DJK Konstanz - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1979/1980
0:3 (0:1)
Termin: 03.08.1979
Zuschauer: 2.700
Schiedsrichter: Meßmer (Engen)
Tore: 0:1 Stefan Lottermann (27.), 0:2 Jürgen Grabowski (54.), 0:3 Bum-Kun Cha (72.)
DJK Konstanz | Eintracht Frankfurt |
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Lottermann, ein Klassemann DJK Konstanz — Eintracht Frankfurt 0:3 (0:1) Der Aufenthalt in einem ehemaligen Kloster in Konstanz mag wohl kaum der Grund dafür gewesen sein, daß die Frankfurter gegen den Amateur-Oberligisten asketisch spielten. Zwar gab es einen 3:0-Sieg dort, wo Bundesliga-Konkurrent Braunschweig vier Tage zuvor mit 1:3 unterlegen war, aber letztlich standen in der Mannschaft nur vier Aktivposten, wurde zu langsam, zu umständlich gespielt. Zu den Aktivposten: Der 20jährige Stefan Lottermann drängte sich auch in diesem Spiel durch seine Umsicht, Schußstärke und Gradlinigkeit für einen Stammplatz beim Bundesligastart auf, erzielte ein schönes Tor, hatte noch mit einem Pfostenschuß Pech und scheiterte einige Male am vorzüglichen Amateur-Torwart Wäschle. Bum-kun Cha, in der ersten Halbzeit etwas eigensinnig, imponierte nach der Pause im harten Zweikampf mit Weber, der als einer der rigorosesten Abwehrspieler der baden-württembergischen Oberliga gilt. Mustergültig bereitete er das 2:0 vor, toll sein Fernschuß zum 3:0 genau in den Winkel. Willi Neuberger spielte einen souveränen Libero-Part. Müller war ein agiler Verteidiger. Auf der linken Verteidigerposition hingegen ist das Experiment mit Hölzenbein als gescheitert zu betrachten, wenn man davon ausgeht, daß ein Verteidiger zunächst einmal abzuwehren hat. Offensiv war „Holz" natürlich wirkungsvoll.
Der Sprecher am Konstanzer Mikrophon sprach mehrfach von der Braunschweiger Eintracht. Sicherlich war er noch vom 3:1-Sieg der heimischen DJK am Sonntag über die Niedersachsen beeinflußt. Der Frankfurter Eintracht fiel der Sieg beim badisch-württembergischen Oberligisten zwar nicht gerade in den Schoß, doch nach dem 2:0 von der 54. Minute an war sie gegen eine mit beträchtlichem Aufwand und guten spielerischen Mitteln ausgestattete Amateurmannschaft Herr der Lage, obwohl Pezzey und Körbel wegen Verletzungen fehlten. Wie ernst Eintracht-Trainer Rausch das Spiel gegen die Konstanzer nahm, zeigte das konsequente Festhalten bis zur 68. Minute an der ursprünglichen Aufstellung mit der überraschenden Variante auf dem linken Verteidigerposten. Dort agierte Bernd Hölzenbein mit wechselndem Erfolg. Die ganz große Entdeckung war er jedoch nicht. Eher traf das für Stefan Lottermann, den 20jährigen Ex-Offenbacher, zu, der an Wirkung höchstens noch von Libero Neuberger erreicht wurde. Lottermann schoß Mitte der ersten Halbzeit auch das Führungstor mit einem 22-Meter-Aufsetzer, nachdem er sich selbst den Ball in Höhe der Mittellinie geholt hatte. Eine Attraktion für die Besucher war auch wiederum der Koreaner Tscha, der sich mit dem bärtigen Gegenspieler Weber (dem besten Konstanzer) harte Duelle lieferte. Tscha war am zweiten Tor neben Nickel, dessen Pfostenschuß Grabowski einlenkte, beteiligt. Das 3:0 erzielte er selber mit einem sehenswerten Schuß aus 25 Metern in den Torwinkel. Neben Lottermann, Neuberger und Tscha imponierte vor allem noch das abgeklärte Spiel des Verteidigers Müller, während bei allen übrigen Licht und Schatten wechselten. Etwas enttäuschend, wie wenig Bernd Nickel zuwege brachte und wie unsicher Funk bei seinen wenigen Ballberührungen wirkte.
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