Eintracht Frankfurt - 1. FC
Köln |
Bundesliga 1979/1980 - 14. Spieltag
3:0 (2:0)
Termin: Sa 24.11.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Walter Niemann (Hamburg)
Tore: 1:0 Bum-Kun Cha (26.), 2:0 Harald Karger (44.), 3:0 Bum-Kun Cha (79.)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Köln |
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Trainer | Trainer
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Überragender Cha trifft doppelt Tolle Reklame für ihr UEFA-Pokalspiel am kommenden Mittwoch gegen Feyenoord Rotterdam machte gestern im Waldstadion die Frankfurter Eintracht. 3:0 wurde der 1. FC Köln geschlagen und mußte noch froh sein, so knapp davongekommen zu sein. Chancen hatten die Frankfurter für zehn Tore, verwertet wurden dabei nur drei, von Bum Kun Cha (2) und Harald Karger, überragender Spieler auf dem Platz war der koreanische Nationalstürmer Bum Kun Cha, der mit Herbert Zimmermann und Bernd Cullmann gleich zwei Nationalspieler verschliss. Nach dieser Leistung kann man in Frankfurt beruhigt feststellen: Die Eintracht braucht keinen Woodcock, sie hat einen Cha. Neben dem Koreaner überzeugten in einer insgesamt guten Mannschaft Harald Karger mit seinem unermüdlichen Einsatz und Norbert Nachtweih, der mit pausenlosen Sturmläufen den am Anfang gefährlichen Littbarski zum Statisten degradierte. Der 1. FC Köln aber präsentierte sich im Waldstadion als eine völlig außer Rand und Band geratene Truppe, bei der auch der Wille zum Umschwung oft nicht zu erkennen war. „Wir müssen heute gewinnen. Das ist unheimlich wichtig für den weiteren Fortgang der Saison", wies Eintracht-Schatzmeister Joachim Erbs seine Spieler noch einmal vor dem Anpfiff auf die große Bedeutung der Partie hin. Die Frankfurter begannen dann mit ihrem letzten Aufgebot '' (Lorant und Pezzey fehlten wegen Sperren, Borchers und Schaub wegen Verletzung) sehr ehrgeizig und offensiv. Mit drei Spitzen ließ Friedel Rausch stürmen, rechts Bum Kun Cha, in der Mitte und links abwechselnd Bernd Hölzenbein und Harald Karger. Während der gesamten ersten Halbzeit gelang es der Kölner Abwehr nicht, sich auf diese Frankfurter Variante einzustellen. Schwachpunkt bei den Gästen war Nationalspieler Herbert Zimmermann, der von Bum Kun Cha ein ums andere Mal versetzt wurde. Nach 33 Minuten wurde Zimmermann, der zusätzlich noch Leicht angeschlagen war, von Hennes Weisweiler aus dem Spiel genommen. Da hatte Bum Kun Cha die Eintracht allerdings schon in Führung gebracht. Helmut Müller hatte nach 26 Minuten mit einem herrlichen Paß Bernd Hölzenbein freigespielt. Hölzenbein nahm den Ball mit dem Kopf an, umspielte Torhüter Schumacher und schoß hart nach innen, Cha spurtete hinein und ließ den auf der Linie stehenden Kölner Abwehrspielern keine Chance. Erstaunlicherweise kam nach dieser Führung Hektik ins Frankfurter Spiel. Die Kölner, besonders Rechtsaußen Littbarski, deuteten ihre Gefährlichkeit an. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Nationalspieler Bernd Cullmann, der in der 40. Minute aus sechs Metern ans Außennetz schoß. Kurz davor hatte Dieter Müller einen Meter vor Torwart Funk über den Ball getreten. Trotz dieser Möglichkeit war die Eintracht die spielbestimmende Mannschaft. Vorstopper Rigobert Gruber hatte Dieter Müller fest im Griff und konnte sogar noch etwas für den Angriff tun. Nur großes Pech verhinderte ein Tor des Heimdebütanten in der 40. Minute. Chas flache Flanke schoß Gruber im Fallen knapp übers Tor. Im Mittelfeld hatte die Eintracht durch Bernd Nickel und Jürgen Grabowski ein deutliches Übergewicht, auch wenn oft am Strafraum der Kombinationsfluß zu eng wurde und die Kölner dazwischen gehen konnten. Und vorn im Angriff überzeugten sowohl Bernd Hölzenbein als auch Bum Kun Cha und auch Harald Karger. In der 44. Minute gelang Karger dann noch das psychologisch wichtige 2:0. Helmut Müller hatte wieder eine hohe Flanke an den hinteren Pfosten geschlagen. Karger sprang höher als Strack, und sein Kopfball senkte sich ins Eck über Schumacher hinweg zum 2:0. Die Eintracht startete in die zweite Halbzeit wie die Feuerwehr, und die Kölner konnten froh sein, nicht schon zwischen der 47. und 60. Minute deklassiert zu werden. Sieben klare Möglichkeiten hatte die Eintracht, nur die tollsten sollen hier geschildert werden. Bernd Hölzenbein traf aus drei Metern in der 47. Min. nur das Außennetz, eine halbe Minute später startete Jürgen Grabowski in der eigenen Hälfte einen Alleingang übers ganze Feld und scheiterte erst am nun immer besser werdenden Kölner Torwart Toni Schumacher. In der 50. Minute war es Bum Kun Cha, der sich auch von Bernd Cullmann als neuen Gegenspieler nicht beeindrucken ließ, der Schumacher auf eine harte Probe stellte. Der Nationaltorwart war nun so richtig warm geworden und glänzte mit tollen Paraden. Geradezu unglaublich sein Reflex in der 62. Minute, als Cha aus drei Metern köpfte und Schumacher doch noch abwehrte. Die Kölner spielten in dieser zweiten Halbzeit katastrophal schlecht, ob die Routiniers Cullmann und Konopka oder die Youngster Schuster und Willmer, nichts ging mehr. Oft wirkte das Spiel der Gäste sogar lustlos. Zwischen der 60. und 75. Min. ließ es die Eintracht wieder etwas ruhiger angehen, bevor ein furioser Schlußspurt folgte. Zum Liebling der 25.000 wurde dabei immer mehr Bum Kun Cha, der wirbelte, schoß, köpfte und schließlich auch traf. 13 Minuten vor Schluß war Chas Schlenzer nach einer Hölzenbein-Flanke die endgültige Entscheidung. Was folgte, war die totale Demontage der ehemaligen Kölner Meistermannschaft, die führungs- und hoffnungslos in ein Chaos schlitterte, das zahlenmäßig nur deshalb ausblieb, weil die Eintracht zum Schluß vor ihrem begeisterten Publikum mehr Wert auf Schönheit als auf Effektivität legte. Stimme zum Spiel Friedel Rausch: „Ich bin natürlich sehr zufrieden.
Wir haben seit etlichen Wochen zu null gespielt bis auf das Elfmetertor
in Bochum. Die Abwehr steht, wir haben unsere Zweikämpfe gewonnen.
Das war mitentscheidend. Wir waren Chef im Ring und haben den Gegner jederzeit
kontrolliert. Unsere Senioren haben hervorragend gespielt, sie sind in
einer guten Verfassung, aber auch unsere jungen Spieler waren sehr gut.
Gruber war enorm, was Karger gebracht hat, war erfreulich, und auch mit
Nachtweih war ich wieder sehr zufrieden. Bei uns paßt eben alles
zusammen, die Alten bringen die Jungen zu dieser Leistung."
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