Viktoria Aschaffenburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1986/1987

2:2 (1:1)

Termin: 14.02.1987
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Brückner (Darmstadt)
Tore: 1:0 Holger Friz (15.), 1:1 Manfred Binz (37.), 2:1 Knecht (53., Foulelfmeter), 2:2 Jaroslaw Biernat (63.)

 

 

>> Spielbericht <<

Viktoria Aschaffenburg Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
  • Knecht für Aulbach (46.)
  • Brauburger für Löhr (46.)
  • Elbert für Schäfer (75.)
  • Schmitt für Kramer (77.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Abwehrfehler, Stockfehler, Stellungsfehler

Eine Woche vor dem Bundesliga-Rückrundenstart mit dem Auswärtsspiel in Düsseldorf will Eintrachttrainer Timo Zahnleiter das Freundschaftsspiel bei Viktoria Aschaffenburg zur Standortbestimmung nutzen, wobei vor allem die Besetzung des bislang wenig treffsicheren Sturms im Fokus steht.

Aschaffenburgs Trainer Horst Heese, ebenso wie seine Spieler Friz und Sarroca wohlbekannt in den Frankfurter Reihen, sieht die Partie dagegen als Chance, den negativen Eindruck des 1:6 vor drei Tagen beim 1. FC Nürnberg etwas zu verwischen.

Schon bald nach Anpfiff decken die Aschaffenburger eklatante Schwächen in der Frankfurter Abwehrreihe auf. Körbel und Theiss interpretieren ihre heutige Rolle sichtlich zu offensiv und leisten sich ähnlich wie Sievers und Binz im defensiven Mittelfeld zahlreiche Stellungsfehler, Libero Theiss fällt zudem durch zahlreiche Fehlpässe auf. So ist es nicht verwunderlich, dass die Viktoria bereits nach einer Viertelstunde in Führung geht: Nach einem Steilpass von Sarroca startet Friz durch, gewinnt das Laufduell gegen Sievers und lässt Gundelach keine Chance.

Aber nicht nur in der Defensive enttäuscht die Eintracht. Auch die Stürmer Krämer und Turowski, die für den Rückrundenstart um den Platz neben dem gesetzten Smolarek rangeln, können nicht überzeugen. Die beiden Angreifer haben gegen Löhr und Kramer einen schweren Stand, und wenn sie sich tatsächlich einmal gegen ihre Bewacher durchsetzen können, vergeben sie ihre Chancen kläglich. So muss sich letztlich Binz in der 37. Minute als Abstauber betätigen und einen Abpraller nach einem Freistoß von Theiss über die Torlinie zum 1:1 bugsieren.

Wie schon in der ersten Hälfte geht die Viktoria auch in der zweiten Halbzeit zunächst in Führung, als der quirlige Friz in der 53. Minute auf das nun von Pahl gehütete Tor zustürmt und von diesem im Strafraum zu Fall gebracht wird. Den fälligen Strafstoß verwandelt Knecht.

Gute Noten bei der Eintracht verdient sich heute die rechte Seite mit Thomas Berthold und Jaroslaw Biernat. Und der Pole ist es auch, der zehn Minuten nach dem 2:1 das Ergebnis nach Vorarbeit von Turowski mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze wieder pari stellt.

Nach dem Spiel ist nur einer der Übungsleiter zufrieden: Horst Heese kann das 2:2 gegen den Bundesligisten als Achtungserfolg verbuchen und darauf verweisen, dass seine Mannschaft bei konsequenterer Ausnutzung der zahlreichen Torchancen auch hätte gewinnen können. Für Zahnleiter ist dagegen eine weitere Baustelle hinzugekommen: Nicht nur im Sturm haperte es in Aschaffenburg, auch die Abwehr wackelte bedenklich. Entsprechend deutlich ist seine Kritik: "Abwehrfehler, Stockfehler, Stellungsfehler. So kann man nicht gewinnen".

Um Erklärungen für die schwache Leistung sind nach dem Spiel freilich weder Spieler noch Trainer verlegen. Vor allem die Müdigkeit nach dem harten Training der letzten Woche machen sie für die matte Vorstellung verantwortlich. Armin Kraaz: "Die Kraft hat gefehlt, damit auch die Konzentration." Und Zahnleiter gibt zu Protokoll: "Das Spiel darf man nicht überbewerten. Ich bin nach der Knochenarbeit der letzten Tage jedenfalls nicht unzufrieden." Einschränkend fügt er jedoch hinzu: "Beide Stürmer haben nicht viel gebracht." (fgo)

 

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