Zbrojovka Brünn - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 1979/1980 - Viertelfinale, Rückspiel

3:2 (1:1)

Termin: 19.03.1980
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Amundsen (Dänemark)
Tore: 1:0 Horny (10.), 1:1 Harald Karger (18.), 1:2 Willi Neuberger (77.), 2:2 Kotasek (89.), 3:2 Kopenec (90.)

 

>> Spielbericht <<

Zbrojovka Brünn Eintracht Frankfurt

  • Hron
  • Mazura
  • Dvorak
  • Horny
  • Petrtyl
  • Jarusek
  • Dosek
  • Janecka
  • Kroupa
  • Kopenec
  • Svoboda

 


 

Wechsel
  • Vojtek für Dvorak (78.)
  • Kotacek für Horny (78.)
Wechsel
Trainer
  • Josef Masopust
Trainer

 

Höfliche Gäste

Ohne Hölzenbein und ohne Grabowski, dessen Kapitänsamt von Willi Neuberger übernommen wird, tritt die Eintracht zum Viertelfinalrückspiel in Brünn an. Und auch Pahl, der seinen Platz im Tor nach dem 0:5-Debakel in Hamburg wieder an Klaus Funk abtreten musste, tritt die Reise in die Tschechoslowakei aus Angst von Repressionen im Gegensatz zu dem ebenfalls als 'Republikflüchtling der DDR' geltenden Norbert Nachtweih nicht mit an.

Mit 45.000 Zuschauern ist das Stadion der heimstarken Brünner Elf ausverkauft, alleine braucht sich die Elf aus der Mainmetropole aber dennoch nicht zu fühlen. Denn rund 1.000 Eintrachtanhänger haben ihre Mannschaft nach Brünn begleitet, wobei die solventeren darunter die Option der über Bernd Nickel's (sic!) Eintrachtshop angebotenen Flugreise für einen Preis von 395 Mark gezogen hatten. Hinzu kommen 500 Fans aus der DDR, die auf Transparenten ihre Sympathien für die Adlerträger manifestieren.

Diese aufrechte Schar der 1.500 erlebt einen stürmischen Beginn des Gastgebers, der gewillt zu sein scheint, den 1:4-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Und man glaubt sich auf dem besten Weg dazu, als Horny bereits nach zehn Minuten nach einer Ecke von Kopenec per Kopf das 1:0 erzielt. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von Klaus Funk, der bei der Ecke sein Tor verlässt, den Ball aber nicht einmal ansatzweise erreichen kann. Doch die Eintrachtabwehr lässt sich durch den frühen Rückstand nicht beirren, Körbel und der als Libero eingesetzte Pezzey stehen sicher, nach vorne setzt Ronald Borchers Akzente. Borchers ist es denn auch, der in der 18. Minute den Ausgleich einleitet. Zunächst marschiert er den rechten Flügel entlang, dann kann Hron seinen Schuss aus spitzem Winkel nur mit einer zu kurzen Faustabwehr am Überqueren der Linie hindern. Zum Verdruss des Brünner Keepers ist aber keiner seiner Abwehrspieler zu Stelle, sondern der beste Kopfballspieler Frankfurts. Fazit: Es steht 1:1 durch Harald Karger.

In einem offenen Spiel ergeben sich nun für beide Mannschaften Chancen zum Torerfolg. So kann Funk einen Schuss von Janecka in der 25. Minute mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken, Nickel verfehlt den Kasten nach einer Kombination über Borchers und Cha knapp. Weitere Tore fallen bis zum Halbzeitpfiff allerdings keine.

Mit dem Wissen um den Vorsprung aus dem Hinspiel im Rücken wird die Eintracht nach der Pause immer selbstbewusster und kontrolliert das Spiel. Und eine knappe Viertelstunde vor dem Abpfiff gelingt sogar der Führungstreffer, nachdem Cha, bedient von Neuberger, im Strafraum zu einem seiner Soli ansetzt und zwei Gegenspieler stehen lässt. Dem Abschluss des Koreaners wird durch den linken Pfosten ein zählbares Ergebnis verwehrt, aber Kapitän Willi Neuberger ist da und schiebt die Kugel ins Tor.

Dass es wieder nicht zu einem Auswärtssieg im Europapokal reicht, darf der Bereitschaft der Eintrachtabwehr angerechnet werden, sich als guter Gast zu präsentieren. Zunächst ist es ein Leichtsinnsfehler Pezzeys, der einen Rückpass von Müller vertändelt, und dem eingewechselten Kotasek eine Minute vor Schluss den Ausgleich ermöglicht. Dann darf Kopenec in der Schlussminute sogar noch den Siegtreffer für die Brünner erzielen. Sei es, wie es sei - die Eintracht hat sich für das Halbfinale des UEFA-Cups qualifiziert, das als rein bundesrepublikanische Veranstaltung stattfinden wird. Denn neben den Riederwäldern sind noch der VfB Stuttgart, Bayern München und Borussia Mönchengladbach im Rennen. (fgo)


 

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