Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg

Bundesliga 1979/1980 - 11. Spieltag

6:0 (3:0)

Termin: Sa 03.11.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Wilfried Brückner (Berlin)
Tore: 1:0 Bum-Kun Cha (23.), 2:0 Bernd Nickel (24.), 3:0 Karl-Heinz Körbel (36.), 4:0 Harald Karger (51.), 5:0 Bernd Hölzenbein (83.), 6:0 Bernd Hölzenbein (86.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt MSV Duisburg

 


  • Gerhard Heinze
  • Paul Steiner
  • Bernard Dietz
  • Peter Fenten
  • Norbert Dronia
  • Kurt Jara
  • Manfred Dubski
  • Herbert Büssers
  • Norbert Fruck
  • Thomas Kempe
  • Gregor Grillemeier

 

Wechsel Wechsel
  • Hans-Dieter Mirnegg für Herbert Büssers (63.)
  • Frank Saborowski für Thomas Kempe (70.)
Trainer Trainer
  • Heinz Höher

 

Aufstand der Alten

„Wir brauchen die drei Alten - Grabowski, Nickel und Hölzenbein - noch. Aber einer von ihnen sollte immer auf der Bank sitzen“, hatte Eintracht-Präsident Achaz von Thümen vor der Saison gesagt. Das ist im Sinne Friedel Rauschs, der sich gerade gegenüber den Spielern, die in seiner Zeit als Profi gegen ihn bereits auf dem Platz gestanden haben, zu profilieren versucht. Vor dem ersten Spieltag bewahrte Kapitän Grabowski nur eine Verletzung Hölzenbeins vor der für ihn im Verein ungewohnten Ersatzbank, danach verlor Bernd Nickel seinen Stammplatz und am letzten Wochenende fand sich Hölzenbein im zweiten Glied wieder. „Jetzt bin ich wohl auf der Rolle“, schüttelt Hölzenbein enttäuscht den Kopf, wobei er Rauschs offizielle Begründung für die Nichtberücksichtigung „voll akzeptiert“. Die lautete: „Er hat in der letzten Woche nicht voll trainiert und seine Verletzung war noch nicht ausgeheilt, da war mir das Risiko zu groß.“

Nein, Hölzenbeins Ärger erregt, wie er von der Entscheidung seines Trainers erfahren hat. Der hatte nach dem Abschlusstraining mit ihm vereinbart, über einen Einsatz des Fußballweltmeisters erst am Samstag zu befinden. „Dann habe ich die ganze Nacht Umschläge gemacht“, erzählt Hölzenbein, dem die Knochenhautentzündung am rechten Spann zu schaffen machte, „und die Schmerzen gingen tatsächlich weg.“ „Am Vormittag beim Frühstück fragte mich der Trainer noch, ob ich fit sei: ‚Na Holz, wird’s gehen?’“ „Ja, ich bin fit“, antwortete dieser und war eine Stunde „später dann sehr erstaunt, bei der Besprechung nicht meinen Namen auf der Tafel zu finden. Das hat mich geärgert. Kein Wort hat der Trainer vorher zu mir gesagt. Das ist ein Stil, der mir nicht gefällt.“

Da es bei der Eintracht üblich ist, verletzten Spieler die volle Prämie zu zahlen, den Auswechselspielern auf der Bank aber lediglich die Hälfte der Punktprämien und es in Berlin um eine Siegprämie von ca. 4.500 Mark ging, befragte Hölzenbein Manager Udo Klug noch vor dem Anpfiff, warum er nicht spielt: „Ich wollte hören, ob ich wegen meiner Verletzung nicht dabei bin, oder ob der Trainer mich aus anderen Gründen nicht aufstellte.“ Diese Frage konnte vor dem Spiel nicht mehr geklärt werden, was bezeichnend ist für die Kommunikation bei der Eintracht: So wurde Hölzenbein im Hotel als einziger im Mittagsschlaf gestört und aus dem Zimmer hinaus komplimentiert („Wir brauchen die Zimmer, mit der Eintracht ist nichts abgesprochen“) und vom trainingsfreien Sonntag erfuhr er ebenfalls als einziger nichts. „Alle haben das gewusst, nur ich nicht. Da habe ich ganz allein am Riederwald gestanden“, schimpft er, gibt sich aber versöhnlich: „Ich habe mich halt geärgert, aber Krach habe ich mit dem Trainer deshalb nicht. Noch nicht …“

