Internationales Hallenturnier in Stuttgart
"Mercedes-Benz-Cup"

 

Hallenturnier 1985/1986

Vorrunde

 

10. und 11. 01.1986 in der Schleyer-Halle

 

VfB Stuttgart
Stuttgarter
Kickers
Werder
Bremen
Waldhof
Mannheim
Hajduk Split
Eintracht
Frankfurt
Wacker
Innsbruck
Grasshoppers
Zürich

 

Gruppe A
       
  VfB Stuttgart Stuttgarter Kickers
2:0
      Wacker Innsbruck Eintracht Frankfurt 4:3
Torschützen: Kitzmann, Fruck, Krämer  
  Stuttgarter Kickers Wacker Innsbruck 1:4
  VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt 4:2
  Torschützen: Kitzmann, Svensson  
  Stuttgarter Kickers Eintracht Frankfurt 3:6
  Torschützen: Krämer (2), Fruck, Kitzmann, Svensson, Eigentor  
  VfB Stuttgart Wacker Innsbruck 2:3

 

Tore
Punkte
1. Wacker Innsbruck 11:7
6:0
2. VfB Stuttgart 8:5
4:2
3. Eintracht Frankfurt 11:11
2:4
4. Stuttgarter Kickers 4:12
0:6

 


Gruppe B
       
  Werder Bremen Grasshoppers Zürich 0:0
      Waldhof Mannheim Hajduk Split 0:4
  Grasshoppers Zürich Waldhof Mannheim 2:4
  Werder Bremen Hajduk Split 6:0
  Werder Bremen Waldhof Mannheim 0:3
  Grasshoppers Zürich Hajduk Split 0:5

 

Tore
Punkte
1. Hajduk Split 9:6 4:2
2. Waldhof Mannheim 7:6 4:2
3. Werder Bremen 6:3 3:3
4. Grasshoppers Zürich 2:9 1:5

 

 

Halbfinale
       
  Wacker Innsbruck Waldhof Mannheim
4:5 nach
7-Meterschießen
      Hajduk Split VfB Stutgart
1:0

 

 

Spiel um Platz 3
     
      Wacker Innsbruck VfB Stuttgart 6:7 nach
7-Meterschießen
       
Finale    
       
  Waldhof Mannheim Hajduk Split 2:0

 

 

 

Aus schon am ersten Tag

Zum gut besetzten Hallenturnier in Stuttgart schickt die Frankfurter Eintracht nur eine Rumpfmannschaft mit gerade einmal zehn Spielern. Trainer Dietrich Weise lässt neben den verletzten Thomas Berthold, Hans-Peter Boy, Alexander Conrad und Klaus Theiss auch Ralf Falkenmayer, Armin Kraaz, Uwe Möller und Alexander Caspary daheim. Falkenmayer und Möller will Weise schonen, und für Kraaz sei das Turnier noch zu früh, so der Eintracht-Trainer, der kein Freund der Hallenspektakel ist, da er die Verletzungsgefahr als zu hoch einstuft.

Das Turnier in Stuttgart hat völlig andere Ausmaße als das in der Frankfurter Festhalle vor zwei Wochen. So bietet nicht nur die moderne und ausschließlich mit Sitzplätzen ausgestattete Schleyer-Halle weitaus mehr Komfort für Zuschauer und Spieler als Frankfurts 'Gudd Stubb', auch das Teilnehmerfeld ist illustrer. Statt auf einem relativ kleinen Kunstrasenfeld finden die Spiele in Stuttgart zudem auf Kunststoffboden mit den durchaus imponierenden Abmessungen von 50 mal 33 Metern statt. Und schließlich setzen die Schwaben auch deutlich stärker auf die pekuniäre Motivation: Es geht vor allem um Bargeld. Neben den Startgeldern - Eintracht Frankfurt erhält 25.000 Mark - gibt es 15.000 Mark für den Sieger, 7000 Mark für den Zweiten, 3000 für den Dritten. Pro Tor erhält der Schütze 100 Mark, der Torschützenkönig am Ende des Turniers noch mal 500. Die Mannschaft mit den meisten Treffern erhält 1000 Mark.

