Freiburger FC - Eintracht Frankfurt |
DFB-Pokal 1979/1980 - 2. Hauptrunde
1:4 (0:1)
Termin: 29.09.1979
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Horst Joos (Stuttgart)
Tore: 0:1 Werner Lorant (9.), 0:2 Harald Karger (59.), 0:3 Bernd Hölzenbein (70.), 0:4 Bernd Nickel (71.), 1:4 Seubert (80.)
Freiburger FC | Eintracht Frankfurt |
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Die Pflichtaufgabe souverän gelöst Leichter als erwartet fiel der Frankfurter Eintracht der Einzug in die dritte Pokalhauptrunde. Beim süddeutschen Zweitligisten FC Freiburg gewann der Bundesligist, der in jeder Phase das Spiel bestimmte, locker und leicht mit 4:1 (1:0) und konnte sogar noch bewußt Kräfte für das UEFA-Cup-Spiel am Mittwoch gegen den FC Aberdeen sparen. Die Abwehr der Frankfurter stand sicher, wurde von den enttäuschenden Freiburgern allerdings auch kaum geprüft. Im Mittelfeld erfüllte Bernd Hölzenbein seine Defensivaufgabe mit Fleiß und Geschick, und dirigierten Bernd Nickel und Jürgen Grabowski ohne Störung. Die meiste Laufarbeit verrichtete Werner Lorant, der beste Stürmer war Bum Kun Cha, der torgefährlichste nach der Pause Harald Karger. Die Tore für die Eintracht schossen Lorant, Karger, Hölzenbein und Nickel, für Freiburg traf Seubert. Einen Hexenkessel hatte Eintracht-Trainer Friedel Rausch erwartet und eine bedingungslos kämpfende Zweitliga-Mannschaft. Doch nichts davon passierte. Das Publikum blieb ruhig, und die Freiburger spielten eher langsam und bedächtig als schnell und hektisch. Die Eintracht konnte so in aller Ruhe ihr Spiel aufziehen und mußte sich nicht einmal über Gebühr anstrengen. Der Ball blieb lange in den Reihen des Bundesligisten, mehr oder weniger ungedeckt konnten Bernd Nickel und Jürgen Grabowski im Mittelfeld dirigieren. Den roten Faden fanden die Frankfurter allerdings nur selten, dafür war zuwenig Bewegung in den Aktionen der Eintracht. Übertroffen, in negativer Hinsicht, wurde die Eintracht von Freiburgs Altstar „Buffy" Ettmayer. Der Österreicher schlug zwei, drei brillante Pässe, die übrige Zeit schien er auf seinem Platz an der Mittellinie festgewachsen. Torszenen waren bei diesem Schleichtempo Mangelware, die Eintracht hatte dabei ein leichtes Übergewicht. Bum Kun Cha war es, der die Chancen einleitete. In der 6. Minute spielte er genau auf Bernd Nickel, dessen Flachschuß ging knapp am Tor vorbei. Eine Minute später versetzte Cha Vogtmann erneut, und Libero Bruder warf sich im letzten Moment dazwischen. In der 10. Minute das 1:0 für die Eintracht: Borchers — Cha — Lorant hieß die Stafette, die Lorant abschloß. Torwart Bischoff sah dabei gar nicht gut aus. Der Ball war ihm auf dem holprigen Rasen über den Körper gesprungen. Bernd Hölzenbein und Werner Lorant hatten kurz nach der Führung noch Einschußchancen, doch die echte Entschlossenheit fehlte beiden. Zwei Minuten vor der Pause verpaßte Bum Kun Cha die klarste Gelegenheit zum 2:0. Grabowski schlug eine herrliche Flanke, der Koreaner flog dazwischen, köpfte aber genau auf den Körper von Freiburgs Torwart. Der FC Freiburg hatte nur zwei Möglichkeiten zu Toren. Die beste vereitelte Klaus Funk, als er in der 28. Minute einen vehementen Drehschuß von Wilhelmi um den Pfosten drehte. Sechs Minuten vor dem Wechsel hatte Funk dann auch mal Glück. Linksaußen Hug kam im Strafraum an den Ball und zog sofort ab. Helmut Müller konnte nicht mehr retten, doch der Ball ging Zentimeter über das Tor. Mit Harald Karger für Ronald Borchers und der Anweisung, mehr Tempo zu machen, kam die Eintracht aus der Kabin. Nun gab es auch Chancen wie am Fließband. Dabei zeigte Harald Karger seinen Wert für die Eintracht. Ungestüm und unbekümmert rannte er drauflos und wirbelte die Freiburger Abwehr durcheinander. Die ideale Ergänzung zu Bum Kun Cha. Die erste Möglichkeit vergab Karger, schon die zweite nutze er. In der 53. Minute nahm er im Mittelfeld einen Ball auf, ging an zwei Gegnern vorbei, traf dann aber genau den Körper von Torhüter Bischoff. Sechs Minuten später stand es dann doch 2:0. Bum Kun Cha, der überragende Frankfurter, trickste auf engstem Raum drei Gegner aus und flankte genau auf den Kopf von Karger. Pech für Freiburg, daß Torwart Bischoff den Ball erst hinter der Linie erwischte. Mit diesem Treffer war die Partie bereits gelaufen. Freiburg
ließ immer mehr nach und die Eintracht spielte nun auf ein Tor.
Die Tore fielen nun auch, und was für welche. Zaubertore aus der
Trickkiste, wie sie in der Bundesliga kaum noch zu sehen sind. Das 3:0
in der 70. Minute: Bernd Hölzenbein bekam den Ball an der 16-Meter-Linie.
Der Weltmeister täuschte an, ging an Bruder vorbei, und zielte genau
in der Torwinkel. Das 4:0 in der 73. Minute: Jürgen Grabowski lief
parallel zum Strafraum, und spielte plötzlich mit dem Hacken in die
Gegenrichtung. Bernd Nickel lief in den Ball und hämmerte ihn ins
Netz. Daß Freiburg durch Seubert zehn Minuten vor dem Ende noch
zum Gegentor kam, war nur ein Schönheitsfehler.
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