Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

Bundesliga 1986/1987 - 19. Spieltag

1:2 (0:0)

Termin: Sa 28.02.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 16.000
Schiedsrichter: Wolf-Rüdiger Umbach (Rottorf)
Tore: 0:1 Tony Woodcock (47.), 1:1 Uwe Müller (76.), 1:2 Tony Woodcock (80.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1. FC Köln

 


  • Bodo Illgner
  • Morten Olsen
  • Michael Wollitz
  • Karlheinz Geils
  • Mathias Hönerbach
  • Paul Steiner
  • Armin Görtz
  • Hans-Peter Lehnhoff
  • Stefan Engels
  • Tony Woodcock
  • Klaus Allofs

 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer
  • Christoph Daum

 

 

Woodcock schoß die Eintracht ab

Der 1. FC Köln gewann gestern vor 16.000 Zuschauern in Frankfurt mit 2:1 (0:0). Verlierer war aber nicht nur die Eintracht, sondern auch Toni Schumacher, denn der Vertreter des Nationaltorwarts Bodo Illgner rettete mit glänzenden Paraden in der turbulenten Schlußphase seiner Mannschaft den Sieg und ließ Buchautor Schumacher ganz schnell vergessen. Schnell vergessen sollte auch die Eintracht diese Partie. Nur mit Kampf allein waren die Kölner nicht zu bezwingen, der unbändige Wille der Gastgeber reichte nur zum Ausgleich durch Uwe Müller, nachdem Tony Woodcock die Führung für den 1. FC Köln gelungen war. Woodcocks zweites Tor konnten die Schützlinge von Trainer Timo Zahnleiter nicht mehr kontern, dazu fehlten einfach die spielerischen Mittel. Und wenn doch etwas durch die sichere Abwehr kam, hielt Illgner. Nach den überraschenden Siegen des FC Homburg, des 1. FC Nürnberg und des SV Waldhof muß die Eintracht nun wieder mit der Abstiegsgefahr leben. Um diese zu bannen, müßte vor allem Nationalspieler Thomas Berthold eine gehörige Leistungssteigerung folgen lassen. Was er gegen Köln spielte, war indiskutabel. Besser bei der Eintracht Uwe Müller, mit Abstrichen auch Volker Münn und Karl-Heinz Körbel.

Alle Augen waren auf Bodo Illgner gerichtet. Der Nachfolger von Toni Schumacher im Kölner Tor verlebte aber eine ruhige erste Halbzeit. Zum Glück für ihn und seine Mannschaft, denn der junge Mann wirkte doch arg nervös, machte bei den wenigen Prüfungen, die auf ihn zukamen, einige Fehler. So in der 8. Minute, als er ein Luftduell gegen Thomas Berthold verlor und Manfred Binz die beste Eintracht-Möglichkeit schenkte. Doch Illgner machte seinen Patzer prompt wieder wett, warf sich Binz entgegen und rettete.

Glück brauchte der ehemalige Jugend-Nationaltorwart in der 44. Minute. An der Strafraumgrenze behinderte ihn sein eigener Mannschaftskamerad Steiner, und Illgner bekam den Ball nicht mehr zu fassen. Manfred Binz aber konnte mit dem Geschenk nichts anfangen, reagierte zu spät.

Die Eintracht hatte kurz vor Spielbeginn ihre Mannschaft noch einmal umstellen müssen. Jarek Biernat, der beste Mann von Düsseldorf, zog sich bei einer Attacke von Dieter Kitzmann im Training am Freitag eine Knieverletzung zu und mußte passen. Für ihn stellte Timo Zahnleiter Armin Kraaz auf. Der letzte Woche so Gescholtene rechtfertigte das Vertrauen, ließ Tony Woodcock keinen Stich.

Es war ein Spiel der beiden Abwehrreihen. Die hochgelobten Stürmer Allofs und Woodcock auf der einen, Smolarek und Turowski auf der anderen Seite, lagen an der Kette. Die Kölner hatten überhaupt nur eine Gelegenheit, als Stefan Engels fast von der Torauslinie knallhart aufs Tor schoß und Hansi Gundelach fast überraschte. Doch mit etwas Glück lenkte der Frankfurter Schlußmann den Ball noch an den Pfosten. Auch die einzig richtig schöne Kombination der Eintracht brachte keinen Erfolg. Nach einem Freistoßtrick über Berthold und Körbel drosch Ralf Falkenmayer den Ball ganz knapp übers Tor.

Die zweite Halbzeit war noch keine 120 Sekunden alt, da gingen die Kölner völlig überraschend in Führung. Klaus Allofs wurde von Karl- Heinz Körbel noch abgedrängt, doch Armin Görtz, der ehemalige Frankfurter, erfaßte die Situation am schnellsten. An zwei Abwehrspielern ging er vorbei, legte den Ball zurück und Tony Woodcock war eine Zehntelsekunde schneller als Armin Kraaz. Der Ball kullerte ins Tor, keine Chance für Gundelach.

Dem Spiel tat dieser Rückstand der Gastgeber gut, denn nun war die Eintracht gezwungen, Druck zu machen. Und sie tat es - mit ihren beschränkten Mitteln allerdings. Schon jetzt wurde die Brechstange angewandt, der Ball flog immer wieder hoch in den Kölner Strafraum. Und dort hatten die Rheinländer die Oberhand. Nicht nur die großgewachsenen Abwehrspieler Wollitz, Geils und Steiner, sondern auch der immer sicher werdende Bodo Illgner hatten daran ihren Anteil.

Trotzdem bekam die Eintracht nun Oberwasser und erspielte sich auch Möglichkeiten. Ein indirekter Freistoß von Smolarek flog noch knapp ins Aus, ehe in der 75. Minute den Frankfurtern der Ausgleich gelang. Manfred Binz wurde nicht energisch gestört, legte den Ball zu Uwe Müller und dessen Flachschuß schlug unhaltbar im Toreck ein.

Trainer Timo Zahnleiter hatte längst auf totale Offensive geschaltet, Harald Krämer für Janusz Turowski und später auch Dave Mitchell für Armin Kraaz aufs Feld geschickt. Doch der Schuß ging diesmal nach hinten los. Einen schnellen Konter über Uwe Bein und Klaus Allofs schloß Tony Woodcock mit seinem zweiten Treffer ab. Es war die 80. Minute, der Eintracht blieben nur noch zehn Minuten, um erneut den Ausgleich zu erzielen.

In der turbulenten Schlußphase hatten die Frankfurter Chancen wie vorher im gesamten Spiel nicht. Smolarek scheiterte mit einem herrlichen Fallrückzieher am glänzend reagierenden Illgner, und schließlich köpfte Dave Mitchell aus drei Metern freistehend über das Tor. (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 01.03.1987)

 

 

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