Dafür poltert Manager Klug nach der Niederlage bei Hertha BSC: „Ihr solltet euch schämen, dass es jetzt wieder heißt, die Eintracht sei eine launische Diva.“ Klug fürchtet im nächsten Heimspiel gegen Duisburg einen Minus-Rekord beim Besuch: „Unter 10.000.“ Verantwortlich macht er dafür die Elf, die in den letzten beiden Heimspielen gegen den HSV und Bayern vor 54.000 bzw. 60.000 Zuschauern siegte: „Der Mannschaft muss man andauernd in den Hintern treten.“ Das gilt aber nicht für alle. Besonders nicht für Willi Neuberger, der statt einen Tritt in den Allerwertesten im Spiel bei der Hertha von Jürgen Milewski mit dem Hinterkopf etwas auf die Nase bekam - die daraus resultierende Platzwunde musste mit drei Stichen genäht werden. Manager Klug hat bereits angekündigt, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag des 33-Jährigen unbedingt verlängert werden soll: „Ich werde Willi Neuberger in den nächsten Tagen ein Angebot präsentieren, das recht interessant für ihn ist.“ Willi Neuberger, der gegen den MSV sein 419. Spiel bestreiten wird, wird diesbezüglich zurzeit noch von Jürgen Grabowski übertroffen, der am Samstag mit seinem 427. Bundesligaeinsatz mit Gerd Müller gleichziehen wird. Rekordhalter bleibt mit 473 Spielen „Sepp“ Maier, der von Neuberger, aber nicht mehr von Grabowski eingeholt werden kann: Der Kapitän der Frankfurter Eintracht beendet seine Karriere mit dem Ende dieser Spielzeit.

„Wir müssen wohl auswärts mit anderer Besetzung spielen als zu Hause“, denkt derweil Rausch über Veränderungen nach, schickt die Truppe einstweilen aber zur nur Abwechslung in den Ostpark zu einem Waldlauf mit Gymnastik. Torwart Funk ist ohnehin noch nicht von der Hochzeit seines früheren Stuttgarter Mannschaftskameraden Karlheinz Förster zurück, macht dafür am Mittag aber Einzeltraining mit Rausch. Bruno Pezzey trainiert dagegen in Bregenz, weil er wegen seiner Sperre um Heimaturlaub gebeten und diesen erhalten hat. Er verpasst nichts, denn „so niedergeschlagen habe ich die Truppe noch nie gesehen“, meint Rausch.

„Wir haben viele Gespräche geführt und hart gearbeitet“, lässt Rausch dann Ende der Woche verlauten. Der Blick geht wieder nach oben, Richtung Tabellenspitze: „Aber wir müssen auch erst gewinnen. Duisburg ist ein verdammt unangenehmer Gegner.“ „Jetzt kommt es darauf an, den unbedingten Siegeswillen zu zeigen“, ist der Mann der starken Worte in seinem Metier: „Wir haben die einmalige Gelegenheit, in zwei Spielen unseren Anhang für die Enttäuschungen der letzten Wochen zu versöhnen. Unsere Zuschauer können wir nur mit Angriffsfußball begeistern und zurückgewinnen. Deshalb werden wir gegen Duisburg auch auf volle Offensive setzen. Gegen Duisburg müssen wieder Tore fallen“, fordert er und das nicht ganz uneigennützig: „Wenn wir Duisburg nicht schlagen, dann wackelt mein Stuhl.“ „Das Leben ist eine Herausforderung“, sinniert er und behält die Aufstellung einen Tag vor dem Spiel für sich. Als sicher bezeichnet er lediglich die Rückkehr von Bernd Hölzenbein in die Startelf. An einen Einsatz von Fred Schaub ist dagegen noch für einige Zeit nicht zu denken, obwohl er nach seinem Kapselriss und Knöchelbruch wieder an den Kraftmaschinen trainieren darf. „Ich hoffe, dass es langsam, aber sicher aufwärts geht“, sagt Schaub: „Große Schmerzen habe ich nicht mehr.“

