Eintracht Frankfurt - Panathinaikos Athen

Freundschaftsspiel 1982/1983

3:2 (0:0)

Termin: 08.08.1982 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Boos (Kronberg)
Tore: 0:1 Haralabidis (54.), 0:2 La Ling (57.), 1:2 Bernd Nickel (67.), 2:2 Helmut Gulich (70.), 3:2 Bernd Nickel (86., Foulelfmeter)

 


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Eintracht Frankfurt Panathinaikos Athen

 


  • Konstadinou
  • Kovis
  • Kirastas
  • Dontas
  • Karoulias
  • Livathinos
  • Tsinos
  • Papavassiliou
  • Haralabidis
  • Dokken
  • La Ling

 

Wechsel Wechsel
  • Mavridis für La Ling (79.)
  • Anastasiadis für Haralabidis (82.)
Trainer Trainer
  • Stefan Kovács

 

Wende durch Nickel

Vom Tempo, Laufvermögen und der Ausdauer her kann man den Stand der Vorbereitungen bei der Frankfurter Eintracht zum derzeitigen Zeitpunkt als befriedigend bezeichnen. In puncto Spielverständnis und mannschaftlicher Harmonie, Ball- und Kombinationssicherheit fehlt freilich noch einiges. Ihrer guten körperlichen Verfassung verdankten es die Frankfurter denn auch, daß sie am Sonntagnachmittag gegen den diesjährigen griechischen Vizemeister und Pokalsieger einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg umwandeln konnten.

Mit Pezzey und dem verletzten Torhüter Pahl fehlten zwei unverzichtbare Leistungsträger. Ersatzkeeper Jüriens konnte seine Unsicherheit nur selten ablegen und machte beim ersten Tor der Gäste eine ebenso schlechte Figur wie der zögernde Falkenmayer. Ein schwerer Fehler des ansonsten überzeugenden linken Verteidigers Schreml, der zehn Minuten vor Schluß mit einem 40-m-Schuß die Querlatte traf, begünstigte das 0:2 der Griechen.

Im teilweise strömenden Regen gingen vor 3000 Zuschauern vom Eintracht-Mittelfeld keine großen Impulse aus, vor allem Borchers und Falkenmayer spielten weit unter ihrer Bestform. Im Angriff gelang zwar Auswechselspieler Gulich mit einem Abstauber nach Nickel-Freistoß das 2:2, doch auch in diesem Jahr scheint es dem Sturm an Durchschlagskraft zu fehlen. Im Grunde konnte bei den Frankfurtern nur Neuberger als Libero überzeugen. Nickel war wenigstens ein ständiges Bemühen um Ordnung und Linie nicht abzusprechen. Seine Aktionen in der Schlußphase, als er zwei Treffer selber schoß und am 2:2-Ausgleich beteiligt war, waren denn auch ein verdienter Lohn. (aus dem 'Kicker' vom 09.08.1982)

 

 


 

 

0:2 - Nickel schlug zu Eintracht siegte 3:2!

3000 beim Test gegen Panathinaikos Athen am Bornheimer Hang

Innerhalb von fünf Minuten lag die Eintracht 0:2 zurück. Innerhalb von fünf Minuten glich sie zum 2:2 aus und fünf Minuten vor Schluß erzielte sie noch das Tor zum 3:2-Sieg über den griechischen VIzemeister und Pokalsieger Panathinaikos Athen vor 3000 Zuschauern auf dem Bornheimer Hang. Vater des Frankfurter Sieges war Bernd Nickel, der mit einem „Abstauber" das Anschlußtor erzielte, dessen raffinierten Freistoß der Amateur Helmut Gulich im Nachschuß zum Ausgleich verwandelte und der schließlich mit einem Foulelfmeter noch für den krönenden Abschluß sorgte.

Bis Nickel zuschlug, blieben die Frankfurter freilich eine Enttäuschung, und auch ihr Trainer Helmut Senekowitsch war mit seinen Schützlingen eine Stunde lang überhaupt nicht zufrieden. „Da wurde zu statisch gespielt, war mir viel zu wenig Bewegung im Spiel", kritisierte er.

Zwei haarsträubende Fehler führten dann noch zwischen der 53. und 57. Minute zu den beiden unnötigen Gegentoren. Beim ersten durch Haralambidis erreichte die Unsicherheit von Torwart Joachim Jüriens ihren Höhepunkt, als er nur zuschaute, wie die Flanke auf den Kopf des Griechen flog.

Beim zweiten verpatzte der Neuling Uwe Schreml seinen glänzenden Eindruck, als er den Ball leichtfertig an den indonesischen Star der Griechen, La Ling, verlor. Der Einkauf von Ajax Amsterdam nutzte dieses Geschenk natürlich eiskalt.

Aber danach wachte die Eintracht endlich auf und zeigte, was sie nach knapp drei Wochen Vorbereitung auf den Bundesliga-Start am 21. August drauf hat: Viel Kraft, reichlich Kondition und bemerkenswerten Kampfeswillen.

Was noch fehlt, ist Spielverständnis, Harmonie und Ballsicherheit — Eigenschaften, die überraschenderweise ihre Bruchstellen im Mittelfeld bei den Technikern Ralf Falkenmayer und Ronald Borchers hatten. „Daran wird jetzt gefeilt", versprach Senekowitsch, dem nur noch ein Testspiel vor dem Start ins Haus steht — am Mittwoch im Waldstadion gegen Bayern München. Dann wird auch Bruno Pezzey wieder dabeisein, „dessen Fehlen sich doch stark bemerkbar machte", wie Eintracht-Präsident Axel Schander fand.

Gut in Form sind bereits Willi Neuberger und Karl-Heinz Körbel, der Pezzeys Rolle als Offensivkraft nach dem Rückstand übernahm. Nickel zeigte sich mit weiten Pässen, scharfen Schüssen und natürlich mit den Toren als der unumschränkte „Chef". Schreml spielte bis zu seinem Patzer höchst eindrucksvoll und es war schade, daß er diesen Fehler nicht mit einem verdienten Tor wieder wettmachte: Sein fulminanter 40-m-Schuß krachte ans Torgebälk!

Die Mängel liegen in der Offensive. Cha fehlt noch die alte Gefährlichkeit, obwohl er das 1:2 einleitete und im Strafraum elfmeterreif gefoult wurde. Aber allein vor Torwart Konstadinov vergab er die große Chance zur 1:0-Führung, ein „sicheres" Tor, das das Spiel der Eintracht früher entkrampft hätte. Michael Künast rackerte viel und brachte wenig. Mit Gulich kam mehr Leben in den Angriff.

„So wie sie in der letzten halben Stunde spielten, ist die Eintracht gut", fand Panathinaikos-Manager Stefan Kovacs. Hier zeigte die Eintracht tatsächlich, was in ihr steckt.

Das Spiel bei teilweise strömendem Regen war ein Test, aber kein Geschäft, die 3000 Zuschauer, meist Griechen, waren nur eine spärliche Kulisse. Eintracht und Panathinaikos teilten sich, was an Gewinn übrigblieb. ('Abendpost-Nachtausgabe')


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