eine knappe 0:1-Niederlage machte diese Ambitionen zunichte, während Dortmund sich am Ende für den UEFA-Cup qualifizierte. Ein Jahr später steht Frankfurt erneut vor einer wegweisenden Partie. Zwei Punkte fehlen bis zur ausgeglichenen Punktebilanz, und auch die lang gehegten Träume von der Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb sind noch nicht ausgeträumt. Hierfür ist heute gegen den KSC allerdings ein Sieg Pflicht. Und das Team zeigt von Anfang an, dass es sich von der Bedeutung des Spiels nicht einschüchtern lässt und tritt entschlossen und selbstbewusst auf. Vor mehr als 16.000 Zuschauern entwickelt sich eine mitreißende Partie, geprägt von der Klasse eines Lajos Detari. Dessen Einsatz war aufgrund einer Grippe ungewiss, doch er präsentiert sich in Topform. Bereits in der 5. Minute verhindert Famulla nach einem herrlichen Heber des Ungarn einen Torerfolg. Drei Minuten später scheitern nach Vorarbeit von Balzis erst Karl-Heinz Körbel und direkt im Anschluss Detari am Karlsruher Keeper. Kurz drauf verpasst Balzis nach einem herrlichen Freistoß des Ungarn den Führungstreffer für die SGE. In der 25. Minute ist es aber soweit: Nach einer einstudierten Eckballvariante trifft Körbel zum 1:0. Und 10 Minuten später ist es Detari höchstselbst, der nach einem Solo über das halbe Spielfeld und einem überraschenden Schuss aus 20 Metern exakt in den Torwinkel zum 2:0 trifft. Trainer Feldkamp jubelt auf dem Platz und auf den Tribünen feiern die Fans den Ungarn frenetisch. Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff kann die Eintracht die Partie bereits entscheiden, doch Andy Möller und Armin Kraaz scheitern aus wenigen Metern. Nach der Pause schalten die Hausherren einen Gang zurück und verlegen sich aufs Kontern. Der KSC erspielt sich nun ebenfalls einige wenige Chancen, doch die Frankfurter Abwehr und Torwart Uli Stein agieren heute souverän. In der 76. Minute meldet sich dann die Abteilung Attacke zurück: Nach einem Traumpass von Dietmar Roth steht Frank Schulz allein vor Famulla und schiebt sicher zum 3:0 ein. Sieben Minuten vor dem Abpfiff setzt Smolarek dann noch einen drauf. Der einschussbereite Ralf Balzis war gefoult worden und der Pole verwandelt den fälligen Elfmeter zum 4:0-Endstand. Zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt weist die Eintracht nun ein ausgeglichenes Punktekonto auf und nimmt den siebten Platz in der Tabelle ein. Nach Spielende gerät KSC-Torwart Alexander Famulla in den Fokus, weil er nach einem seiner Meinung nach unberechtigten Elfmeter, den er abwehren kann, den Schiedsrichter beleidigt haben soll. Schiedsrichter Aaron Schmidhuber teilt mit, diesen Vorfall dem DFB melden zu wollen. Trainerstimmen Winfried Schäfer (Karlsruhe): „Wir wollten hier mitspielen und haben das am Anfang gut getan. Es war abgesprochen, dass wir bei Ecken mit Körperkontakt reagieren. Beim 1:0 haben wir das wohl nicht getan. Und dann kam das schöne Tor von Detari. Nach der Pause hatten wir unsere Drangperiode und zwei große Chancen. Aber in dieser Drangperiode ist das 3:0 gefallen. Das ist eben das Los der Aufsteiger. Jedesmal, wenn Famulla einen Elfmeter verursacht, sieht er dafür Gelb. Dann hat er den Elfmeter gehalten und sich gefreut und vielleicht auch etwas gesagt. Wenn er wirklich etwas gesagt hat, war das falsch und wir werden ihn deswegen bestrafen.“ Karlheinz Feldkamp (Frankfurt): „Hätten wir alle Chancen genutzt, wir hätten höher gewonnen. Uns war klar, dass man den KSC von Beginn an fordern muss, sonst kann er auch auswärts guten Fußball spielen. Wir haben es geschafft, die Schaltstellen, wie zum Beispiel Harforth, auszuschalten. Unsere Tore fielen zur rechten Zeit. Es war ein Spiel, das Freude gemacht hat, und wir haben eine Mannschaft, die vor uns stand, spielerischer heruntergeholt.“
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