Schmerzen bereitet auch die taktische Ausrichtung der Gäste, die sich mit nicht weniger als neun Feldspielern am und um den eigenen Strafraum postieren, während man vorne auf eine Spitze und göttlichen Beistand vertraut. Es ist aber nichts Übernatürliches, das dem MSV bereits in der 2. Spielminute die Chance zur Führung eröffnet, sondern ein fantastischer Pass Kurt Jaras über 50 Meter. Thomas Kempe, das junge Duisburger Talent, nimmt den Ball auf und hebt ihn gekonnt über Torwart Funk. Doch als Kempe zum Torjubel ansetzen will, lenkt der Eintracht-Keeper im Rückwärtssprung die Kugel noch über die Latte des Gehäuses.

Mehr hat der MSV, der sich im Mittelfeld geschickt frei zu spielen versteht, aber in der Spitze ohne Durchschlagskraft bleibt, vor dem gegnerischen Tor nicht mehr zu bieten. Ronald Worm, der zu Eintracht Braunschweig gewechselt ist, fehlt den „Zebras“ sehr. Und so ist spätestens beim schnellen Libero Neuberger Endstation für die Konterversuche, wenn vorher nicht bereits die von ihm gut organisierte und funktionierende Abseitsfalle zuschlägt. In der Offensive bemüht sich Rauschs Elf um schnelles und direktes Spiel, um die Gäste unter Druck zu setzen. Cha und Karger besetzen die Außenpositionen, während Hölzenbein im Zentrum auf der Mittelstürmerposition auf Vorlagen wartet.

Die kommen aber in der ersten Viertelstunde nicht, weil Nationalspieler Dietz seine Abwehr im Griff und gut geordnet hat, obwohl man im Sommer mit Kees Bregman an Arminia Bielefeld und Dietmar Jakobs an den HSV zwei wichtige Verteidiger abgegeben musste. Die Meidericher Maurermeister sind aber nicht das einzige Problem, denn auch das ungeduldige Publikum setzt der Eintracht zu. Kaum wird der erste, bei der massiven Abwehr des Gegners unerlässliche Querpass gespielt, gellen auch schon die Pfiffe durch das Stadion … Trotz der tollen Heimsiege gegen den HSV und Bayern München besitzt die Elf beim eigenen Anhang anscheinend keinen Kredit.


Cha erzielt das 1:0

Die Eintracht lässt sich nicht beeindrucken. Sie probiert es mit Distanzschüssen, wobei die ersten Versuche von Nickel und Grabowski ihr Ziel verfehlen und über das Tor gehen. Mittlerweile ist den Hausherren aber aufgefallen, dass die Duisburger Hintermannschaft bei hohen Bällen Schwächen zeigt und so kommt die Elf auch zum Erfolg. Werner Lorant hat Hölzenbein über die rechte Seite steil in den Strafraum geschickt, der trickst zwei Duisburger aus, in dem er mit der Hacke auf Cha legt. Der zieht freistehend ab, Heinze kann parieren, doch den Abpraller drückt der nachsetzende Cha über die Torlinie.

Nach diesem Treffer wird die linke Abwehrseite der Duisburger von Grabowski, Nickel, Neuberger und Hölzenbein sowie den nicht zu bremsenden Cha als die Achillesferse in der Duisburger Hintermannschaft ausgemacht. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer ist es Grabowski, der diesmal Lorant mit einem Steilpass in Szene setzt. Lorant flankt vom rechten Flügel nach innen, Heinze wehrt zu kurz ab und Nickel trifft mit der linken Fußspitze aus acht Metern ins äußerste Eck zum 2:0. Nickel hat damit das 300. Tor der laufenden Runde erzielt, sein zweites Saisontor und seinen insgesamt 113. Treffer in der Bundesliga.

Die Eintracht weiß mit einer zuletzt vermissten Aggressivität zu überzeugen, die den Gegner nicht aus dessen Spielhälfte kommen lässt, weil er schon dort attackiert wird. Nickel zieht aus der Tiefe die Fäden, die Grabowski eine Station weiter mit seinen Ideen weiterspinnt, während Bernd Hölzenbein in der Spitze mit all seiner Raffinesse die Abwehr um Dietz von einer Verlegenheit in die nächste stürzt. In der 36. Minute ist es aber nicht Hölzenbein, sondern Körbel, der für die Vorentscheidung sorgt. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von der rechten Seite flankt Helmut Müller maßgerecht und Körbel lässt Heinze mit seinem platzierten Kopfball keine Abwehrmöglichkeit.

