Eintracht-Nagelprobe gegen AS St. Etienne

Duell der Supertechniker Grabowski-PIatini

Die Nagelprobe in der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison 1979/80 steht heute für die Frankfurter Eintracht an. In Mühlhausen geht es gegen den mehrfachen französischen Meister AS St. Etienne. Der Finalgegner von FC Bayern München im Endspiel um den Europapokal der Meister 1976 (1:0 für die Bayern) will an die erfolgreichsten Zeiten von damals wieder anknüpfen. Garant dafür sollen die neu verpflichteten Weltklassespieler Platini und Rep sein. Also ein echter Härtetest für die Eintracht. Frankfurts Kapitän Jürgen Grabowski freut sich ganz besonders auf das indirekte Duell mit Michel Platini: „Es macht immer Spaß, wenn auf der anderen Seite Weltklassespieler stehen." ('Abendpost-Nachtausgabe')

Ehrmanntraut besiegelt Niederlage

Das Spiel gestern Abend im elsässischen Mülhausen zwischen St. Etienne und der Eintracht aus Frankfurt war keineswegs überragend. Die Frankfurter sind erst seit acht Tagen wieder im Training, und bei St. Etienne lief auch nicht alles nach Wunsch. Dennoch war der Trainer Friedel Rausch zufrieden. „Es mangelte uns an Konzentration. Aber man muß sagen, daß wir auch kräftemäßig noch nicht auf der Höhe sind. Hinzu kommt noch das Spiel, das wir gestern Abend ausgetragen haben. Wir haben streckenweise in den ersten 45 Minuten wie in alten Zeiten gespielt. Besser kann man keinen Fußball spielen. Was Cha Bum anbelangt, so ist er ohne weiteres eine Verstärkung für meine Mannschaft. Wir haben jetzt noch ein Spiel auf dem Programm stehen, dann gehen wir für 14 Tage ins Trainingslager."

Anderer Meinung war man einstimmig in der Pressetribüne. Auch wenn die Frankfurter 20 Minuten lang in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung boten und die Grünen aus St. Etienne nicht zu ihrem gewohnten Spiel kommen ließen, ging es anschließend ganz schön bergab.

Nach dem Führungstreffer, den Hölzenbein in der 18. Minute durch Strafstoß nach einem Foul von Libero Lopez an Borchers erzielte, häuften sich anschließend die Fehlpässe und St. Etienne unermüdlich von Spielmacher Michel Platini angetrieben, wurde immer stärker, so daß es niemand wunderte, daß der Holländer Johnny Rep den Ausgleich schoß. Ein wunderbares Tor in der 27. Minute durch einen Schuß aus 20 Meter Entfernung, an dem Funk nichts zu halten hatte. In dieser Drangperiode fiel dann auch das französische Führungstor. Nach einem Angriff durch Rocheteau konnte Ehrmanntraut nur ins eigene Tor abwehren. Bei diesem Resultat blieb es dann auch.

Die zweite Halbzeit ergab dann nur noch recht gefahrloses Hin- und Herschieben des Balles, der auch meistens beim Gegner landete. Wenn das Spiel für Frankfurt ziemlich positiv war, kann das nicht der Fall für St. Etienne sein, denn die französische Meisterschaft beginnt schon am nächsten Donnerstag und beiden Stareinkäufe Michel Platini und Johnny Rep haben sich nicht wirklich bewährt.

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