Eintracht/FSV kombiniert - Dukla Prag

Freundschaftsspiel 1982/1983

2:5 (1:3)

Termin: 15.02.1983
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Brückner (Darmstadt)
Tore: 0:1 Korejcik (13.), 1:1 Traband (14.), 1:2 Rott (15.), 1:3 Cabala (39.), 1:4 Korejcik (48.), 1:5 Korejcik (76.), 2:5 Helmut Gulich (90.)

 

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Eintracht/FSV kombiniert Dukla Prag

 


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Wechsel Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Dukla Prag zu stark für die Frankfurt-Auswahl

2:5 der Kombination Eintracht/FSV vor 1000 Zuschauern

Dukla Prag war für die aus Eintracht und FSV zusammengewürfelte Frankfurter Auswahl eine Nummer zu groß. 5:2 (3:1) gewannen die Tschechoslowaken vor knapp 1000 Zuschauern am Bornheimer Hang und waren dabei noch gnädig. „Ohne einige unserer Leistungsträger sind wir eben nur die Hälfte wert", kommentierte Eintrachts Cheftrainer Branko Zebec die Partie, die er von der Tribüne aus beobachtet hatte.

Ohne Bruno Pezzey, ohne Bernd Nickel, ohne Bum Kun Cha lief fast nichts bei den Frankfurtern, die vor der Pause in den drei FSV-Spielern Michael Traband, Toni Orejuela und Juan Alvarez sicher nicht ihre schwächsten Punkte hatten.

Katastrophale Fehler leisteten sich vor allem die Eintracht-Abwehrspieler Ralf Falkenmayer und Thomas Berthold. Beide bereiteten mit Fehlpässen zwei Tore des Gegners vor. Der junge Berthold war als Libero einer unsicheren Abwehr sichtlich überfordert, fiel lediglich durch übertriebenen Leichtsinn auf. Branco Zebec: „Berthold muß noch viel lernen, er spielt zu naiv."

Ein wenig Linie ins Spiel der Auswahl brachten Thomas Kroth und Martin Trieb, die gut harmonisierten und zeigten, daß sie durchaus beide im Eintracht-Team stehen könnten. Triebs Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause ist geglückt.

Die Prager wirkten durch die Bank frischer, technisch besser und auch engagierter. Auffallendster Spieler auf dem Platz war Mittelstürmer Korejczik, der drei der fünf Tore erzielte. Die enttäuschten Zuschauer (nur 1000 waren gekommen, 2000 wären zur Deckung der Unkosten notwendig gewesen) konnten sich lediglich vor der Pause am Einsatz von Michael Traband und Juan Alvarez erfreuen.

Nach dem Wechsel stand eine bessere Frankfurter „Nachwuchsmannschaft" endgültig auf verlorenem Posten.


Niemand da

Der FSV Frankfurt war ein schlechter Gastgeber für das internationale Freundschaftsspiel. Vom Präsidium war niemand anwesend, die Pressetribüne mußte vom Wirt aufgeschlossen werden. Die Stadionansage übernahm Eintracht-Geschäftsführer Jürgen Gerhardt mit 20minütiger Verspätung, bis der Schlüssel für den Mikrofonschrank gefunden war. Nur die Bedienung mit Kaffee und Kuchen klappte.

Pezzey erkältet

Eine Erkältung verhinderte den Einsatz von Bruno Pezzey in der Frankfurt-Auswahl. Der Eintracht-Libero sollte gegen Dukla Prag ursprünglich mit dabeisein. Als Pezzey im Training über leichtes Fieber klagte, schickte ihn Trainer Zebec sofort ins Bett. ('Abendpost-Nachtausgabe' vom 16.02.1983)

 

 


 

 

Traband überraschend stark

Triebs erster Versuch • Eintracht/FSV—Dukla Prag 2:5 (1:3)

Das ganze Spiel am Faschingsdienstag war aus der Verlegenheit geboren. Dukla Prag war's versprochen, daß der Titelanwärter der CSSR vor dem Rückrundenbeginn noch eine letzte Probe in Frankfurt absolvieren darf, dem sie betreuenden Spiele-Vermittler Willi Konrad auch. Die Neuansetzung des Bundesligaspiels der Eintracht gegen Arminia Bielefeld war dazwischen gekommen, und so schuf man kurzfristig die Verlegenheitslösung mit der so seltenen Frankfurter Kombination. Finanziell gab es, wie Eintracht-Vizepräsident Zenker betonte, kein Risiko, denn die 5000 Mark Einnahmen von den 700 zahlenden Zuschauern wurden nach Abzug der Unkosten geteilt. Der FSV hatte sich kaum um die Organisation auf seinem Bornheimer Hang gekümmert.

Eintracht-Trainer Branko Zebec sah sich alles von der Tribüne aus an, während sein Assistent Uli Mayer und FSV-Trainer Horst Heese auf der Bank saßen. Sie brachten 19 Spieler ins Geschehen, 12 von der Eintracht und 7 vom FSV, dessen Spieler, wie Heese meinte, viel motivierter waren. "Sie haben sich gut geschlagen", konstatierte er, auch wenn Alvarez kein Tor gelang, was Heese zu gerne gesehen hätte, damit er wieder Selbstvertrauen finde. Traband überraschte als robuster Zweikämpfer und gefährlicher Schütze. Herzer wirkte sicherer als Jüriens.

Für die Eintracht war der knapp einstündige Comeback-Versuch von Trieb das wichtigste. Karger wagte sich noch nicht auf den verschneiten Platz, der glatt und holprig war. Pezzey, Nickel und Cha fehlten sowieso, Körbel und Sziedat agierten nur eine Halbzeit. Berthold, der als Libero agierte, fehlt noch viel. Er verschuldete ebenso ein Tor wie Falkenmayer. Erfreulich hingegen war der Einsatz von Uwe Müller und Sievers.

Die eingespielte Mannschaft von Dukla Prag mit fünf Nationalspielern dominierte. Imponierend Fiala, Rott und der dreifache Torschütze Korejcik. ('Frankfurter Rundschau' vom 16.02.1983)

 

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