Auf der anderen Seite muss Funk noch einmal gegen Paul Steiner retten, der zur neuen Saison aus der 2. Liga von Waldhof Mannheim nach Duisburg gekommen ist. Funk hat Glück, dass der Ball neben das Tor zum Eckball springt. Den Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzt aber Nickel, der den MSV-Keeper mit einem Volleyschuss noch einmal auf eine ernsthafte Probe stellt, die dieser aber besteht. Unter dem Beifall, des vor 25 Minuten noch pfeifenden Publikums geht es danach in die Halbzeitpause.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff bereitet Cha mit einem phantastischen Flankenlauf am rechten Flügel das 4:0 vor. Dronia ist auch ohne Ball nicht in der Lage mit Chas Sturmlauf Schritt zu halten und kann deshalb die präzise Flanke von der Grundlinie auch nicht verhindern. Die wird von Karger unhaltbar mit links ins Netz gewuchtet. „Cha legte traumhaft vor“, meint Rausch und kritisiert Karger: „Da muss man mit rechts ran!“ Aber: „Das ist doch mein falsches Bein“, wehrt sich der Torschütze.

Zwei Minuten später ist Cha – diesmal von Hölzenbein mit einem Pass bedient - schon wieder auf und davon. Er zielt bei seinem Abschluss aufs lange Eck des Duisburger Tores, verfehlt es aber um wenige Zentimeter. Mehr Schwierigkeiten als mit dem MSV hat die Eintracht mit dem Berliner Schiedsrichter Brückner, dem es mit seinen zuweilen hanebüchenen Entscheidungen tatsächlich gelingt, Unruhe in eine von beiden Teams fair geführte Begegnung zu bringen. Da seine Pfiffe fast ausschließlich die Hausherren benachteiligen, pfeift der Anhang nun nicht mehr auf die eigene Mannschaft, sondern auf den Unparteiischen.

MSV-Trainer Heinz Höher versucht eine knappe halbe Stunde vor dem Ende, die Defensive zu stabilisieren und bringt den österreichischen Nationalspieler Hans-Dieter Mirnegg, der im Sommer von VOEST Linz an die Wedau gewechselt ist, für Herbert Büssers. Doch die Eintracht beherrscht das Spiel weiter nach Belieben. Während Nickel und Grabowski weiter das Spiel machen, überragt Neuberger in der Defensive, wo Körbel tapfer mit einer Verletzung durchhält. Wenn die Gäste mal über die Mittellinie kommen, sind es meist gleich vier oder gar fünf Akteure, denen sich Neuberger gegenüber sieht, die er aber mit seiner Übersicht und seinem immer noch schnellen Antritt immer wieder abfängt. „Willi, Willi“-Rufe von den Rängen sind der verdiente Lohn für Neubergers Leistung. „Er ist in Top-Form“, stellt auch Manager Udo Klug fest.

In der 69. Minute hat dann Cha die große Chance zum fünften Streich. Wieder flankt Müller hoch in den Strafraum, wo Cha aus vollem Lauf zum Kopfball kommt, doch das Leder den Kasten verfehlt. Trainer Höher verzichtet eine Minute später zugunsten einer Defensive, die ein Debakel verhindern soll, auf den letzten offensiven Spieler, der Impulse setzt: Thomas Kempe geht mit Beifall des Publikums in die Kabine. Neuzugang Saborowski kommt für ihn ins Spiel.

Neun Minuten vor dem Ende darf dann Stefan Lottermann für Karger ran und vier Minuten danach Wolfgang Trapp für Körbel, doch die Akzente werden in der Schlussphase von anderen gesetzt. Müller schlägt in der 83. und 86. Minute zwei weitere schöne Flanken von rechts in den Strafraum, wo er mit Hölzenbein einen mehr als dankbaren Abnehmer findet: Beide Flanken verwandelt er per Kopf zum 5:0 und 6:0. Damit wurden alle sechs Treffer über rechts vorbereitet, den Zuschauern aber verlangt es nach mehr. „Zugabe, Zugabe“ wird begeistert gefordert. Diese bieten um ein Haar die Duisburger, doch wieder hat Funk Glück, dass der Ball von der Latte ins Feld zurückspringt, nachdem Funk zuvor das Leder hat fallen lassen.

