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Eintracht Frankfurt - Feyenoord
Rotterdam |
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UEFA-Cup 1979/1980 - Achtelfinale, Hinspiel
4:1 (2:0)
Termin: 28.11.1979
Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: John Hunting (England)
Tore: 1:0 Bum-Kun Cha (20.), 2:0 Bernd Nickel (30.), 3:0 Helmut Müller (55.), 4:0 Stefan Lottermann (58.), 4:1 André Stafleu (86.)
Eintracht Frankfurt | Feyenoord Rotterdam |
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Wechsel
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Traumfußball in Grün Am 9. November geht für Udo Klug in Zürich ein Wunsch in Erfüllung: Der Eintrachtmanager erhofft sich, dass die Auslosung des Achtelfinales im UEFA-Cup weder einen Gegner aus dem Osten Europas bringen möge, noch einen der vier weiteren Bundesligisten aus München, Kaiserslautern, Mönchengladbach und Stuttgart, die ebenfalls noch im Wettbewerb stehen. "Grasshoppers Zürich oder Feyenoord Rotterdam wären mir am liebsten", so Klug. Und sein Bitten wird erhört, der Eintracht wird mit Feyenoord Rotterdam der elfmalige niederländische Meister zugelost.
Als "grüne Jungs" präsentieren sich die Eintrachtspieler vor rund 40.000 Zuschauern am 28. November im Waldstadion gegen Feyenoord. Denn als guter Gastgeber verzichtet man auf sein traditionelles Trikot, da sich auch die Niederländer als geschmackssicher erweisen und als Vereinsfarben weiß, schwarz und rot präsentieren. Und so laufen die Riederwälder erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in grünen Trikots, weißen Hosen und grünen Stutzen auf. "Bloß kein Unentschieden", lautet die Forderung Rauschs, und so hat er seinen beiden Akteuren Pezzey und Nachtweih aufgetragen, sich abwechselnd in die Angriffe einzuschalten, um den holländischen Ehrendivisionär unter Druck setzen zu können. Dieser taktischen Marschroute fällt Karger als dritter Stürmer zu Opfer, für ihn spielt Lorant, der nach hinten absichern soll. Bereits in der sechsten Minute hat der durchgebrochene Cha das 1:0 auf dem Fuß, scheitert aber an Rotterdams Keeper Ton van Engelen. Dieser ist in der 15. Minute bereits geschlagen, als der unermüdlich marschierende Pezzey einen langen Ball Nickels mit dem Kopf über den Schlussmann hinweg in Richtung Tor befördert. Doch die Kugel trifft nur den Pfosten, Pezzeys Nachschuss geht über die Latte. Dann ist es wieder Cha, der sich in Szene setzt und von van Deinsen nur durch ein Foul gebremst werden kann. Den fälligen Freistoß tritt Grabowski halbhoch in den Strafraum, wo Cha das Leder mit dem Kopf ins lange Eck lenkt. Es steht 1:0 für die Eintracht.
Die Freude über sein Tor währt bei Nickel allerdings nur fünf Minuten, denn er muss verletzt nach einem Foul van der Lems, der zuvor schon Nachtweih heftig malträtiert hatte, den Platz verlassen. Innenbandabriss im rechten Knie diagnostiziert Mannschaftsarzt Degenhardt später, für den Mittelfeldspieler mit dem gewaltigen Bumms im linken Fuß bedeutet dies eine Pflichtspielpause bis Anfang Februar. Für Nickel kommt Lottermann aufs Feld. Die Härte der Holländer bekommt kurz vor der Pause auch Helmut Müller zu spüren, als ihm ein Stollen von Jan Peters den Nasenflügel aufschlitzt. Dr. Degenhardt näht die Wunde in der Pause mit zwei Stichen, Müller spielt bis zum Abpfiff weiter. Nach der Pause wandelt sich zunächst das Bild, Feyenoord übernimmt die Regie und kommt zu Chancen. So setzt Mittelstürmer Peters in der 49. Minute einen Kopfball an die Querlatte, fünf Minuten später scheitert er an einer Fußabwehr Funks. Dem eingewechselten Lottermann ist es zwischen der 55. und 60. Minute vorbehalten, die Dinge für das Gros der Zuschauer wieder ins rechte Lot zu rücken. Zunächst bedient er Helmut Müller auf der rechten Seite, der unerwartete Stürmerqualitäten zeigt, erst einen Abwehrspieler und dann den Torhüter aussteigen lässt, und den Ball zum 3:0 unter die Latte schießt. Das 4:0 besorgt Lottermann selbst, als er eine Flanke von Cha im Sprung mit der Brust annimmt und von der Höhe des Elfmeterpunkts direkt im Netz versenkt.
Mit diesem 4:1 im Rücken kann die Eintracht selbstbewusst den Weg nach Rotterdam antreten, kann sich aber auf einen heißen Tanz gefasst machen. "Da spielen wir nicht mehr so zurückhaltend", lautet das Versprechen aus den Reihen der Feyenoord-Spieler, die sich schon im Stadion nicht durch sonderliche Fairness ausgezeichnet hatten. Ins selbe Horn stößt auch Feyenoord-Präsident Stefan, der verspricht: "Wir freuen uns aufs Rückspiel. Zu Hause werden wir genau so wie die Eintracht in Frankfurt auftrumpfen." (fgo)
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