FC Aberdeen - Eintracht Frankfurt |
UEFA-Cup 1979/1980 - 1. Runde, Hinspiel
1:1 (0:1)
Termin: 19.09.1979
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Luigi Agnolin (Italien)
Tore: 0:1 Bum-Kun Cha (13.), 1:1 Joe Harper (53.)
FC Aberdeen | Eintracht Frankfurt |
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Spielfreude in Schottland Vier Tage vor dem ersten UEFA-Cup-Spiel in Aberdeen werden die Adlerträger nach vier gewonnenen Ligapartien in Folge durch ein 0:1 auf Schalke auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Zudem füllt sich das Eintrachtlazarett: Schaub fällt aufgrund eines Bänderrisses aus, Borchers und Nachtweih sind nach Verletzungen erst im Aufbautraining, Körbel und Grabowski sind nach dem Spiel in Gelsenkirchen angeschlagen. Dennoch: Der Eintrachttross setzt sich optimistisch gen Schottland in Bewegung. Als Schiedsrichter Luigi Agnolin aus Italien die UEFA-Cup-Erstrundenbegegnung des FC Aberdeen gegen die Eintracht anpfeift, sind sowohl Grabowski als auch Körbel soweit gesundet, dass sie in der Startelf stehen. Und vor rund 23.000 Zuschauern braucht die Eintracht nur fünf Minuten, um das Kommando auf dem Platz zu übernehmen. Die Pausenführung durch ein Tor von Cha ist dann nur ein dürftiger Ausdruck der Frankfurter Überlegenheit: Müller hatte in der 13. Minute hoch in den Strafraum der Schotten auf den freistehenden Hölzenbein geflankt. Zwar scheiterte 'Holz' und Garner konnte den Ball wegschlagen, doch Cha knallte das Leder von der Strafraumgrenze unhaltbar für Clark in die Maschen. Acht Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit wird der Offensivdrang der Riederwälder bestraft: Bei einem Eckball sind nahezu alle Eintrachtler nach vorne geeilt und eröffnen so den Hausherren die Chance zu einem Konter. Über Scanlon kommt der Ball zu Harper, der die zurückgeeilten Körbel und Pezzey mit einer Drehung außer Gefecht setzt. Aus fünf Metern hat er keine Mühe, Funk zu überwinden. In der 70. Minute droht erneut Gefahr, doch Gordon Strachan trifft aus elf Metern nur den Pfosten. Im Gegenzug hat Neuberger nach doppeltem Doppelpass zwischen Cha und Lottermann den Siegtreffer auf dem Fuß, scheitert aber knapp. Zehn Minuten vor dem Ende kommt Harald Karger zu seinem ersten Einsatz im UEFA-Cup, dem Wettbewerb, der ihn trotz seiner viel zu kurzen Karriere für Eintrachtfans unsterblich gemacht hat. 'Schädelharry' gelingt jedoch gegen Aberdeen noch kein Tor. Es bleibt beim 1:1, das der Eintracht eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschafft. Nach dem Spiel sparen die Protagonisten des schottischen Gegners nicht mit Lob für ihren Gegner. So zeigt sich Torschütze Harper angetan: "Exzellent, Frankfurt war zwei Klassen besser als Düsseldorf im vergangenen Jahr." Aberdeens Teammanager Alex Ferguson sieht die Eintracht bereits in der nächsten Runde: "Die Eintracht hat so frech gespielt, dass ich für das Rückspiel keine Chancen für uns sehe." Zwei Spieler machen Ferguson besonderes Kopfzerbrechen: Bum-Kun Cha und Bernd Hölzenbein. "Er war so unberechenbar, dass wir ihn nie in den Griff bekamen", lobt Ferguson das Schlitzohr 'Holz'. Trainer Rausch lobt sich indes selbst: "Es war richtig, Holz frei Schnauze spielen zu lassen." Und der Boulevard titelt: "Der Holz ist los". (fgo)
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