„Die Mannschaft hat sich diesen großartigen Erfolg in der Anfangsphase nicht nur erspielt, sondern auch erkämpft“, lautet Rauschs Fazit: „Bis zum Mittwoch müssen wir nun die Begeisterung in der Mannschaft konservieren, dann können wir auch gegen Bukarest weiterkommen.“ Vielleicht aber ohne die Hilfe des Vorstoppers, denn „Karl-Heinz Körbel hat eine Schulterverletzung davongetragen.“ „Ob mein Stuhl wackelt, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall hat er nur zwei Beine“, flachst Duisburgs Trainer Heinz Höher und findet: „Unsere Mannschaft hat 20 Minuten gut mitgespielt, doch nach dem Doppelschlag war alles vorbei. Dann mussten wir hinten aufmachen und hatten gegen die großartige Eintracht keine Chance mehr. In der Halbzeit habe ich meine Spieler nur gebeten, das Ergebnis in Grenzen zu halten. Ich hoffe, dass meine jungen Spieler bei Grabowski genau hingeschaut haben, welch ein Klasse-Angriffsspieler er ist.“ „Das Geheimnis bei einem solchen Spiel ist immer das Führungstor. Danach lief es wie geschmiert. Hätte Kempe seine Chance zum 1:0 für Duisburg genutzt, hätten wir uns unheimlich schwer getan“, behält Kapitän Jürgen Grabowski auch angesichts des tollen Erfolgs seinen Blick für die Realitäten.

„Die Routiniers Grabowski (35), Hölzenbein (33), Neuberger (33) und Nickel (30) erlebten ihren x-ten Frühling“, lobt die Deutsche Presse-Agentur und Peppi Schmitt kommentiert: „Grabowski - Nickel - Hölzenbein widerlegten eindrucksvoll die Mär, es könnten immer nur zwei der drei in der Mannschaft stehen.“ „Für mich gab es da nie einen Zweifel“, bleibt Jürgen Grabowski kühl und schickt dem Vereinspräsidenten einen unmissverständlichen Gruß: „Das wird immer wieder nur von außen in die Mannschaft hineingetragen.“ „Ich bin froh, dass es mit Grabowski, mit Hölzenbein und mit Nickel so gut geklappt hat“, sagt Rausch, der ironischerweise dank der Galavorstellung der Spieler, die er in den letzten Monaten infrage gestellt hat, wieder fester im Sattel sitzt. Oberwasser haben aber die zuvor von ihm kritisierten Spieler. „Ich fühle mich fit und in Form und möchte mein Geld nicht auf der Bank verdienen“, stellt Nickel klar und kündigt nach 13 Jahren am Riederwald an: „Wenn dies bei der Eintracht nicht mehr geht, dann muss ich eben wechseln.“

„So was kann nur Hölzenbein“, schwärmt „Dr. Hammer“ außerdem von der Vorlage zum 2:0. „Der Holz ist unser gefährlichster Stürmer, und deshalb muss er vorne rein“, sagt Nickel, obwohl er weiß, dass die Sturmspitze nicht Hölzenbeins Lieblingsposition ist. “Erfreulich war auch, dass sich Bernd Hölzenbein als Mittelstürmer so gut aus der Affäre gezogen hat. Er sträubt sich gegen die Rolle ja ein bisschen“, meint Rausch. In Frankfurt geht sogar das Gerücht, er habe sich vertraglich zusichern lassen, nicht mehr als Stürmer spielen zu müssen. „Wenn ich vorne aufgestellt werde, gebe ich dort mein Bestes“, sagt er zwar nach dem Sieg gegenüber „Peppi“ Schmitt, der kicker zitiert Hölzenbein aber so: „Ich habe doch gar keine andere Wahl. Wenn ich nicht aus der Mannschaft fliegen will, muss ich eben Mittelstürmer spielen.“ Wie auch immer – nach zwei Treffern, mit denen er sein Torkonto in dieser Runde auf 5 schraubt und der erfolgreichste Schütze der Eintracht ist, lächelt auch er: „Ich bin zufrieden.“ (rs)

 

 

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