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1. FC Kaiserslautern - Eintracht
Frankfurt |
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Bundesliga 1986/1987 - 22. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: Sa 28.03.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.500
Schiedsrichter: Hellmut Krug (Gelsenkirchen)
Tore: 0:1 Janusz Turowski (9.), 1:1 Axel Roos (19.), 2:1 Harald Kohr (71., Handelfmeter)
1. FC Kaiserslautern | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Charlys Unglückshand Eintracht verlor auch in Kaiserslautern durch einen Hand-Elfmeter Wieder war Hand im Spiel, und die Frankfurter Eintracht war geschlagen. Wie schon vor zwei Wochen in Nürnberg (0:1) führte auch in Kaiserslautern ein Handelfmeter zur 1:2-Niederlage. Und wieder war der Kapitän, Karl-Heinz Körbel, der Unglücksrabe. Freilich wurde der „treue Charly“ diesmal zum Handspiel gezwungen, um auf der Linie einen krassen Fehler seines Torwarts Hansi Gundelach auszubügeln und einen Treffer zu verhindern. Dennoch: Der 1. FC Kaiserslautern gewann verdient gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Eintracht. Doch trotz der frühen Führung durch Turowski blieben die spielerischen Mittel zu begrenzt, um gegen die kämpferische Übermacht der Pfälzer etwas ausrichten zu können. Roos mit einem Kopfball und Kohr mit dem verwandelten Handelfmeter sorgten für die beiden Tore und Punkte der Kaiserslauterer. Regen, Schnee, Hagel, Donner und Blitz am Betzenberg. Dann wieder Sonne und Sturm - wie das Wetter, so das Spiel der Eintracht. Die Frankfurter begannen erstaunlich selbstbewußt, beherrschten zunächst ihren Gegner, machten das Spiel. Die Eintracht profitierte vom Fehlen der drei Kaiserslauterer Wuttke, Dusek und Groh. Die Vertreter der Routiniers produzierten Fehlpässe am Fließband, konnten vor allem keine Abseitsfalle aufstellen. Friedmann und Majewski wußten sich häufig nur mit harten Attacken gegen Turowski und Mitchell zu wehren. Dabei machte der Australier keineswegs große Sprünge wie ein Känguruh, sondern bewegte sich wie ein lahmer Esel. Mitchell war häufig am Ball, verpaßte aber meistens den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel. So reichte nur zu einem Treffer durch den schnellen Turowski. Über Dieter Kitzmann und Ralf Sievers wurde der Ball zu Turowski gespielt, die Abseitsfalle schnappte einmal mehr nicht zu. Der Pole stand Torwart Ehrmann allein gegenüber und behielt die Nerven, umspielte Ehrmann und schob den Ball Ins verlassene Tor. 0:1 in der 9. Minute. In der Folge verpaßte die Eintracht eine frühe Vorentscheidung. Klar überlegen, fehlte die nötige Durchschlagskraft zum 2:0. Kitzmann und Manfred Binz bereiteten gute Möglichkeit vor, doch Mitchell und Uwe Müller, dessen Kopfball von Hoos von der Linie geschlagen wurde, vergaben. Und wie so oft, wenn eine Mannschaft auswärts überlegen aufspielt, schlägt das Heimteam dann zu. Die erste Gelegenheit für den 1. FC Kaiserslautern führte zum Ausgleich. Einen Freistoß legte Majewski zurück zu Hartmann. Der ehemalige Schalker konnte sich in aller Ruhe den Ball zurechtlegen und ließ einen kapitalen Schuß Richtung Frankfurter Tor los. Der Ball prallte von der Latte zurück ins Feld, Hoos reagierte am schnellsten und köpfte ihn an den Innenpfosten, von dort prallte er ins Tor. 1:1 in der 19. Minute. Und nun schien es zehn Minuten lang, als könnten die Lauterer das Spiel in den Griff bekommen. Sergio Allievi hatte die Riesenmöglichkeit zur Führung, doch sein Schuß strich ganz knapp am langen Eck vorbei. Nur Strohfeuer, das die knapp 20.000 Zuschauer bis zur Pause nicht erwärmte. Schiedsrichter Krug mußte einige Male Härten unterbinden. Hoos sah nach einem bösen Foul an Müller die Gelbe Karte, Klaus Theiss nach einem Bodycheck gegen Dieter Trunk. Gleich nach der Pause die eigentlich schon entscheidende Szene des Spiels, obwohl kein Tor fiel. In der 49. Minute kam Axel Roos aus elf Metern frei zum Schuß, und Eintracht-Abwehrspieler Alex Conrad schlug den Ball nach einer Flugparade mit der Hand von der Torlinie. Doch der Schiedsrichter entschied auf Eckball. Von diesem Moment wurde das Fritz-Walter-Stadion zu einem Hexenkessel, für Schiedsrichter Krug begann ein Spießrutenlaufen. Die Eintracht verlor völlig die Übersicht, kaum ein Zweikampf wurde noch im Mittelfeld gewonnen, der Druck wurde immer stärker, kaum noch auszuhalten. Die Gastgeber hatten Chance auf Chance, doch zweimal vergab Kohr aus aussichtsreicher Position. 20 Minuten vor dem Ende dann doch der vorher geforderte und auch diesmal gerechtfertigte Elfmeter. Torhüter Hansi Gundelach, der vorher kaum etwas zu halten hatte, verfehlte eine Flanke. Moser nutzte die Chance, schoß aufs Tor. Dort konnte Karl-Heinz Körbel nur noch mit der Hand retten. Nun entschied der Unparteiische auf Elfmeter und Kohr ließ Gundelach keine Chance. Trainerstimmen Hannes Bongartz (1. FC Kaiserslautern): „Es war ein hart umkämpfter Sieg. Wir haben die Eintracht niedergekämpft. Spielerisch waren wir nicht in der Lage, sie zu besiegen. Von der ersten Minute an lastete ein großer Druck auf meiner Mannschaft, die ohne drei Stammspieler auskommen spielen mußte. Die Umstellung in der Abwehr hat uns große Probleme bereitet.“ Trainer Timo Zahnleiter (Eintracht Frankfurt): „Wir haben in der ersten Halbzeit recht passabel mitgespielt, aber spielerisch und im Luftkampf waren wir vor allem in der zweiten Halbzeit unterlegen. Der Sieg des 1. FC Kaiserslautern ist verdient. In der Schlußphase hätten wir noch höher verlieren können. Am Mittwoch werden wir noch einmal in Klausur gehen. Zum Schiedsrichter sage ich grundsätzlich nichts. Das einzige: er hat einen Handelfmeter von Conrad übersehen.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 29.03.1987)
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