Im ersten Spiel trifft die Truppe der Riederwäder auf Wacker Innsbruck. Den Österreichern gehören die Sympathien des heimischen Publikums, spielt doch mit Hansi Müller ein ehemaliger VfBler in ihren Reihen, der zudem noch als ausgesprochener Hallenspieler gilt. Müller ist es auch, der mit einer Vorlage für Koreimann das 1:0 einleitet und Sekunden vor dem Ende der zehnminütigen ersten Hälfte einen von Pahl an Spielmann verschuldeten Elfmeter zum 2:0 verwandelt. Nach dem Seitenwechsel unterläuft Trieb ein Eigentor zum 3:0 für Innsbruck, ehe Dieter Kitzmann in der 13. Minute den ersten Treffer für die Eintracht erzielt. Zwei Minuten vor Schluss gelingt Hansi Müller dann das 4:1. In den letzten 120 Sekunden drehen die Frankfurter dann aber noch einmal richtig auf und kommen durch Norbert Fruck und Harald Krämer auf 4:3 heran. Dass es nicht mehr zum Unentschieden reicht, liegt auch daran, dass Ralf Sievers in dieser Schlussphase nicht ins Tor, sondern an den Pfosten trifft.

Lokalmatador VfB Stuttgart ist der zweite Gegner der Frankfurter. Vor mehr als 8000 Zuschauern in der ausverkauften Halle geht der VfB durch Treffer von Nushöhr und Schlegel mit 2:0 in Führung, ehe Jan Svensson auf 2:1 verkürzen kann. Auch einen neuerlichen Treffer für die Stuttgarter durch Klinsmann kontert die Eintracht mit dem Anschlusstreffer 3:2 wiederum durch Svensson. Doch erneut Klinsmann macht mit dem 4:2 alles klar.

Die beiden Spiele machen offensichtlich, dass die Eintracht kämpferisch zwar mithalten kann, spielerisch aber unterlegen ist. Kapitän Karl-Heinz Körbel stellt fest: "Wir konzentrieren uns nicht richtig, fangen schnelle Tore ein und vergeben die tollsten Chancen. Ich bin sehr enttäuscht über unser Abschneiden." Einzig Dieter Kitzmann erfüllt bei der Eintracht ähnlich wie Hansi Müller, Asgeir Sigurvinsson oder Jürgen Klinsmann die Rolle eines Hallenspezialisten.

Nach diesen Niederlagen am ersten Tag steht bereits fest: Die Eintracht wird über die Vorrunde dieses Hallenturniers nicht hinauskommen. Denn jeweils die ersten beiden einer Gruppe kommen ins Halbfinale, und in der Gruppe A führen der VfB Stuttgart und Wacker Innsbruck mit jeweils 4:0 Punkten. So hat die letzte Partie am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers nur noch statistischen Wert. Zumindest aber gelingt gegen die bislang vor allem durch ihr ruppiges Auftreten in Erscheinung getretenen Kickers aus Stuttgart, wie die Eintracht bislang ohne Punktgewinn, der erste Sieg. Angetrieben von Körbel, der die gesamten 20 Minuten auf dem Platz steht, machen die Frankfurter Druck und zeigen mit Toren von Harald Krämer (2), Norbert Fruck, Dieter Kitzmann, Jan Svensson und einem Eigentor bei Gegentreffern von Dannenberg (2) und Vollmer, dass sie durchaus auch in der Halle mithalten können.

Trotz des frühen Ausscheidens will Trainer Weise seine Mannschaft nicht schelten: "In der Halle ist vieles Glückssache, und wir hatten dieses Glück hier ganz bestimmt nicht." Ähnlich sieht es Vizepräsident Klaus Mank: "Diese Veranstaltung hier in Stuttgart war super besetzt und super organisiert, da hätte es uns gut angestanden, wenigstens ins Halbfinale zu kommen. Entscheidend besser waren die Gegner nicht, nur etwas pfiffiger."

Während die Eintracht abreist, ziehen aus ihrer Gruppe der VfB und Wacker Innsbruck ins Halbfinale ein, scheitern dort aber beide an den Gegnern aus der anderen Gruppe. Das Finale zwischen Waldhof Mannheim und Hajduk Split können die Mannheimer mit 2:0 gewinnen. (fgo)


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